Karl Heinz Roth
Vortrag am Tag der offenen Tür der Rosa-Luxemburg-Initiative, Bremen 11.2.06
Ich danke für die Einladung, an einer Schnittstelle lokaler linker Initiativen zu sprechen, für deren Aktivitäten die Beziehungen zwischen der Intelligenz und den subalternen Klassen von wesentlicher, vielleicht sogar entscheidender Bedeutung sind. Wenn linke Aktivitäten gebündelt werden, um sich gesellschaftlich neu zu verankern und einen engagierten Beitrag zur Durchsetzung von sozialer, ökonomischer, politischer und kultureller Gleichheit zu leisten, dann hängt ihr Erfolg von drei wesentlichen Faktoren ab: Erstens von der durch sie selbst vorgelebten basisdemokratischen Egalität zwischen den Geschlechtern, Ethnien, gesellschaftlichen Feldern und Kulturen; zweitens von ihrer Uneigennützigkeit und damit Glaubwürdigkeit nach außen; und drittens von ihrer intellektuellen Integrität und Kompetenz. Wird die Rosa-Luxemburg-Initiative die richtigen Projekte unterstützen, um einen wissenschaftlichen Beitrag zur Befreiung der Gesellschaft von Ausbeutung, Unterdrückung, Erniedrigung und Ausgrenzung zu leisten? Wird der hier ansässige Verlag die internationale Solidarität weiter voranbringen? Und wird es der hier ansässigen regionalen Niederlassung der derzeit einzigen linken Tageszeitung gelingen, ihr Qualitätsniveau zu heben und einen investigativen Journalismus zu fördern, den wir so dringend benötigen?
Wenn wir diese Ausgangssituation bedenken, dann ist das Nachdenken über die Stellung der Intelligenz gegenüber der „sozialen Frage“, der vehement um sich greifenden Ausgrenzung, Demütigung und Ausbeutung von immer größeren Teilen der Gesellschaft, von großer Bedeutung. Dieses Nachdenken ist aber keineswegs einfach, wie wir gleich sehen werden. Ein Blick in die Geschichte wird uns lehren, dass wir hier ein gravierendes Problem vor uns haben, das unmittelbar in das Scheitern vergangener linker Projekte hineinführt. Und wenn wir weiter in die Tiefe gehen, dann stoßen wir sehr schnell auf Fragestellungen, die mit hoch aktuellen Konflikten und Kontroversen innerhalb der sich neu formierenden Linken zu tun haben.
Die Abgründe der Fragestellung aus historischer Perspektive
Eines Tages, so berichtet ein Gesprächspartner, begegneten Franz Kafka und er einer Gruppe von Arbeitern, die mit roten Fahnen auf eine Massenversammlung eilten. Sie nahmen die ganze Straße ein. Auf dieses Bild reagierte der Sozialist Kafka mit einer resignativen Gebärde, und Gustav Januch fragte erstaunt nach der Ursache. Ja, weißt Du, sagte Kafka sinngemäß, ich sehe auf den Schultern dieser Arbeiter schon die Sekretäre, Funktionäre und Berufspolitiker sitzen, die sie künftig knechten werden. Auf eine weitere Rückfrage erwiderte Kafka, darin beziehe er sich auf den wahrscheinlichen Ausgang der russischen Revolution. Sie sei nur kurze Zeit ein reißender Strom. Bald werde sie verflachen, und die Herrschaft der bürokratischen Intellektuellen werde das Ergebnis sein.[1]
Diese Überlegungen waren keineswegs originell. Sie waren in den Jahren nach dem Ende des ersten Weltkriegs weit verbreitet. Und sie hatten eine lange Vorgeschichte, die auf die Strategiedebatten der linken Sozialrevolutionäre Russlands vor und nach der Jahrhundertwende zurückgeht. Einer ihrer Hauptexponenten, dessen Schriften Kafka wahrscheinlich in tschechischer Übersetzung kannte, war Jan Wacław Machaiskij. Machaiskij hatte immer wieder seiner Überzeugung Ausdruck gegeben, dass die Intellektuellen die Aufstände und Organisationen der Arbeiter dazu benutzen würden, um selbst an die ökonomischen und politischen Machthebel zu gelangen und eine bürokratische Herrschaft über die russischen Bauern, Bauern-Arbeiter und Industriearbeiter zu errichten.[2]
