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Autonome Politik

Bericht der 8. AVV-NRW

Protokoll der 8. AVV in Bochum am 24.09.2011

TOPs:

I. Orga

II. Nachbereitung Dortmund

III. Debatte Alltagsmilitanz

IV. Castortransport November 2011

V. Einheitsfeierlichkeiten

VI. Sonstiges/Ankündigungen

VII. Termine

I. Orga

Es wurde vorgeschlagen, eine AVV auch in Städten ohne AZ auszurichten, indem man als Tagungsort ein Haus temporär besetzt. Jedoch soll das erst bei wieder wärmeren Temperaturen umgesetzt werden. Die nächste AVV wird am 4. Dezember 2011 ab 12 Uhr in Wuppertal stattfinden.

II. Dortmund Nachbereitung

Positiv bei den Protesten gegen den diesjährigen Nazi-Aufmarsch in Dortmund wurde resümiert:

  • Bündnisse reden mehr miteinander als letztes Jahr
  • Auch Bürgerliche haben blockiert
  • EA hat gut funktioniert

Aus negativen Erfahrungen werden folgende Perspektiven für nächstes Jahr gefolgert:

  • Die Bündnisse müssen noch mehr aufeinander zugehen und die Absprachen müssen besser werden.
  • Die Mobilisierung muss besser werden. Sie war dieses Jahr sehr auf die radikale Linke ausgerichtet, doch auch die Bürgerlichen müssen als Zielgruppe mehr in den Fokus gerückt werden.
  • Die Pressearbeit muss auch während und nach der Demo verstärkt fortgesetzt werden. Dieses Jahr behauptete die Polizei, von 1500 gewaltbereiten Linken angegriffen worden zu sein und die Presse hat aktuell keine anderslautenden Infos aus anderen Quellen. Auch die Bullenrepression muss durch Stellungnahmen und Pressemitteilungen vermehrt zum Thema für eine breite Öffentlichkeit werden.
  • Die Vorbereitungen sollten das nächste Mal früher beginnen, bereits im Januar/Februar, sodass Mitte Juni alles steht. Danach ist es schwierig, die Leute zu erreichen (Ferien, Urlaub etc.)
  • Das Bürgerspektrum soll vermehrt von der Legitimität von Sitzblockaden überzeugt werden. Das funktionierte schon dieses Jahr ganz gut, hat aber noch Potenzial.
  • Die Nazi-Mobi per Bus in mehreren Städten verlief weitestgehend ungestört, u.a. weil die Polizei die Termine unter Verschluss hielt. Das muss nächstes Jahr mehr bekämpft werden.
  • Zur richtigen Strategie gab es mehrere Vorschläge, das diesjährige Konzept, in großen Gruppen die Polizeiketten zu durchbrechen wurde kritisiert, weil ein solch vergleichsweise militantes Vorgehen das Bürgerspektrum abschrecken kann und seine Einbindung in Proteste und Blockaden erschweren kann. Wird dieses Konzept nächstes Jahr fortgesetzt, muss der Eigenschutz z.B. durch Overheadfolien verbessert werden. Eine andere Möglichkeit wäre es, dezentraler zu agieren und bereits am Vorabend der Demo den Stadteil zu besetzen, durch den die Nazis laufen wollen, oder in Häusern an der Route zu übernachten, um leichter auf die Route zu kommen (Pennplatzbörse organisieren).
  • Es kam vermehrt zu rechten Übergriffen im Vorfeld der Demo, die juristisch nicht weiter verfolgt wurden. Gibt es so etwas wie Straffreiheit für Nazis? Das muss öffentlich mehr thematisiert werden.
  • Nicht reine Feuerwehrpolitik betreiben, sondern z.B. selbst ein oder zwei Wochen vor der Demo ein Antifa-Camp organisieren

III. Debatte Alltagsmilitanz

Folgende Aspekte wurden thematisiert:

  • Man kann die spontane Wut bei Behördengängen etc. als Auslöser für Aktionen nutzen.
  • Wie breit kann man Militanz fassen? Was ist militant?
  • Zeitproblem: Wie lässt dich Militanz neben Beruf, Studium und Familie etc. leben?
  • Repressionen sind dabei auch ein Problem
  • Lässt sich der Begriff neu definieren, zu etwas rein positivem?
  • Man braucht einen ‘Kraken’ bzw. ein soziales Netz, dass einen auffängt, wenn man aufgrund seiner Militanz unter Repressionen leidet, z.B. wenn man sich im Job beschwert und deswegen rausgeworfen wird. Dazu müsste man Kollektive gründen.
  • Auf der nächsten AVV soll diskutiert werden, wie sich Militanz praktisch praktizieren lässt. Schreibt dazu Texte, die man als Input für die Diskussion verwenden kann, und schickt sie an avvnrw@riseup.net.

Zum Stand der Diskussion, siehe auch autonomepolitik.blogsport.de und weitere Textbeiträge.

IV. Castortransport November 2011

Der Castortransport wird am 25. November durchs Wendland rollen. Es gibt zwei Aufrufe, die sich gegen den Transport richten: Zum einen wird Castor schottern! wieder aktiv sein. Es wird mehrere Anläufe zu unterschiedlichen Zeitpunkten geben. Diese Aktionen werden auch anschlussfähig sein. Es wurde stark diskutiert, ob man die Polizeiketten durchbrechen muss, oder ob man sie auch um- und durchfließen kann. Es sind Camps in Metzingen und Dahlenberg geplant. Für Leute, die zum ersten Mal hinfahren, wird die Rallye Monte Göhrde empfohlen. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres wird die Polizei versuchen, Aktionen auf den Gleisen sofort zu unterbinden.

Zum anderen ruft Atomstaat stilllegen (http://www.castor2011.org/) dazu auf, dezentral die Strukturen der Polizei anzugreifen und sie so im Wendland zu schwächen.

Am 4. November um 19.30 Uhr gibt’s es im SZ Bochum eine Mobi-Veranstaltung von Castor schottern! Am 5. November um 14 Uhr soll es eine Castor NRW VV geben, wo Interessierte Mitfahrgelegenheiten absprechen können etc. Es dient der Vorbereitung.

V. Einheitsfeierlichkeiten

Entfällt, da die Referenten*innen nicht da waren.

VI. Sonstiges/Ankündigungen

    Es wird überlegt, 2012 ein No Border Camp in Düsseldorf zu veranstalten. Alle Gruppen werden dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Themen könnten z.B. Frontex und Antiziganismus sein. Diese Themen können aber noch verändert, ergänzt und erweitert werden. Dazu gibt es am 23. Oktober in Köln ein erstes Treffen. Interessierte Gruppen können sich an abschiebestop@riseup.net wenden.

    Außerdem wurde auf eine Kampagne gegen Datenklau durch das BKA hingewiesen.

VII. Termine