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Soziale Kämpfe Wuppertal

Reclaim the Sperrmüll

Einladung – Invitation – davetiye
27. Mai 2009 – 3. Sperrmüll-Fest
ab 18.00 Uhr Brunnenstrasse
21.00 Uhr Umzug – 21.30 Uhr Sofa-Rennen um den Althaus-Cup…
29. Mai 2009 – Das Autonomes Kochstudio „la quarta settimana“ (Vierte Woche) lädt zum Festmenu auf den Schusterplatz ab 16:00 Uhr
(sonst immer auf dem Otto Böhne-Platz)
Der Autonome 1.Mai schlägt zurück!
Phantasie gegen Repression!
Zum Teufel mit den Ein Euro Job-Ausbeutern, Döppersberg-Stadtplanern, Jugendknast-Erbauern, KOD und sonstigen Herrn!
Für ein schönes und würdiges Leben!
„Uns gehört die Stadt“, diese alte Parole aller sozialen Kämpfe gilt es wieder zu beleben. Gegenwehr und Aufbau neuer solidarischer Strukturen gehören zusammen. „Wir bitten niemandem um etwas, vielmehr erschaffen wir hier und jetzt unsere kreative Aufsässigkeit, indem wir so weit wie möglich die Momente und Räume ausweiten, in denen wir sagen: „Nein, wir beugen uns nicht den Anforderungen des Kapitals, wir werden etwas anderes machen, wir werden die Selbsthilfe fördern, die Kooperation, die Erschaffung gegen das Kapital“. Es ist nicht leicht, es ist nicht offensichtlich, aber dies ist die Richtung, in die wir uns bewegen müssen, die wir erkunden müssen. Mit Wut, aber mit einer Wut, die andere Perspektiven eröffnet, die andere Dinge erschafft, eine Wut der Würde.“ (aus dem Grußwort von Husch-Husch H.)
Nach dem turbulenten Autonomen 1.Mai wollen wir uns wieder den Themen Hartz IV, Ein Euro Jobs,Jugendknast, den Nazis und dem freien Sperrmüll widmen. Die Perspektive einer sozialen und gerechten (Stadt) Entwicklung wird auf der Straße erstritten. Z.B. der Millionenschwere Umbau des Döppersberg kann nur gestoppt werden, wenn wir eigene Bedürfnisse nach einem Leben ohne Ausbeutung und Herrschaft offensiv formulieren. Die Durchsetzung einer sozialen Infrastruktur für alle, einer kostenlosen Gesundheitsversorgung, dem freien Zugang zu Bildung wird auch auf die Sprengung und damit wirksame Zerstörung des viergliedrigen Schulsystems, insbesondere der Gymnasien und Sonderschulen nicht verzichten können. Die Abschaffung von Zwangsdiensten wie den Ein Euro Jobs und die Zurückweisung der Schikanen beim Arbeitsamt führt hoffentlich zur Durchsetzung eines garantierten Existenzgeldes, von dem wir leben können. (Existenzgeld ist ein garantiertes Einkommen
für alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Geschlecht und Familienstand und ohne Arbeitszwang.)
Es sichert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die sozialen Lebensverhältnisse und die gesellschaftlich notwendige Arbeit völlig neu zu gestalten.
Überlassen wir die Soziale Stadt und das Soziale Land nicht den karikativen Ein Euro Ausbeutern und langweiligen Stadtplanern! Schluss mit den Niedriglöhnen und Ein Euro Jobs! Wir müssen gesellschaftlich sinnvolle und o.k bezahlte Tätigkeit bei radikaler Arbeitszeitverkürzung erkämpfen. Nicht betteln und mit den Sozialarbeitern bitten, sondern eigener Kampf um ein würdiges Leben am Ölberg und weltweit!
Der Kampf um ein anderes Leben findet übrigens ohne Anmeldung und Ticket auf den Straßen, in den Nächten, vor den Parlamenten, aber auch beim Kampf um den Sperrmüll und bei einem leckeren Essen statt!
Der Sperrmüll bleibt frei!
KOD und Ordnungsamt, Hände weg von unserem Sperrmüll
Seit geraumer Zeit verfolgt das Wuppertaler Ordnungsamt mit seinen verkleideten und schlecht bezahlten Hilfssheriffs vom Kommunalen Ordnungsdienst KOD einen repressiven Kurs gegen Sperrmüll-sammlerInnen aus dem In- und Ausland.