Wie ist es aber wirklich um die Sozial-, Mentalitäts- und Klassengeschichte Russland seit dem Roten Oktober bestellt? Die entscheidende Erfolgsvoraussetzung der russischen Revolution war die Globalisierung der Arbeiterraufstände gegen die kriegführenden beziehungsweise den Nachkrieg strukturierenden imperialistischen Machtblöcke zwischen 1916 und 1923, zu der sie ursprünglich gehörte. Die globale proletarische Wende scheiterte jedoch. Um trotzdem zu überleben, schlossen sich die intellektuellen Berufsrevolutionäre und die Arbeiter-Intellektuellen der Bolsheviki zu einem diktatorischen Machtblock zusammen, der der inneren und äußeren Gegenrevolution eine Art von „Kriegskommunismus“ entgegensetzte. Dadurch verschärfte sich ein strukturelles Problem, das das bolschewistische Projekt schon immer prekär gemacht hatte: Seine Programmatik war weitgehend auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen des entwickelten Westens zugeschnitten. Das konnte nicht gut gehen, und die Versuche einer Minderheitsströmung, die bolschewistische Strategie den ökonomischen und gesellschaftlichen Realitäten der Sowjetunion anzupassen, scheiterten. Schließlich spitzten sich die gesellschaftlichen und politischen Konflikte derart zu, dass nur noch extrem gewalttätige Lösungsansätze erfolgversprechend schienen. Die Bauern, Bauern-Arbeiter und Industrieproletarier wurden einem barbarischen Projekt der nachholenden Industrialisierung unterworfen, und die bolschewistischen Kader wurden in der Čistka, der Großen Säuberung, ermordet, weil sie der Reintegration der alten Funktionseliten des Zarismus im Weg standen. An ihre Stelle trat ein Herrschaftsbündnis der neuen Technokratenschicht der Einheitspartei mit der alten Beamten- und Militärskaste der zaristischen Autokratie. Das war die soziale Grundlage des Stalinismus. Im Ergebnis der internen Machtkämpfe der Bolsheviki hatte sich die Gegenrevolution auf der inneren Linie durchgesetzt. Sie machte aus der Partei der Bolsheviki eine Partei der Hingerichteten.
Die sowjetische Entwicklungsdiktatur blieb jedoch immer labil, trotz ihrer erstaunlichen Expansion im Ergebnis des zweiten Weltkriegs. Die ungeheuren Verluste, die der deutsche Vernichtungskrieg der Sowjetunion zugefügt hatte, ließen sich so nicht ausgleichen, und dann tat der Kalte Krieg ein Übriges, um durch den Parasitismus einer jahrzehntelangen Hochrüstung den Übergang zu einer intensiven sozioökonomischen Entwicklung zu blockieren. Entscheidend aber war das Fortbestehen einer krassen und gewalttätigen Gesellschaftsspaltung in Nomenklatura und subalterne Klassen, die das Entstehen effizienter Exploitationsbeziehungen blockierte. Die Arbeiterklasse verweigerte sich. Ihre Produktivität blieb niedrig, und das Ergebnis war die Herausbildung einer hybriden Ökonomie, in der staatliche Sektoren, Privatsektoren und Schattenwirtschaft nebeneinander koexistierten, um schließlich zu kollabieren. Das erste Bündnisprojekt zwischen Intelligenz uns subalternen Klassen war gescheitert, und dieses Scheitern sollte alle sozialistischen Alternativansätze, auch die nichtbolshevistischen, für Jahrzehnte diskreditieren.
Trotzdem hatte Kafka nicht Recht. Es war den Sekretären, Funktionären und Berufspolitikern nicht gelungen, es sich auf den Schultern der subalternen Klassen bequem zu machen. Die Herrschaftsbeziehungen verfestigten sich nicht. Der Untergang kam ein Menschenalter nach der Revolution, und heute ist Russland wieder eine integrale Variante des kapitalistischen Weltsystems, die im Innern immer offenkundiger zu jenen Strukturen zurückkehrt, die der Zarismus bis zum Vorabend des ersten Weltkriegs hervorgebracht hatte.
Wer gehört zur Intelligenz, und wer ist ein(e) Intellektuelle(r)?
Spätestens jetzt dürfte klar geworden sein, wie brisant und schmerzhaft es ist, nach den Beziehungen zwischen der Intelligenz und den ausgebeuteten Klassen zu fragen. Ich freue mich, dass es inzwischen möglich ist, in dieser Angelegenheit auch vor der eigenen linken Tür zu kehren, ohne einen Tumult auszulösen, der in wilden gegenseitigen Schuldzuweisungen und Beschimpfungen endet. Vor allem die historische Forschung hat dafür den Boden bereitet. Nur wenn wir – wie schmerzlich auch immer – die geschichtlichen Traumatisierungen verarbeiten, mit denen die Beziehungen zwischen Intelligenz und Proletariat belastet sind, haben wir die Chance und das Recht zu einem glaubwürdigen Neuanfang.
