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AZ Aachen bleibt!

Wir erklären uns mit dem von der Schließung bedrohten Autonomen Zentrum Aachen solidarisch und unterstützen die Kampagne „AZ BLEIBT – SO WIE ES IST!“.
Räume für soziale und kulturelle Veranstaltungen und unkommerzielle Projekte, in denen außerdem unter anderem Platz für antifaschistische, antisexistische, antihomophobe und undogmatische, linksorienterte Politik geboten wird, sind wichtig und notwendig.
Das Autonome Zentrum Aachen ist derzeit mal wieder von einer Schließung bedroht, weil die Stadt Aachen plant das (seit Jahren leerstehende) Gebäude des ehemaligen Gesundheitsamtes zu verkaufen. Unter dem Gebäude, und damit dazugehörig, befindet sich der Bunker in dem sich seit inzwischen fast 20 Jahren das AZ befindet.
Mit dem Verkauf möchte die Stadt Aachen nun ganz konkret ein Ende setzen und das ehemalige Gesundheitsamt, samt darunterliegendem Bunker, zu einem Billig-Hostel umfunktionieren. Die Nutzungsfläche des AZ’s würde dann schätzungsweise noch gut ein Viertel der jetzigen Fläche einnehmen, was eine Kostendeckung faktisch unmöglich macht.
Dies können und wollen wir nicht widerstandslos hinnehmen.
DAS AZ BLEIBT – SO WIE ES IST!
unabhängig, städtisch, in der jetzigen Größe und am selben Ort.
Dazu gibt es eine Onlinepetition, die Du unterzeichnen kannst.
Aktuelle Infos unter: www.az-aachen.de
Am Donnerstag (9.August 2012) findet eine Demo für den Erhalt des AZ statt.
Treffpunkt ist 18 Uhr vor dem Autonomen Zentrum in Aachen.
Solidarische Grüße und ganz viel Kraft nach Aachen!
Kein Tag ohne! AZ bleibt!


AZ BLEIBT – SO WIE ES IST!
unabhängig, städtisch, in der jetzigen Größe und am selben Ort.

Wir, der Verein „Freunde unabhängiger Kultur in Aachen“, betreiben seit nunmehr 20 Jahren im Bunker unter dem ehemaligen Gesundheitsamt das Autonome Zentrum. Dort finden soziale und kulturelle Veranstaltungen und unkommerzielle Projekte einen Raum, in dem unter anderem Platz für antifaschistische, antisexistische, antihomophobe und linksorienterte Politik geboten wird. All das organisieren wir basisdemokratisch und ehrenamtlich, das heißt unbezahlt.
Uns ist bekannt, dass die Stadt Aachen als Besitzerin nun schon seit längerem versucht, das Gelände zu verkaufen. Wir, die Nutzer_innen, wiesen schon öfter auf die fehlende Öffentlichkeit hin, mit der Stadt und Verwaltung dieses Vorhaben vorantreiben.
Wir erfuhren, auf Umwegen, von dem schon sehr konkreten Plan, das ehemalige Gesundheitsamt und somit auch das AZ an IPEM AG zu verkaufen und in Zusammenarbeit mit A&O HOTELS and HOSTELS Holding AG zu einem Hostel umzubauen. Hierbei haben die Investoren die Hälfte, der momentan von uns genutzten Fläche, als Frühstücksraum und Küche eingeplant.
Durch den Verkauf des AZ in Kombination mit dem Gesundheitsamt, würde sich die Stadt Aachen aus der Verantwortung, Räume für unabhängige und alternative Kultur zur Verfügung zu stellen, stehlen. Dadurch hätte das AZ einen privaten Vermieter, der dieser Verantwortung nicht nachkommen muss.
Durch den Wegfall dieser Räume müssten wir etliche Projekte und Veranstaltungen einstellen, die im Moment Raum im AZ finden. Konzerte, Sportraum, Fahrradwerkstatt, Lesungen, Partys, Proberaum/Tonstudio, Siebdruckwerkstatt, Cafés, Kneipen, Theateraufführungen und Flächen für Kunst würden keinen Platz mehr finden. Das autonome Zentrum bietet jetzt schon nicht genug Raum für alle Projekte, die diesen Raum benötigen. Hier wäre eher eine Erweiterung statt einer Halbierung angebracht. Das AZ wird sich aufgrund dieser geplanten Veränderungen nicht weiter unabhängig finanzieren können. Wir verstehen die Pläne daher als massiven Einschnitt in unsere Unabhängigkeit und letztlich in unser Weiterbestehen.
Dies können und wollen wir nicht widerstandslos hinnehmen.