Statt froh zu sein, das sich Touristen aus Barmen, Amerika und aus der Ukraine sich für unsere Sperrgüter interessieren, werden sie frecherweise kriminalisiert. Bußgelder für Gartenzwerge und Stofftiere, die unerlaubt vom Sperrmüll geholt werden, sind nur Spitze der Unverschämtheit. Sogar Parkkrallen werden gegen diejenigen eingesetzt, die das Sofa nicht von Beyenburg nach Elberfeld tragen können. Die örtliche Monopolzeitung spielt dabei auch noch die rassistische Karte aus. Zur Hatz freigegeben ist der „gewerbliche Mülltourist aus dem Osten“ mit seinem Dieselfahrzeug, das nicht mal ein Russpartikelkatalysator hat. Die Hetze ist unsäglich, die Menschen, die im deutschen Wohlstandsmüll stöbern und davon ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, werden als „Müllflederer“ diffamiert. Besonders unverschämt ist es, die einheimischen SperrmüllfreundInnen gegen die Weitgereisten auszuspielen.
Sie wagen es, in Zeiten von Hartz IV, in Zeiten von Zwangsumzügen, Ein Euro Zwangsdiensten und Sozialsamtsschnüfflern den freien Zugang zu Sperrmüll zu begrenzen. Das Ordnungsamt, das schon länger durch seine Beteiligung an Razzien gegen Papierlose und SchwarzarbeiterInnen, kürzlich auch beim Überfall aufs AZ, ungünstig aufgefallen ist, laden wir in die Elberfelder Nordstadt ein, den Sperrmüll zu bewachen. Sie werden an diesem Mittwoch keine Zeit haben sich an Razzien und Abschiebungen zu beteiligen, sie müssen sehr flink sein, um alle Gartenzwerge, Sofas und Computer zu bewachen…
Wir werden an diesem Mittwochabend ganz offensiv unseren Anspruch auf freie Verteilung von sperrigen Gebrauchsgütern in der Elberfelder Nordstadt durchsetzen. Wir werden unseren Sperrmüll gegen die Müllschnüffler vom Ordnungsamt verteidigen und wir werden uns große Mühe machen, die Sperrmüllgeschenke ansprechend auf der Straße zu präsentieren. Unsere Festmeile beginnt in der Brunnenstraße. Wir machen all das, was verboten ist! Wir reichen günstigen Alkohol und Ökosaft. Es wird gegrillt und Musik gemacht. Eine Ausdehnung in alle Straßen ist ausdrücklich erwünscht!
Wir rufen alle AnwohnerInnen auf, gemeinsam mit uns das Fest zu feiern!!
Im Anschluss an die Sperrmüllfete werden wir mit dem erbeuteten Sperrgut einen Umzug gegen Hartz IV und für ein würdiges Leben machen. Die Prozession wird ganz feierlich und ungeniert durch die Nordstadt gehen.
– Drapiert eure Sperrgüter, präsentiert eure Alt Kleider im Kleiderschrank
– Keine Kriminalisierung von Gartenzwergen, MülltouristInnen und – Dieselfahrzeugen aus dem In- und Ausland !
– Mit Grillgut, Musik und schnellen Dieselfahrzeugen gegen den Kommunalen Ordnungsdienst KOD !
– Alles für alle und zwar umsonst!!!
– KOD verpisst euch!!
Freundeskreis Zuckerfritz, Mina Knallenfalls und Husch-Husch
Der Ölberg stellt sich quer!
Autonome Kochstudio „quarta settimana“ lädt ein!
Wir haben letzten Monat auf dem Otto-Böhne-Platz das Projekt „La quarta settimana“, die vierte Woche begonnen. Die Aktion ist inspiriert von den „vierte Woche“ Aktionen der Prekären in Italien, die-wie die meisten von uns-am Ende des Monats kein Geld mehr in der Tasche haben. Sie treffen sich regelmäßig in der vierten Woche zu gemeinsamen Menüs und abschließenden Einkaufstouren und Kinobummel, um ihr Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durchzusetzen. Wir wollen uns ab jetzt jeden letzten Freitag im Monat treffen, um in Zeiten von Hartz VI, Kurzarbeit, Niedrigrenten, Studiengebühren und 1 Euro Jobs uns gemeinsam ein köstliches Menü umsonst und draußen zu kochen. Hierzu sind alle ÖlbergerInnen mit Kindern und Enkelkindern herzlich eingeladen. Bringt eure Küchenmesser, etwas eßbares, was Ihr erübrigen könnt, Appetit und Hunger und gerne auch die ein oder andere Gitarre oder Gedichte mit.
Laden wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn ein, uns gemeinsam einen Ort des Austauschs zu schaffen, gutes Essen und guter Wein in gemeinsamer öffentlicher Runde sind die Vorraussetzungen für einen Widerstand mit langem Atem, wilden Aktionen und guten Argumenten.
Weg mit Hartz IV- Würdige Lebensverhältnisse für alle, mindestens 800 Euro und 10 Euro Mindestlohn aber dalli!
Weitere Termine:
27. Juni 2009 Reclaim the langer Tisch
30. Juni 2009 10:15 Spatenstich am Döppersberg mit Rüttgers