Nach dieser ersten Selbstvergewisserung möchte ich einen Sachritt weiter gehen und mich denjenigen Begriffen zuwenden, über die wir uns verständigen sollten, um mit ihrer Hilfe die aktuellen soziostrukturellen Beziehungen zwischen Intelligenz und sozialer Frage zu erörtern.
Wer gehört zur Intelligenz?
Diese Frage lässt sich klar und eindeutig beantworten. Zur Intelligenz gehören diejenigen Mitglieder einer Gesellschaft, die eine hoch qualifizierte Ausbildung absolviert haben. Das ist heutzutage im Allgemeinen der Hochschulabschluss. Alle diejenigen gehören der educated society an, die mehr oder weniger erfolgreich durch das Akademische Feld gewandert sind.
Diesem akademischen Feld können sie auch weiterhin angehören – als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und/oder als Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer (Fall a).
In der Regel verlassen sie aber das akademische Feld, in dem die Angehörigen der Intelligenz produziert und sozialisiert werden. Sie steigen im Allgemeinen in die Funktionseliten der Gesellschaft auf (Fall b), und zwar in die klassischen Funktionseliten der Ärzte, Juristen, Lehrer, Wirtschaftsmanager und Berufspolitiker; oder auch in die neuen Funktionseliten, die in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich der Informationstechnologie und der Beratungsunternehmen entstanden sind. Sie repräsentieren die Kernschichten der Mittelklasse, indem sie einerseits als Vermittler kapitalistischer Herrschaft agieren und andererseits selbst als Erwerbsabhängige unter diese subsumiert sind. Eine dritte, zahlenmäßig kleine Gruppe der Intelligenz wird darüber hinaus in die Führungsschichten kooptiert (Fall c). Am unteren Pol steht ihr schließlich eine soziale Gruppe gegenüber, die zu denjenigen absteigt, die nicht zu den Vermittlungsagenturen kapitalistischer Herrschaft gehören und ihre Arbeitskraft entäußern und fremdbestimmte Arbeiten verrichten müssen, um leben zu können (Fall d). Je nach dem Charakter und der Dynamik des Wirtschaftszyklus verschieben sich diese vier Gruppen der Intelligenz quantitativ gegeneinander. In Konstellationen lang anhaltender Prosperität dominiert der soziale Aufstieg, unter den Bedingungen der strategischen Unterbeschäftigung, denen wir heute unterliegen, verstärken sich die Tendenzen zum sozialen Abstieg in die exploitierte Multitude.
Dessen ungeachtet ist die Intelligenz grundsätzlich immer in allen Klassen vertreten: Sowohl in der Mittelklasse (Fall a und b), als auch in der herrschenden Klasse (Fall c) und in den subalternen Klassen der Gesellschaft (Fall d).
Schließlich ist die Art und Weise, in der die der Intelligenz Zuzurechnenden ihre Sozialisation im Habitus reproduzieren, entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer dieser vier Gruppierungen unterschiedlich ausgeprägt. Entsprechend unterschiedlich sind auch ihre Möglichkeiten, ihre habituellen Schranken durch gesellschaftliche Lernprozesse aufzusprengen.
Wer ist Intellektuelle / Intellektueller?
Die Intellektuellen sind Teil dieser vielschichtigen Intelligenz. Sie ragen aus ihr hervor, verfügen über besondere symbolische, rituelle, materielle und mediale Handlungsmöglichkeiten und beanspruchen häufig gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Ihre Beziehungen zum Herrschaftssystem sind ambivalent, aber auch von Feld zu Feld unterschiedlich und oft in sich antagonistisch.
Wie ambivalent die Intellektuellen in ihren jeweiligen Gesellschaften verortet sind und agieren, soll ein kursorische Blick auf die Geschichte der französischen Intellektuellen zeigen. Wir alle kennen und bewundern ihren glänzenden Beginn mit den Heroen der Aufklärung: Diderot, Voltaire und Rousseau. Daran haben sich auch noch die Potentaten des 20. Jahrhunderts erinnert, etwa Charles de Gaulle, der das Begehren seines Innenministers, den linksradikal „entgleisten“ Sartre verhaften zu dürfen, mit der Bemerkung zurückwies: „Einen Voltaire verhaftet man nicht“. Wir erinnern uns auch an die Glanzlichter in anderen Epochen, etwa zur Zeit der Dreyfus-Affäre, wo sich die um Zola gescharten Intellektuellen im Kampf gegen die Institutionalisierung des Antisemitismus als Gewissen der Republik bewährten. Auch als Anhänger der Arbeiterbewegung, insbesondere des Syndikalismus, haben sich französische Intellektuelle profiliert. Zu dieser Zeit waren sie aber längst unter sich zerstritten und polarisiert wie die gesamte französische Gesellschaft: Denken wir nur an die Allianz großer Teile der Intelligenz mit der aristokratischen Rechten der Action française oder an die collaboration prominenter französischer Intellektueller mit der deutschen Besatzungsherrschaft zwischen 1940 und 1944. Erst in den 1950er Jahren wendete sich das Blatt wieder, als Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Albert Camus neue Maßstäbe einer existentialistische fundierten intellektuellen Integrität setzten und nach 1956 an der im gesamten Westen einsetzenden Erneuerung des Marxismus teilnahmen. Dann kam der französische Mai 1968. Zwanzig Jahre später schlug das Pendel wieder weit nach rechts aus und übergoss die durch die grande révolution geadelten linken Avancen der Intellektuellen mit dem Hohn und Spott des Geschichtsrevisionismus. Aber parallel dazu hatte sich längst eine sozialkritische intellektuelle Strömung gefestigt, deren empirische und historische Studien inzwischen das jüngste Nachdenken über die Beziehungen zwischen Intelligenz und subalternen Klassen wesentlich mitgeprägt haben – Michel Foucault und Pierre Bourdieu sind hier stellvertretend für viele andere zu nennen.