Wir unterstützen gerne die vernünftige Nutzung von leer stehenden Räumen in Aachen. Die Mieten steigen und steigen und wir werden uns nicht gegen eine sinnvolle Umgestaltung des Gesundheitsamtes sperren, doch kann dies nicht auf dem Rücken der Menschen und Projekte geschehen, die unkommerzielle Kultur und sozialen Raum bieten und nutzen. Wir lehnen diese Art, Politik von oben nach unten zu machen, ab. Wir fordern die Stadt auf, für Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten zu sorgen. Die Pläne zum Verkauf müssen so lange auf Eis gelegt werden, bis eine für beide Seiten vorstellbare Lösung gefunden wurde.
Das heißt, dass alle Betroffenen und Beteiligten, an einem Tisch, auf gleicher Augenhöhe Entscheidungen treffen.
Wir erwarten von der Stadt Respekt gegenüber, der von uns geschaffenen und in unserer Region einzigartigen, freien und soziokulturellen Einrichtung „Autonomes Zentrum“ und seinen zahlreichen Nutzer_innen.
www.az-aachen.de
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Stellungnahme vom L*dyfest Aachen zu den Verkaufsabsichten der Stadt!
Das AZ Aachen ist durch die städtischen Verkaufsabsichten des Gesundheitsamtes und dem dazugehörigen Gelände an einen Privatinvestor in seinem Fortbestand bedroht. Wir, als die L*dyfestgruppe Aachen, sehen dieser Entwicklung mit großer Sorge entgegen, dies hat mehrere Gründe: das AZ stellt den Veranstaltungsort des L*dyfests dar und für uns bedeutet das schlicht und einfach: Gibt es kein AZ mehr, wird es auch kein L*dyfest-Aachen mehr geben! Das AZ, welches sich als linker Freiraum versteht, stellt für uns den einzigen Raum in Aachen dar, bei welchem die Vorbedingungen für unsere unentgeltliche queerfeministische Kultur- und Bildungsarbeit stimmen. In diesen Räumen werden die verschiedenen gesellschaftlichen Unterdrückungsverhältnisse klar thematisiert, was bedeutet, dass in diesen Räumen weder Sexismus noch Rassismus, Homophobie, Klassismus, Antisemitismus usw. toleriert werden und somit ein Freiraum entsteht, in dem sich Menschen angstfrei bewegen und handeln können. Und genau dieser Freiraum, der zugleich einen Schutzraum darstellt, ist es auch, der das AZ für uns so attraktiv macht. Denn nur hier gibt es die Möglichkeit zum Beispiel eine Dragparty zu veranstalten, uns auszuprobieren, sich über die herrschenden Geschlechterzuschreibungen hinweg zusetzen, ohne dafür diskriminiert zu werden, wie es so oft in anderen Lokalitäten oder auf der Straße passiert.
Darüber hinaus gibt uns das AZ überhaupt die Möglichkeit das L*dyfest zu finanzieren. Dies geschieht dadurch, dass wir auf so gut wie allen Veranstaltungen im AZ vegane Mettbrötchen und Kuchen verkaufen und auch selber Solipartys dort veranstalten können, wofür uns das AZ nicht nach einer Raummiete fragt. Dies hilft uns wiederum genug Geld für die anstehenden Ausgaben des L*dyfests zu sammeln und letzten Endes keinen Eintritt für das L*dyfest zu verlangen.
Uns ist keine andere Lokalität in Aachen bekannt, die uns ihre Räume unter diesen Bedingungen zu Verfügung stellen würde und in der alle Mitarbeiter_innen unentgeltlich arbeiten. Dort geht es eben nicht um irgendeinen Profit, sondern einzig und allein darum ein alternatives Kultur- und Bildungsprogramm zu schaffen und politische Arbeit möglich zu machen.
Somit stellt das AZ für uns einen Ort dar, der einmalig in Aachen ist und ohne den das L*dyfest Aachen höchstwahrscheinlich niemals entstanden wäre. Aus unserer feministischen Sicht ist er somit unverzichtbar und darf unter keinen Umständen verkauft und somit letztendlich zerstört werden!
AZ bleibt so wie es ist!
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Stellungnahme vom AK Antifa Aachen
AZ Aachen soll verkauft werden
Die Stadt Aachen – so wurde unlängst bekannt – will das Autonome Zentrum Aachen an einen Investor, die IPEM Immobilien AG aus Wetzlar, verkaufen. Über dem AZ, das in einem alten Bunker ist, befindet sich das ehemalige Gesundheitsamt, das der eigentliche Gegenstand der Verhandlungen ist. Nun sollen AZ und Gesundheitsamt zusammen verkauft werden um dort ein Hostel zu bauen. Für das Hostel beanspruchen die Investoren zudem die Hälfte des AZ, den großen Konzertraum und den halben Thekenraum. Das Hostel soll betrieben werden von der Hotel-Kette A&O HOTELS and HOSTELS Holding AG mit Sitz in der Köpenicker Str. 126 in Berlin. Das AZ würde damit privatisiert und um die Hälfte geschrumpft. Die Verhandlungen der grün-schwarz-regierten Stadt und deren Vorhaben wurden dem AZ gegenüber nicht transparent gemacht.
