Bei bestem Wuppertaler Wetter (Regen) und guter Stimmung fanden sich ca. 250 Menschen am Platz der Republik ein. Hier gab es einen ersten schwungvollen Redebeitrag. Kritisiert wurde unter anderem das Grenzregime der EU, das sowohl an den Außen- als auch an den Innengrenzen einen unerbittlichen Kampf gegen Geflüchtete und Arme führt. In Wuppertal kam es in den letzten Wochen erfreulicherweise bereits zu zahlreichen Aktionen, die sich gegen die rassistische Politik der AfD und gegen staatliche Institutionen richteten.
So wurde vor dem AfD Parteitag in Köln das Auto von Peter Knoche lahmgelegt oder die Ausländerbehörde mit Steinen und Farbe angegriffen, zudem wurde ein Gerichtsvollzieher*innenbüro attakiert. Am Samstag gab es einen antifaschistischen Stadtrundgang unter dem Motto „Make Nazis and Racists Afraid again“. Besucht wurden AfDler*innen und andere Rassist*innen in Elberfeld und Cronenberg Wir sagen weiter so und tragen am 1. Mai unseren Protest gegen die herrschenden Verhältnisse auf die Straße.
In diesem Jahr zum 31ten Mal unangemeldet, zog die Wuppertaler Autonome 1. Mai Demo zunächst über den Ostersbaum Richtung Trasse und wurde somit zur ersten Trassendemo. Am AZ an der Gathe gab es eine Zwischenkundgebung. Zunächst wurde festgestellt, dass das AZ selbstverständlich an der Gathe bleibt; ein weiterer Redebeitrag befasste sich mit dem Protest im Hambacher Forst, dem Widerstand dort und der Repression, die in dem Zusammenhang einigen Genoss*innen widerfährt. Besonders kritisiert wurde die DNA-Entnahme bei einem Menschen unter Vorschieben fadenscheiniger Begründungen. Außerdem wurde auf die Aktion „Ende Gelände“ im Sommer im rheinischen Braunkohlerevier hingewiesen.
Gut gelaunt und entschlossen ging es dann weiter Richtung Nordstadt. Dabei zog die Demo auch bei bekannten AfDler*innen in der Ludwigstraße (Claudia Woelke-Bildstein) und der Albrechtstraße (Norbert Beutel) vorbei. Eine plötzliche Kehrtwende auf der Hochstraße und viele kleinere Haken ließ sich die Demo nicht nehmen. Hier hatten bereits einige Bullen den Schlagstock und das Pfefferspray griffbereit. Nach einer ersten Stipvisite am Schusterplatz zog die Demo noch zu einer weiteren Runde los. Am Tippen-Tappen-Tönchen drehte dann ein Bulle frei und pfefferte anlasslos in die Demo. Die Demo wurde von den Bullen gestoppt und gekesselt und einige wurden brutal von den Bullen fixiert und kontrolliert. Währenddessen wurden die Menschen auf dem Schusterplatz daran gehindert diesen zu verlassen. Nach längerem Hin und Her und mehreren fiesen Übergriffen durch die Bullen konnte die Demo schließlich zum Straßenfest durchkommen. Ein absoluter Skandal ist, dass die Bullen völlig wilkürlich jugendliche Nachbar*innen am Otto-Böhne Platz kontrollierten und schikanierten. Diese Kontrollen können nur durch das widerliche Racial Profiling der Bullen erklärt werden.
Am Schusterplatz wurden die Demo schließlich begeistert begrüßt. Es folgte ein weiterer kämpferischer Redebeitrag vom Fem_Koll Wuppertal, in dem sich kritisch mit der Ausbeutung von Frau*en in Bezug auf Care-Arbeit auseinandergesetzt wurde.
Wie in jedem Jahr gab es auf dem Schusterplatz außerdem hervorragendes Essen und tolle Livemusik. Nochmal vielen Dank an die Bands, die unter dem regnerischen Wetter und der unnötigen Verzögerung durch die Bullen leider etwas zu leiden hatten.
Die kämpferischen Ausseinandersezungen dieses Jahr gehen natürlich weiter. Wir werden den Herrschenden(Verhältnisen) weiter in die Suppe spucken! Bereitet euch weiter fleißig auf den G20 Anfang Juli in Hamburg vor. Im Sommer wird es heiß!
Wir grüßen alle Menschen die heute in Dortmund, Essen, Halle und in anderen Städten gegen Nazis und Rassist*innen auf der Straße waren sowie die autonomen und revolutionären 1.Mai-Demos weltweit!
autonomer1mai.noblogs.org
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