Diesem bunten und nicht nur in Frankreich so wankelmütigen Völkchen der Intellektuellen standen etwa zwei Menschenalter lang jene Intellektuellen gegenüber, die die Arbeiterbewegung aus sich selbst hervorbrachte, und die Antonio Gramsci etwas unglücklich als „organische Intellektuelle“ bezeichnet hat. Sie waren das Produkt einer eigenständigen Bildungsinitiative unter dem Einfluss sozialistischer Pädagogen, die in den Partei- und Gewerkschaftsschulen sowie in der Erwachsenenbildung sozialisiert wurden und sich vor den Intellektuellen der jeweiligen nationalen akademischen Felder nicht zu verstecken brauchten. In der Zwischenkriegszeit und insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg sind aus ihren Reihen die gewerkschaftlich-sozialdemokratischen Funktionsträger des Sozialstaats hervorgegangen, jener Periode des strategischen Klassenkompromisse mit dem Kapital, der heute so Viele als einem angeblich „goldenen Zeitalter“ nachtrauern. Auch bei den „organischen Intellektuellen“ der Arbeiterbewegung lagen reaktionäre und gesellschaftsprogressive Tendenzen oft eng nebeneinander. Die durch sie repräsentierten sozial fortschrittlichen Aspekte sind heute in aller Munde: Vollbeschäftigung, lebenslange Arbeitsplätze, soziale Sicherungen usw. Darüber sollten wir aber die reaktionären Komponenten nicht vergessen, die oft in Personalunion präsent waren und über diese Mediatoren die gesamte Arbeiterbewegung geprägt haben: Autoritäre Verhaltensweisen, ein extrem patriarchalisches Unterwerfungsverhalten gegenüber den Frauen, ein oftmals völkisch übersteigerter Nationalismus, der den Migrantinnen und Migranten gegenüber keinen Pardon kannte und eine transkulturelle und internationalistische Öffnung der Arbeitermilieus blockierte. Es waren nicht zuletzt diese Symbolfiguren der Arbeiterbewegung, gegen die wir in den 1960er und 1970er Jahren revoltiert haben, weil sich in ihnen die patriarchalische Arroganz des doppelt freien männlichen Lohnarbeiters spiegelte, der nicht im geringsten daran dachte, das klasseninterne Knechtungsverhältnis gegenüber den unbezahlte Reproduktionsarbeit leistenden und sexuell ausgebeuteten Frauen der Kleinfamilien auch nur zu lockern. Dabei übersahen wir freilich alle diejenigen, die im Stillen und unter recht engen Rahmenbedingungen die Möglichkeiten linker und gesellschaftsemanzipatorischer Ansätze ausloteten.
Seit die Sozialdemokratie die Arbeiterklasse in den 1980er Jahren verlassen hat, ist die Schicht der „organischen Intellektuellen“ am Aussterben. Es besteht sicher kein Anlass, ihnen nachzutrauern. Aber zugleich stellt sich das Problem des / der „organischen Intellektuellen“ auf dramatische Weise neu. Denn auch die neuen Sozialbewegungen und die mit ihnen assoziierte politische Linke benötigen Repräsentantinnen und Repräsentanten, die die politischen Vermittlungen herstellen. Um dabei eine Wiederholung patriarchalisch-autoritärer Verselbständigungstendenzen zu vermeiden, sind grundsätzliche Vorkehrungen erforderlich, die über die Forderung nach basisdemokratischer Legitimation, nach Funktionsrotation und nach egalitärer Repräsentation von Frauen, Männern, Jungendlichen und Alten sowie der Indigenen und Migranten weit hinausreichen. Dazu noch weiter unten.
