Kommt vom 5.-7. September nach Wuppertal! Autonomes Zentrum verteidigen!
Das erste Septemberwochenende möchten wir vom Bündnis 8. März gerne dem solidarischen Kampf um den Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe widmen. Die Bedrohung des AZs durch die DITIB und die Stadt Wuppertal bedeutet einen Angriff auf uns alle!
Die DITIB steht mit ihrer Nähe zu Erdogan für eine zutiefst queerfeindliche und anti-feministische Politik. Der Wuppertaler Stadtrat unter Federführung von SPD, Grünen und CDU zeigen in dieser Auseinandersetzung deutlich auf wessen Seite sie stehen.
Wir erleben jeden Tag eine Welt, die von männlicher Macht bestimmt ist. Wir werden jeden Tag bewertet, belächelt, beleidigt, bedroht und belästigt. Wir werden nicht gesehen, nicht gewollt, nicht ernst genommen, nicht respektiert. Jeden Tag müssen wir uns entscheiden: zu widersprechen, zu kämpfen oder manchmal einfach nur zu schweigen – weil uns die Kraft fehlt, weil es die Situation nicht zulässt oder weil wir Angst vor den Reaktionen haben müssen. Unser alltäglicher Kampf ist keine Option, sondern eine unfreiwillige Notwendigkeit. Für diesen notwendigen Kampf brauchen wir Orte wie das Autonome Zentrum an der Gathe.
Das Leben in einer von Männlichkeit dominierten Gesellschaft bedeutet, alltäglicher Gewalt, Diskriminierung, Angst und Ungleichheit ausgesetzt zu sein. Menschen, die nicht den gesellschaftlich festgelegten männlichen Normen entsprechen, erfahren gezielte Einschränkungen und Unterdrückung. Unsere Lebensrealitäten werden grundsätzlich systematisch benachteiligt. Diese alltäglichen Formen von Unterdrückung und Gewalt sind keine Einzelfälle oder Schicksale und schon gar nicht das Werk „eines einzelnen bösen Mannes“. Diese Gewalt ist tief in der Gesellschaft verankert und hat System. Dieses System heißt Patriarchat: ein System, welches männliche Machtverhältnisse und Normen sogar beabsichtigt und schützt, indem Männlichkeit weiter als Ideal gilt, Weiblichkeit abgewertet und weiteren Geschlechtsidentitäten die Existenz abgesprochen wird. In dieser Ordnung erscheinen die Entwertung und Ausgrenzung anderer Lebensrealitäten als „normal“, als „naturgegeben“. Ausgrenzungen werden so weiter verfestigt und das Machtverhältnis Patriarchat scheint dadurch unhinterfragbar.
Dieses System der Unterdrückung und Ausgrenzung wird von der DITIB unter Federführung von Erdogan und der türkischen Religionsbehörde Diyanet gestützt und ausgebaut. Wir weigern uns daher die von der DITIB forcierte und dem Wuppertaler Stadtrat beschlossene Entscheidung gegen das AZ zu akzeptieren. Es geht hier um eine Entscheidung die Auswirkungen auf das gesamte politische Klima in Wuppertal hat. Wir lassen uns unsere selbstverwalteten und selbstorganisierten Räume nicht nehmen. Das Autonome Zentrum an der Gathe bietet uns allen die Möglichkeiten der Zuflucht, Gemeinsamkeit und Veränderung.
Durch Solidarität, Selbstorganisierung und Bündnisse schaffen wir in Zeiten vielfacher Krisen Handlungsoptionen und Schutzräume. Wir sind alle verantwortlich, diese selbstorganisierten Strukturen zu erhalten und weiter aufzubauen! Solidarität kann der Vereinzelung etwas entgegensetzen. Diese Chance gilt es zu nutzen!
Für uns vom Bündnis 8.März ist das AZ an der Gathe im alltäglichen Kampf gegen patriarchale Unterdrückung ein unverzichtbarer Ort des Widerstands. Viele von uns haben sich dort kennen gelernt oder haben im AZ-Umfeld ihre ersten politischen Schritte getan. Die Demonstrationen und Veranstaltungen des Bündnis 8. März wurden aus dem AZ stets solidarisch begleitet und unterstützt. Wir alle brauchen das Autonome Zentrum an der Gathe weiterhin als einen Ort der Vernetzung, der politischen Agitation, des Widerstands gegen den Rechtsruck, gegen die herrschenden Verhältnisse, gegen das Patriarchat!
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum – AZ bleibt an der Gathe

