Kategorien
Antifaschismus Wuppertal

Gedenkdemo am 10.11 in Wuppertal

Gestern fand eine Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht die von bis zu 500 Menschen besucht wurde statt. Die Teilnehmer waren ein bunt gefechertes Spektrum aus Partei-Linken, Kommunisten, Anarchisten und Autonome. Zur Demo Aufgerufen hat der neu entstandende Koordinierungskreis Antifaschismus, der die verschiedensten Spektren verkörpert.
Wuppertal gilt historisch eher als Hochburg der Linken. Doch auch hier, wie im Rest der BRD, sind vermehrt Übergriffe mit rassistischen oder nationalistischem Hintergrund zu vermerken.
Besonders im letzten Sommer gab es regelmässig verbale und körperliche Angriffe auf Migranten, Punks oder Alternative. Das Autonome Zentrum wurde zur Zielscheibe der Rechtsradikalen, indem sie mehrmals dort aufkreuzten und es mit Flaschen und Steinen bewarfen.
Mit dem Eintreten der Kälte sind rechte Übergriffe zurückgegangen, keineswegs aber von der Bildfläche verschwunden. Der Rückgang der Nazi-Angriffe ist vielleicht auch damit zu erklären, dass Antifaschist_innen verschiedene Aktionen dagegen organisierten.
Zusätzlich hat sich in Wuppertal ein Koordinationskreis Antifaschismus gegründet, der aus verschiedensten Spektren besteht. Attac, PDS, DKP, MLPD, Autonome und andere versuchen zusammen in Wuppertal antifaschistische Arbeit zu leisten. Dazu gehört die gestrige Demo, die der Auftakt zur antifaschistischen Woche war.
Mit einer Kundgebung an den City-Arkaden wo Reden gehalten und Lieder vorgetragen wurden, startete die ganze Veranstaltung.
Die Demo war eine Gedenkveranstaltung an die Reichsprogromnacht, in der das Nazi-Regime jüdische Läden plünderte und Synagogen anzündete.
Eine Schweigeminute wurde eingelegt, in der den Opfern des Faschismus gedacht wurde.
Ein Redner vom Antifa-Cafe betonte dass „an einem Tag der Trauer und den Gedenken der vielen Opfern des NS-Regime „es besonders wichtig ist auf aktuelle faschistische Tendenzen in der Gesellschaft zu schauen.“ Wichtig sei es auch, Argumente und Taten die nicht direkt als Rechtsextrem einzuordnen sind, jedoch in die gleiche Richtung tendieren zu bekämpfen.
Der Demonstrationszug ging durch die Innenstadt, wo noch mehrere Reden gehalten wurden. Faschos ließen sich nicht Blicken. Die Bullenpräsenz war im Verhältnis zu sonst nicht übermässig. Dafür wurden aber die Personalien von Demonstranten auf dem Nachhauseweg kontrolliert und es wurden unbegründete Platzverweise ausgeteilt. Im Autonomen Zentrum war im Anschluss noch ein Konzert. So klang der Abende locker aus.
von „Antifacafe Wuppertal“
Presse (Samstag, 11.10.2006):
WDR-Regionalnachrichten Bergisches Land:
Demonstration gegen Rechts
In Wuppertal haben am Abend (10.11.06) mehr als 250 Menschen an die Verbrechen der Nazis erinnert und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben im Vorfeld 16 Personen aus der rechten Szene Platzverweise erteilt. In Wuppertal habe es in den vergangenen Monaten verstärkt Übergriffe durch Rechtsextremisten gegeben, sagte ein Sprecher des Koordinationskreises Antifaschismus.
Westdeutsche Zeitung:
Gedenken an Reichspogromnacht
Mehrere hundert Menschen beteiligten sich gestern an einer Veranstaltung in der Elberfelder City zum Gedenken an die Opfer der Reichsprogromnacht im November 1938. Die Kundgebung zog unter anderem zu Begegnungsstätte Alte Synagoge und an die Ludwigstrasse.