Das aktuelle Verhältnis zwischen Intelligenz und sozialer Frage
Nach dieser historischen und soziologischen Vorbemerkung können wir uns endlich dem Kern unserer Fragestellung zuwenden: Wie ist es heutzutage um die Beziehungen zwischen der Intelligenz und den subalternen Klassen bestellt? Bevor wir uns mit ihr auseinandersetzen, möchte ich etwas über die Ambivalenz des aktuellen Sozialprozesses sagen. Wir gehen zu Recht von dem Befund aus, dass sich unter der Wucht der entfesselten kapitalistischen Dynamik die sozial geschützten Arbeitsverhältnisse zunehmend auflösen, und dass ungeschützte, die Existenz nicht mehr absichernde und extrem labile Arbeitsverhältnisse zur Norm geworden sind, die wir in ihrer ganzen Vielfalt als prekäre Arbeitsverhältnisse bezeichnen. Dabei dürfen wir jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass es vor allem die Aussteigerinnen und Aussteiger der Sozialrevolten der 1960er und 1970er Jahre gewesen sind, die diesen Zustand aktiv herbeigeführt haben. Wir leben seither in einer Epoche der Individualisierung und der komplexen Umgestaltung der gesellschaftlichen Strukturen in kleine Netzwerk-Gemeinschaften, die neue Bedürfnisse nach Zeitsouveräntität, nach einem selbstbestimmten Rhythmus von Arbeiten und Leben sowie nach einer Aufhebung der bisherigen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung hervorbringt. Das sollten wir nicht vergessen, auch wenn es zutrifft, dass das Kapital längst begonnen hat, sich diese neuen Bedürfnisse anzueignen und die Verwertung des Arbeitsvermögens in die Tiefen seiner verborgenen Motivationsstrukturen voranzutreiben. In der Tat hat auf der Ebene der Arbeitsverhältnisse ein Wettlauf begonnen, der einem Wettrennen zwischen Hase und Igel gleichkommt, bei dem das Kapital zunehmend die Rolle des listigen Igels einnimmt und das individualisierte Arbeitsvermögen einem immer brutaleren Regime von Unterbezahlung und Überausbeutung unterwirft. Gerade deshalb sollten auch wir hier ansetzen und die emanzipatorischen Tendenzen zu selbstbestimmter Arbeit gegen die kapitalistische Verwertungslogik wenden. Denn zu den versteinerten Strukturen einer lebenslang fixierten, tayloristisch zerlegten, patriarchalisch binnenstrukturierten und konsumistisch kompensierten Arbeitsethik will niemand mehr zurückkehren. Erst wenn wir den ambivalenteren Sachverhalt begreifen, dass die flexibilisierte Arbeit nicht nur Prekarisierung und verschärfte Ausbeutung bedeutet, sondern auch Spass macht und in ihrer weiteren Entfaltung auf neue Weise sozial abzusichern ist,[3] werden wir in der Lage sein, die neuen Beziehungen zwischen Intelligenz und arbeitenden Klassen adäquat zu bestimmen und eine egalitär-sozialistische Gegendynamik gegen die reformierte kapitalistische Verwertungslogik in Gang zu bringen.
Doch nun zur Frage nach der aktuellen Verortung der Intelligenz im gewandelten sozialen Feld. Die Erkenntnis, dass die akademische Qualifikation kein Garantieschein für die Integration ihrer Träger in die Funktionseliten oder gar die Führungsschichten mehr ist, hat sich inzwischen breit durchgesetzt. Seit dem Beginn des neuen Millenniums sind wir darüber hinaus Zeugen einer rasch um sich greifenden Zerstörung der Mittelschichten. Damit sind die bisherigen Aufstiegs- und Integrationsmechanismen erheblicher Teile der Intelligenz blockiert. Wichtige Segmente der klassischen Funktionseliten sind einer zunehmenden Prekarisierung ihrer Berufs- und Lebensverhältnisse ausgesetzt, beispielsweise die Medizinerinnen und Mediziner, die nun im Anschluss an die Patienten die Folgen der Deregulierung und Ökonomisierung des Gesundheitswesens zu spüren bekommen. Aber auch bei den hochqualifizierten neuen Selbständigen und Mikro-Unternehmern der Informationstechnologie und der Consulting-Branche sind die guten Zeiten existenzsichernder Kontraktbeziehungen mit ihren Auftraggebern vorbei, und auf der immer hektischer werdenden Jagd nach Kunden und Klienten geraten viele von ihnen in einen Zustand, den die Arbeitspsychologen als „soziales burn out“ bezeichnen. Besonders schwierig ist inzwischen auch die Situation von mehr als zwei Dritteln der hochqualifizierten Berufsanfänger. Sie müssen sich auf extrem unterbezahlte „Praktikantenstellen“ einlassen, um überhaupt einen Einstieg zu finden, oder sich mit Gelegenheitsjobs in der Service-Branche durchschlagen. Nach zwei bis drei Jahren beginnen sie sich dann in irgendwelchen Nischen Kontraktjobs zu organisieren, in denen sie ihre erlernten Qualifikationen umsetzen. Etwa einem Drittel gelingt aber auch dieser Einstieg nicht, und damit geraten sie an die Grenze sozialer Abstürze, vor denen sie die Reste der sozialen Netze – das inzwischen berüchtigte „Arbeitslosengeld II“ – nur noch sehr bedingt und zudem auf zunehmend demütigende Art und Weise schützen.
