Kategorien
(Anti-)Repression Antifaschismus Wuppertal

WSV in Wuppertal – Zivilcourage im Ausverkauf

500 AntifaschistInnen folgten dem breiten Aufruf des Bündnisses „Wuppertal stellt sich quer“ (u.a. OB Kremendahl und DGB) : Sie stellten sich am 11. 01. diesen Jahres den Nazis entgegen und besetzten friedlich den Oberbarmer Bahnhof.
Es folgte ein gewalttätiger, unkoordinierter Polizeieinsatz mit Schlägen, Tritten und der unverantwortlichen Gefährdung der DemonstrantInnen, die teilweise auf die Gleise gestoßen wurden.
68 standhafte AntifaschistInnen wurden schlussendlich geräumt, abgearbeitet (orginal Polizeijargon) und bis zu elf Stunden in Gewahrsam genommen. Unter Gewaltandrohungen wurden Fingerabdrücke, Fotos und Personalien aufgenommen und junge DemonstrantInnen massiv eingeschüchtert. Die Kriminalisierung von Zivilcourage ging aber noch weiter: Einer ausländischen Antifaschistin wurde vom schon mehrmals als Rassist aufgefallenen Staatsschützer Woizek unmissverständlich klar gemacht, dass „sie ihre Staatsbürgerschaft jetzt vergessen kann.“ Die Kriminalisierungsstrategie der Wuppertaler Staatsanwaltschaft gipfelte dann in den Strafbefehlen, die an die 68 AntifaschistInnen verschickt wurden. Darin wird ihnen die Gefährdung des Schienenverkehrs, sowie die grobe Störung einer genehmigten Versammlung vorgeworfen . Kostenpunkt mindestens 300 € pro Person.
Der Anmelder des Nazi-Aufmarsches Christian Worch (HH) äußerte großkotzig in seiner Pressemitteilung, dass die Verzögerung von 1,5 Stunden als nicht störend empfunden worden ist. Außerdem bedankte er sich für die Kooperation der Polizei und kündigte an in Wuppertal neue Aufmärsche anzumelden.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Wuppertal kriminalisieren also nicht nur Zivilcourage, sodern machen den Nazis damit Tür und Tor auf.
Auch DGB-Chef Peters mobilisierte bis einen Tag vorher im Rahmen des Bündnisses „Wuppertal stellt sich quer“ zur Besetzung des Bahnhofs und unterstützte diese Strategie. Allerdings verlor er wieder das Rückgrat und sprengte das Bündnis, indem er mit OB Kremendahl am 11.1. auf dem Rathausvorplatz stand und sich von der Besetzung des Bahnhofs distanzierte. Zivilcourage 2km nord-westlich vom Geschehen! Ob die Nazis von diesem Widerstand etwas mitbekommen haben, ist dabei sehr fraglich.
Einstellung aller Verfahren!
Rücknahme aller Strafbefehle!
Ein neues Rückgrat für den DGB!
Ausverkauf Stoppen!
Spenden zur Unterstützung der Prozeßkosten sind Herzlich Willkommen:
Rechtshilfe Wuppertal
Kontonr: 939348
BLZ: 30050000