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Antirassismus & Migration

NoBorderCamp 2013

No Border Camp 2013 - Rotterdam
Vom 2. bis zum 10. August in Rotterdam
Eine Woche voll mit Aktionen, Diskussionen und Workshops

Das niederländische No Border Netzwerk organisiert vom 2. bis zum 10. August ein No Border Camp in Rotterdam. Das organisieren von einer Woche voll mit Aktionen, Diskussionen und Workshop formt den nahtlosen Übergang zu den unermüdlichen Aktionen der Mirgant_innen der letzten anderthalb Jahre in den Niederlanden.
Inzwischen ist es weit bekannt, dass ab dem Herbst 2011 viele Migrant_innen in den Niederlanden mit Protestaktionen beschäftigt sind. Solche Protestaktionen hat es in dieser Form noch nicht in den Niederlanden gegeben. Menschen mit und von unterschiedlicher Nationalität und Herkunft leisten offenen Widerstand gegen die heutige Migrationspolitik.
Menschen, die keine Papiere haben und darum nicht in den Niederlanden bleiben dürfen, akzeptieren nicht länger, dass ihr Streit um ein menschenwürdiges Leben unsichtbar bleibt für die niederländische Bevölkerung. Mittlerweile haben Migrant_innen und unterstützende Aktivisten mehrere Zeltlager aufgebaut, gab es zahlreiche Demonstrationen und im Moment halten sich viele Migrant_innen in der ´Vluchtkerk` (Fluchtkirche) in Amsterdam und im ´Vluchthuis` (Fluchthaus) in Den Haag auf. In dieser Situation ist es für das No Border Netzwerk selbstverständlich ein No Border Camp zu organisieren. Hiermit möchten wir, No Border Aktivist_innen, uns dem Verlangen der Migrant_innen, um ihr Problem ´weltkundig` zu machen, anschließen.
In letzter Zeit ist mehr dann deutlich geworden, dass die Regierung sich nur mit ihren politischen Spielchen beschäftigt. Ein halbherziges Kinderpardon musste schwer bezahlt werden mit der Einführung von Strafbarkeit von illegalem Aufenthalt. Dies zeigt wieder einmal worum es den niederländischen Politikern eigentlich geht. Politische Macht ist viel wichtiger als das Schicksal derjenigen die auf der Straße landen.
Das No Border Camp hat unterschiedliche Ziele. Erstens hoffen wir durch diese Woche voll Workshops und Aktionen uns anzuschließen bei einem sichtbaren und hörbaren Protest der Migrant_innen, so dass die niederländische Gesellschaft nicht mehr sagen kann, das sie es nicht gewusst haben: das Menschen auf die Straße gesetzt werden ohne Geld, Essen und Unterkunft. Wir unterstützen den Aufstand der Migrant_innen gegen die heutige Migrationspolitik.
Gleichzeitig wollen wir uns während des Camps auf das Thema Kapitalismus konzentrieren. Die wichtigste Ursache von Kriegen, um Öl und andere Rohstoffe, und Klimaveränderungen, die wiederum Migrationsströme verursachen. Niemand flüchtet freiwillig. In unserer Gesellschaft, voll Habgier und Egoismus, ist kein Platz für Menschen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind.
Wir, die No Border Aktivisten, sind Befürworter der Bewegungsfreiheit (freedom of movement) und für die Abschaffung von Grenzen und Staaten. Wir möchten durch Workshops und Diskussionen mehr Leute für dieses Streben gewinnen. Das Camp soll bewirken, dass Leute sich gegen die kleinbürgerliche Migrationspolitik von Rechts und Links wehren. Es wird aktiver Widerstand mit direkten und öffentlichen Aktionen in verschiedenen Orten in der Region stattfinden.
Ein extra Ziel des Camps im August 2013 ist das Lovis Boot Projekt „ Voices from the borders“ , das am ersten Augustwochenende von Rotterdam aus losfahren wird und in verschiedenen Hafenstädten auf die Probleme der Migrant_innen aufmerksam machen will und mehr Zusammenhang herstellen will zwischen Gruppen und Individuen, die kämpfen gegen die Migrationspolitik.
Das niederländische No Border Netzwerk arbeitet mit ähnlichen Gruppen aus anderen europäischen Ländern zusammen, zum Beispiel durch regelmäßige Plena und gemeinschaftliche Aktionen. Das englische Wort Camp ist absichtlich gewählt, weil es international viel Interesse gibt für Treffen von No Border Aktivisten. Das No Border Camp Konzept existiert seit 1999 und ab dem Jahr wurde auf in Orten (Grenz- und Hafengebiete) solche Camps organisiert. Letztes Jahr gab so ein Camp in Stockholm und Köln.