Große Teile der Intelligenz werden also selbst zu einem Bestandteil der „sozialen Frage“. Das alte Schein-Dilemma des „Klassenverrats“ wird zunehmend hinfällig. Sie verstärken die wachsende Multitude der Exploitierten und Prekären von den oberen Segmenten her. Es wäre jedoch ein großer Irrtum zu glauben, dass sich daraus ein Automatismus herleitet, der die Intelligenz auch habituell in die subalternen Klassen auflöst.
Erstens wird ein erheblicher Teil wird nach wie vor in die übergreifend formierte Managerschicht des jetzigen Zyklus kooptiert werden, und das zementiert tendenziell die partikularistischen Eigeninteressen der gesamten Intelligenzschicht: „Vielleicht werde auch ich es noch schaffen“. Darüber hinaus zerstört die neue Managerschicht des Neoliberalismus im Prozess der fortschreitenden Ökonomisierung von Wissenschaft und Bildung zunehmend die Möglichkeiten zu einer gesellschaftskritischen Analyse, weil dadurch die methodischen, personellen und institutionellen Voraussetzungen einer systemkritischen Selbstreflexion beseitigt werden.
Diese neue Managerschicht hat aber auch die politischen Strukturen der untergegangenen Arbeiterbewegung besetzt und agiert auf einer inneren Linie gegen die Lernprozesse der sich von oben und unten verbreiternden Multitude. Das ist der soziale Ausdruck eines immer krasser zu Tage tretenden Demokratiedefizits in den Apparaten der sich entsprechend dem Mitgliederschwund „gesundschrumpfenden“, also weiter zentralisierenden Einheitsgewerkschaft, aber auch des neuen linken Aufbruchs. Die Zugehörigkeit zur politischen Kaste dieser Managerschicht hat auch für viele Akteure des neuesten linken Aufbruchs oberste Priorität. Ihrem Selbstverständnis nach sind sie Berufspolitiker, für die die Sozialbewegungen in erster Linie Hilfstruppen für die Konsolidierung des durch sie repräsentierten Segments des politischen Felds darstellen. Ihre „Politik aus Beruf“ ist zu allererst ein Projekt der eigenen Existenzsicherung, die nur durch ihre Teilhabe an der politischen Macht gewährleistet ist. Dabei stört es sie nicht, wenn sie in einen offenen Konflikt mit den vitalen Interessen der subalternen Klassen geraten, wie die Beteiligung der Linkspartei an den Landesregierungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern drastisch unter Beweis stellt.
Aber auch die Defizite der alten Arbeiterbewegung spielen noch immer eine gewichtige Rolle. Ihre Staatsfixiertheit, ihre Tendenzen zum autoritären Kadergehorsam, ihr patriarchalisches Verhältnis zu Frauen und MigrantInnen und die Verlockungen einer doktrinären Welterklärung mit Hilfe einfacher ideologischer Versatzstücke sind nach wie vor wirksam und blockieren den offenen Blick auf die radikal gewandelten Klassenverhältnisse. Das Sektenwesen der frei schwebenden „organischen Intellektuellen“ einer untergegangenen Klassenformation besetzt im Machtkampf mit den prostmodern-limken Aspiranten auf eine neue „Politik als Beruf“ das sich öffnende politische Feld. Es schreckt alle diejenigen sofort wieder ab, die auf dem steinigen Weg zum praktischen Engagement zu ihren ersten Gehversuchen ansetzen.
