Am 20. Juli 2001, heute vor zehn Jahren, kam Carlo Giuliani in Genua ums Leben. Er hatte dort an Protesten und Aktionen gegen den G8-Gipfel teilgenommen. Während des G8-Gipfels in Genua(Italien) kam es zu massenhaften und entschlossenen Protesten gegen die acht Regierungsvertreter, die sich versammelt hatten um Gespräche und Verhandlungen über wirtschaftspolitische Interessen zu führen. Der G8-Gipfel wurde militärisch abgeriegelt und die Proteste gegen diesen kriminalisiert und angegriffen. Dabei gab es schwere Übergriffe und Menschenrechtsverletzungen seitens der Polizei. Es kam zu Beweisfälschungen, Nötigungen, Körperverletzungen und Folterungen. Amnesty International sprach dabei von der „größten Außerkraftsetzung von demokratischen Rechten in einem westlichen Land nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“. Den Höhepunkt erreichten Repressionen und Polizeigewalt auf der Piazza Gaetano Alimonda, als ProtestlerInnen eine Auseinandersetzung mit der Polizei hatten. Carlo Giuliani wurde, während er versuchte einen Polizeiwagen anzugreifen, aus dem eine scharfe Waffe auf die Menge gerichtet war, von genau dieser mit zwei Schüssen niedergestreckt. Ein Schuss traf ihn in den Kopf. Er war sofort tot.
Kein Vergeben, Kein Vergessen!
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Text: Der Bruch mit der Autorität
Carlo Giuliani Demo am 16. Juli 2011 in Berlin
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Aufruf zur Demo in Aachen
[22. JULI 2011/THEATERPLATZ/19 UHR]
Vor zehn Jahren, am 20.Juli 2001 bei dem G8-Gipfel in Genua (Italien), wurde der linke Demonstrant und Globalisierungsgegner Carlo Giuliani durch einen Kopfschuss von Polizisten brutal getötet. Er ist nicht das einzige Opfer der polizeilichen Gewalt und Repression in Genua. Etliche Menschen wurden misshandelt, gedemütigt und verletzt. Viele sind seit diesen Tagen traumatisiert.
Und dies nur, weil diese Menschen gegen ein System demonstriert haben, welches allein durch Unterdrückung und Ausbeutung aufrechterhalten werden kann und in dem für Macht und Kapital der Tod zahlreicher Menschen in Kauf genommen wird.
Genua ist ein trauriges Beispiel für die Eskalation und den Missbrauch von Macht und Autorität, doch bei Weitem nicht das einzige. In kleinerem und größerem Ausmaß passiert es heute nach wie vor, dass Menschen durch staatliche Institutionen Gewalt und Demütigung erfahren müssen.
Fast jede_r Demonstrant_in kennt die Situation, seit Stunden eingekesselt zu sein, ohne auf die Toilette gehen zu dürfen, in der prallen Sonne festgehalten zu werden und grundlos die Personalien abgeben zu müssen. Unbegründete Festnahmen sowie (Haus-) Durchsuchungen gehören ebenfalls oft zu dem Erfahrungsschatz eines politischen Aktivisten oder einer politischen Aktivistin dazu .
Staatliche Repression und Gewalt dienen dazu, Angst zu verbreiten und Druck zu erzeugen sowie Macht zu demonstrieren, um Widerstand einzudämmen bzw. zu zerschlagen.
Wir wollen uns das nicht gefallen lassen, und fordern dazu auf, zahlreich in Aachen zu erscheinen, um in Form einer Demonstration zu zeigen, dass es nach wie vor und immer mehr Menschen gibt, die diese Autorität ablehnen und das damit einhergehende Verhalten hinterfragen.
Zeigt dem Staat, dass diese Einschüchterungsversuche bei uns nicht funktionieren!
Wir lassen uns nicht unterkriegen!
Kommt am 22.07.2011 nach Aachen, seid viele, seid laut! Denn niemand ist vergessen.
No justice, no peace!
Weitere Informationen:
Tod von Giuliani: http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/genua/carlo-giuliani/index-sequenz09-stressfaktor-de.html