– antikapitalistischer Block auf der anti-Atom-Demo in Berlin am 5. September –
Alle Atomkraftwerke, unabhängig von Baujahr, Betreiber_in oder Standort, sind anfällig für technische oder menschliche Fehler. Und sie schädigen auch bei sogenanntem „Normalbetrieb“. Dies spielen die Atom-Lobby und die Regierungen herunter.
Es gibt keine sicheren Atomkraftwerke und auch keine geeigneten Endlager für den Atommüll weltweit – das ist schon aus technischen Gründen unmöglich.
Für die Konzerne steht ihr Profitinteresse im Vordergrund, und sie nehmen hierbei Ausbeutung und Zerstörung von Men schenleben und Umwelt billigend in Kauf.
In unserem Kampf gegen die kapita listischen Verhältnisse ist auch der Kampf gegen die Atom industrie ein wichtiger Bestandteil, und er wird seit Jahrzehnten auf unterschied lichste Weise zum Ausdruck gebracht.
Auch nach mehr als 30 Jahre Widerstand gegen diese menschenverach tende Technologie ist das Bewusst sein nicht überall verbreitet, dass die Atomkraft nicht ein Fehler im System, sondern Ausdruck einer auf rücksichts lose Profitmaximierung basierenden Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ist. Wir wollen in einem antikapitalistischen Block unseren Widerstand gegen die Atompolitik, AKWs, Atommafia und die herrschenden Verhältnisse zum Aus druck bringen.
Uns geht es nicht nur um die Kritik an den hinlänglich bekannten unverantwort lichen Risiken der Atomenergie für Mensch und Umwelt, der Unmöglichkeit einer End-Lagerung des Atommülls, der militärischen Nutzung der Atomenergie, den Ausbau der Urananreicherung, den ökologischen Katastrophen des Uranabbaus oder den vielen ständig stattfindenden Atomtransporten.
Uns geht es um eine Kritik einer Ökonomie, die den Profit für Wenige über die Bedürfnisse und das Wohlbe finden der Menschen stellt.
Uns geht es auch um ein anderes Gesellschafts- und Menschenbild. Es geht uns um Herrschaftsfreiheit, Solidari tät, Kollektivität und Eigenverantwortung. Wir werden versuchen, unsere Geschicke mit Verantwortung fürs Ganze auch weiterhin selbst in die Hand zu nehmen.
Die Parole „wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ prägt die Anti- Atom-Bewegung seit Langem. Der Widerstand war vielfältig und entschlossen:
Angefangen von Bauplatzbeset zungen und -angriffen, Blockaden und Besetzungen von Straßen und Schienen, Strommastfällungen und -Sprengungen, zerbrochenen Scheiben und Farbangriffen, brennenden Fahr zeugen und Barrikaden, Hakenkrallen und Schienensägen, Unterhöhlungen von Straßen und Schienen, um Atomtransporte zu verhindern, bis hin zu Demonstrationen, Kundgebungen, Sitz blockaden und so weiter. Mal als Kleingruppen in der Nacht, mal als großer Block, mal auf Massendemonstrationen.
Und viele, die nicht direkt an solchen Ausdrucksformen beteiligt waren, ver spürten und zeigten klammheimliche Freude oder solidarisieren sich sogar damit.
Vor der Bundestagswahl versuchen Partei en die anti-Atom-Demo zu ihren Wahlkampfzwecken zu funktionalisieren. Setzen wir ein deutliches Zeichen dagegen!
Insbesondere die zur Zeit opposi tionellen Grünen (inzwischen sogar Kriegspartei) wollen an der Renaissance der anti-AKW-Bewegung teilhaben. In ihrer Zeit als Re gierungspartei jedoch waren sie verantwort lich für den Weiterbetrieb und Ausbau der Atomanlagen, die im sogenannten Atomkonsensvertrag festgeschrieben wurden.
Alle Parteien versprechen im Wahl kampf, was die Wähler_innen hören wollen, und tun hinterher, was Konzerne und deren Lobbyist_innen fordern. Das müssen wir deut lich zum Ausdruck bringen und versu chen, unabhängig von Wahlen, gemeinsam zum Handeln zu kommen.
Wahlen verändern nichts an der kapi talistischen Ideologie und Vorherrschaft, die unter anderem auf Privateigentum, Warenver hältnissen, Wirtschafts-Wachstum und Profitma ximierung beruhen.
Lasst uns die Atompolitik nicht den Verbänden und Parteien überlassen, son dern uns immer wieder mit Argumenten und Taten einmischen:
mit einem antikapitalistischen Block
am Samstag, 5.9.09 in Berlin um 13 Uhr,
für die sofortige Stillegung aller Atomanlagen
und der herrschenden Verhältnissen weltweit!
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