Hinzu kommt die Scheu der wachsenden „proletaroiden“ Segmente der Intelligenz, sich mit ihrer eigenen sozialen, ökonomischen und kulturellen Misere auseinanderzusetzen. Ohne eine wie auch immer geartete „kollektive Selbstuntersuchung“ sind Lern- und Selbstorganisationsprozesse aber nicht möglich. Hier sehe ich auf mittlere Sicht das größte Problem. Die Schere zwischen dem Anspruch auf möglichst selbstbestimmte Berufstätigkeit und den tatsächlichen Arbeitsverhältnissen hat sich bedrohlich weit geöffnet. Anspruch und Wirklichkeit sind nicht mehr in Deckung zu bringen, wie ein Beispiel aus Wien zeigt, wo die inzwischen 3.000 in einer Sonderabteilung der Gewerkschaft der Privatangestellten assoziierten selbständigen Arbeiterinnen und Arbeitern bei Arbeitszeiten zwischen 50 und 60 Wochenstunden durchschnittlich 900 € im Monat verdienen. Schon einmal – in der Zwischenkriegszeit – hat die Arbeiterbewegung diese nicht zur industriellen Kernarbeiterklasse gehörenden Segmente der subalternen Klassen ausgegrenzt und auf diese Weise wider bessere Absichten dem Faschismus in die Hände gespielt. Da ihnen noch nicht einmal die Reste sozialstaatlicher Sicherung zugänglich sind, entsteht hier eine bedrohliche Situation. Wenn die Linke an diesem Punkt nicht eingreift – zumal sie selbst zu erheblichen Teilen betroffen ist -, wird hier der autoritäre Neokonservatismus seine entscheidende politische Basis finden und den so dringend nötigen Prozess der sozialen, mentalen und kulturellen Homogenisierung der subalternen Klassen blockieren. Dann waren die Unterstützung der Lega Nord und der Berlusconi-Regierung durch die zweite Generation der neuen Selbständigen der Mikro-Unternehmen nur ein Vorspiel.
Handlungsperspektiven
Die Beschleunigung der sozialen Polarisierung und die unfassende Durchsetzung prekärer Arbeitsverhältnisse durch die entfesselte kapitalistische Dynamik verlangen nach einer programmatischen Gegenperspektive, um die sich verstärkenden Ansätze gesellschaftlichen Widerstands zu bündeln und um über rein defensive und anachronistisch gewordene Positionen hinauszukommen, wie sie etwa von den Nostalgikern des Sozialstaats verfochten werden. Dafür sind analytische und intellektuelle Fähigkeiten vonnöten, die heute – im Gegensatz zu früheren Etappen des kapitalistischen Systems – innerhalb der sich von unten und oben verbreiternden „Multitude“ der Ausgebeuteten und Ausgegrenzten direkt verankert sind. Die neue Proletarität braucht keine Programme mehr, die von außen an sie herangetragen werden, und sie benötigt auch keine Avantgarden mehr, die stellvertretend für sie die politischen Geschäfte erledigen. Sie kann – unter zunehmender Einbeziehung der proletarisierten Schichten der Intelligenz – selbst tätig werden. Für die Intelligenz ist andererseits auch der Masochismus kommunistisch-sozialdemokratischer Parteidisziplin nicht mehr vonnöten, denn es geht unmittelbar auch um ihre eigenen Bedürfnisse nach einem besseren, glücklicheren, gesünderen und sozial gesicherten Leben.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass das schon immer so war. Nur diejenigen Intellektuellen haben unter dem Druck von Repressalien und Niederlagen am Ziel der sozialen und kulturellen Egalität aller Menschen festzuhalten vermocht, denen bewusst war, dass dies die Voraussetzung für ihr eigenes Wohlergehen ist. Dazu drei individuelle Beispiele.
Kürzlich hat Lothar Peter, der bisherige Vertrauensdozent der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der Universität Bremen, in einer eindrucksvollen Abschiedsvorlesung zum Ausdruck gebracht: Die soziale Emanzipation ist gerade auch aus intellektueller Perspektive keine Frage altruistischer Moral, sondern Vorbedingung zur Entfaltung der eigenen sozialen Individualität. Lothar Peter, ein Absolvent der Marburger Schule, hat über 30 Jahre lang in Bremen gelehrt, und die einzige äußere Zäsur seines Berufswegs stellte zu Beginn der 1970er Jahre eine zweijährige Assistententätigkeit bei Pierre Bertaux in Paris dar. Das äußerlich so bruchlose Dasein als Wissenschaftler und Hochschullehrer war aber durch einen aufregenden Ausbruch aus der Enge des marxistischen Dogmatismus in einen offenen Prozess der gesellschaftlichen Befreiung gekennzeichnet.[4]
Ein weiteres Beispiel ist Sergio Bologna, der gerade ein Buch über die aktuelle Zerstörung der Mittelschichten veröffentlicht hat.[5] Er ist seit Anfang der 1960er Jahre in der neuen Linken aktiv und war einer der Mitbegründer des Operaismus in Italien. Zu Beginn der 1980er Jahre floh vor der politischen Repression aus Italien nach Bremen. Er verlor seine Professur für Geschichte der Arbeiterbewegung an der Universitär Padova. Nach seiner Rückkehr in Italien begründete er seine Existenz neu: Als „neuer Selbständiger“, der seither über die Emanzipation der „selbständigen Arbeit“ nachdenkt, weil sie sein ureigenstes Problem ist.