Das AZ Aachen gibt es seit 1992 – es ist hervorgegangen aus langen Häuserkämpfen. Bisher wurde es von der Stadt Aachen zur Verfügung gestellt und autonom betrieben. Das AZ ist in Aachen ein wichtiger Faktor auch antifaschistischer Arbeit. Informations- und Bildungsveranstaltungen finden hier statt, zweiwöchentlich gibt es ein Antifa-Cafe und – ein nicht zu unterschätzender Aspekt – das AZ ist ein Raum auch antifaschistischer (Jugend)kultur.
In einer Zeit, in der die extreme Rechte in und um Aachen immer militanter wird, in der sich Angriffe auf Menschen oder linke Einrichtungen häufen, ist dieser städtische Angriff auf einen wichtigen Ort antifaschistischer Arbeit umso schwerwiegender. So offenbart er auch die Blindheit der Stadtregierung gegenüber dem erstarkenden Neonazismus. Während sich im Umland immer mehr antifaschistische Initiativen zusammenfinden, fast jede Stadt zudem ein Bündnis gegen Rechts gegründet hat, ist von den Offiziellen der Stadt Aachen nichts zu hören. Der „Runde Tisch gegen Rechtsextremismus“, zu dem übrigens Betroffene per Brief des Oberbürgermeisters explizit ausgeladen waren, kam offensichtlich nach einer Resolution 2010 zum Erliegen.
Die Stadt Aachen und ihre regierenden Parteien, also die Grünen und die CDU scheinen nichts wissen zu wollen von dem, was jede_r weiß: Dass es in und um Aachen mit der Kameradschaft Aachener Land eine der personenstärksten und militantesten Neonazistrukturen NRW’s gibt. Dass Aachen in NRW eine der Hochburgen der extremen Rechten ist.
Wer im AZ aktiv ist, bekommt diese neonazistische Bedrohung unmittelbar mit. Etwa durch direkte Angriffe der Neonazis auf Besucher_innen des AZ, durch Stahlkugelschüsse, durch Bomben-Attrappen, durch Buttersäureangriffe, durch Molotowcocktails um nur einige „Zwischenfälle“ der letzten Jahre zu nennen. Aber auch durch die vielen Betroffenen rechter Gewalt, die ins Autonome Zentrum kommen, weil sie dort Ansprechpartner_innen finden, Menschen, die ihnen weiterhelfen und Menschen, die sie ernst nehmen.
Der folgenschwerste Angriff aufs AZ und damit auch auf antifaschistische Arbeit in Aachen kommt nun ausgerechnet von der Stadt, ein Angriff, der im Gegensatz zu den Sprengsätzen der Nazis das AZ tatsächlich in seinen Grundfesten erschüttern könnte. Die Stadt stimmt zum einen zu, das AZ so weit zu verkleinern, dass es sich faktisch nicht mehr selbst finanziell tragen kann. Zur Erinnerung: Im AZ arbeiten alle unbezahlt, es ist als nicht-kommerzieller Raum konzipiert. Zum anderen gibt die Stadt damit das AZ dem „freien Markt“ preis. Es wird privatisiert. Das heißt auch, dass bei künftigen geplanten Änderungen keine Möglichkeit des politischen Drucks auf die Stadt mehr besteht.
Damit stiehlt sich die Stadt Aachen aus ihrer Verantwortung, Räume für antifaschistische Politik und Kultur zur Verfügung zu stellen. Nicht nur, dass sie sich selbst nicht um das Nazi-Problem schert, sie legt denen ganze Felsbrocken in den Weg, die bemüht sind, dass Neonazismus nicht einfach so sich an Schulen, in Discos, auf der Straße, am Tivoli etc. als aktionsreiches Angebot für Jugendliche etabliert.
Für das Klima in Aachen wird sich mit dem Wegfall des AZ in seiner ursprünglichen Form einiges ändern. Nazis – und das dürfte bekannt sein – nutzen die Räume, die ihnen gelassen werden. Das AZ stand und steht dafür, ihnen auch durch jugendkulturelle Arbeit weit über die schieren Räumlichkeiten hinaus, keinen Raum zu lassen, keinen Raum für menschenverachtende, faschistische Propaganda. Es steht auch für antifaschistische Intervention.
Wir können und werden es nicht zulassen, dass das AZ nicht in seiner bisherigen Form weiter besteht. Lassen wir die Pläne der grün-schwarzen Stadt Aachen, der IPEM Immobilien AG aus Wetzlar und der A&O HOTELS and HOSTELS Holding AG aus Berlin platzen!
Wir erklären uns mit dem AZ solidarisch und fordern:
Eine Abkopplung des AZ vom Kaufvertrag! Keine Privatisierung des AZ Aachen!
Für den Erhalt des AZ in seiner bisherigen Form!
Antifaschismus braucht Freiräume!