Drittens möchte ich auf die die US-amerikanische Historikerin Gerda Lerner hinweisen, die unter besonders extremen äußeren Bedingungen ihre Identität als Intellektuelle und Sozialistin gewahrt hat.[6] Als Heranwachsende organisierte Gerda Lerner die Flicht der Familie vor den Nazis aus Österreich. 1939 glückte ihr die Einreise in die USA. Sie heiratete einen Drehbuchschautor und Schriftsteller und beteiligte sich an der Kaderarbeit der Kommunistischen Partei der USA in Hollywood. Danach profilierte sie sich als leitende Aktivistin einer linken Frauenorganisation. Ende der 1940er Jahre begann in der McCarthy-Ära eine Periode traumatischer Erfahrungen, die sich unter dem Druck der Desillusionierungen durch den Stalinismus zu einer existenziellen Krise verstärkten. 1958 glückte ihr dann ein Neuanfang. Sie begann ein Geschichtsstudium und avancierte im Rahmen einer glänzenden wissenschaftlichen Laufbahn zur Mitbegründerin des neuen Feminismus, den sie zusammen mit einigen Kolleginnen historisch begründete. Auch sie befreite sich von der Enge dogmatischer Festlegungen, wobei sie die linke Arbeitergeschichtsschreibung an einem entscheidenden Schwachpunkt aufsprengte. Aber sie hielt unbeirrbar an ihrem Ziel fest, zur Emanzipation aller Menschen von Ausbeutung, Erniedrigung und Unterdrückung beizutragen.
Es fehlt also nicht an Vorbildern. Als mehr oder weniger randständigen Angehörigen der educated society eröffnen sich uns ganz neue Möglichkeiten. Die „soziale Frage“ hat uns selbst gepackt, ganz direkt und unmittelbar, und deshalb können wir jenseits der gescheiterten Konzepte und Festlegungen der Arbeiterbewegung neu aktiv werden. Um dabei Erfolg zu haben, benötigen wir allerdings zweierlei:
Erstens die Bereitschaft und Fähigkeit, die gesellschaftliche Wirklichkeit – und nichts sonst – zum Ausgangspunkt unserer Analyse zu machen; uns also wissenschaftlich und als soziale Akteure bei der Verfolgung unserer emanzipatorischen Ziele auf einen Prozess einzulassen, dessen Ausgang wir noch nicht kennen. Die zu erneuernde – also über Marx hinaus zu treibende – sozialistische Theorie kann immer nur ein bestimmtes Stadium des gesellschaftlichen Prozesses reflektieren. Sie, muss durch ihn und durch die Empirie der sozialen Lernprozesse ständig weiterentwickelt werden.
Zweitens die Einsicht, dass unser persönliches und sozial vernetztes Glück und Wohlergehen voraussetzt, dass es auch allen anderen Menschen gut geht. Das klingt banal, aber dies ist die radikale Gegenthese zum heute vorherrschenden Sozialdarwinismus Und sie ist glaubwürdig, weil wir ausschließlich menschheitliche Interessen zu vertreten haben – soziale, ökonomische, kulturelle und politische Gleichheit – und nicht die Sonderinteressen einer intellektuellen Schicht, die sich als Mediator der Herrschenden verdingt oder gar selbst hinter herrschaftlichen Ambitionen herjagt.
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[1] Gustav Januch, Gespräche mit Kafka, Frankfurt a.M. 1951. Hier zitiert nach der italienischen Ausgabe der Gespräche und Tagebücher Kafkas: Franz Kafka, Confessioni e Diari, Milano 1996, S. 1108 f.
[2] J. W. Makhaijski, Le socialisme des intellectuels, hg. von A. Skirda, Paris 1979.
[3] Vor allem durch die Erkämpfung garantierter Mindestentgelte und eines bedingungslosen Grundeinkommens.
[4] Vgl. als Zwischenbilanz auf diesem Weg einen Aufsatz aus dem Jahr 1989: Lothar Peter, Marxistische Soziologie, in: Sozialismus, Hamburg, H. 3/1989, S. 30-36. Wieder abgedruckt in: Stephan Moebius/Gerhard Schäfer (Hg.), Soziologie als Gesellschaftskritik. Festschrift für Lothar Peter, Hamburg: VSA-Verlag 2006, S. 12-29.
[5] Sergio Bologna, Die Zerstörung der Mittelschichten. Thesen zur neuen Selbständigkeit, Graz/Wien: Nausner & Nausner Verlag, 2006.
[6] Wir verdanken ihr eine aufregende Autobiographie: Gerda Lerner, Fireweed. A Political Autobiography, Philadelphia: Temple University Press, 2002.
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