Der Text & die Bilder auf http://germany.indymedia.org/2003/05/50332.shtml
Wie jedes Jahr gab es in Wuppertal eine feine, (leider) kleine, revolutionäre 1. Mai Demo. Dieses Jahr war das Motto „Widerstand gegen Sozialkahlschlag und Krieg“.
Die anarchistentypische Anreiseverspätung ersparte uns praktischerweise den ersten Regenschauer, der auf die Auftaktkundgebung niederging. Dort wurden dann erstmal ein paar Fascho-Provokateure vertrieben. Aus nächster Nähe mussten sie sich die gesammelten Antifa-Demoparolen der letzten 15 Jahre anhören. Ja, wir können ganz schön gemein sein!
Nach dieser ersten Lockerungsübung konnte die Auftaktkundgebung beginnen. Ein älterer Genosse heizte der Menge mit einer klassenkämpferischen Rede vom Allerfeinsten gut ein. Die Menge war übrigens auch schon mal größer – Schätzungen lagen bei ungefähr 350 Leuten. Die Stimmung war trotzdem klasse. Ein buntes Publikum von golfkriegssozialisierten Schülern über Punks und Antifas bis zu Altlinken. Viele schwarz-rote Fahnen, jeweils einmal fahnlich vertreten auch PDS, SDAJ und UdSSR. Es wurde alles gerufen, was sich in den letzten Jahrzehnten so an Demo-Parolen angesammelt hat. Dazu auch ein paar neue Sachen: „Gegen die Arbeit! Gegen die Hetze! Gegen die Hartz-Gesetze!“ Den kannte ich noch nicht.
Der Name Wuppertal ist übrigens eine Lüge. Die Stadt liegt nicht im Tal. Die Warnschilder auf den Autobahnen „Bergisches Land“ stehen da zu recht. Es ging die Wuppertaler Berge hoch und wieder herunter. Zwischenkundgebungen gab es an Orten des historischen und aktuellen Faschismus: Vor dem Laden eines ortsansässigen Faschos und an der Stelle wo 1933 ein Widerstandskämpfer von der SA ermordert wurde. Eine weitere Kundgebung widmete sich Sozialabbau und Arbeitszwang. Ein Sex-Shop und eine Zeitarbeitsfirma bekamen Farbbeutel ab, bei einer weiteren Zeitarbeitsfirma wurde das Schaufenster verschönert. Siehe Foto.
Die Bullen stand blöd und meistens im Weg herum. Eine Reihe Bullen ist die ganze Demo über direkt vor dem Front-Transparent gelaufen, so dass man da kaum was von sehen (und fotografieren) konnte.
Das Straßenfest nach der Demo konnte leider nicht wie geplant stattfinden, weil es dann doch zeitweise kräftiger geregnet hat. So gab es nur Kaffee und Kuchen, später im Autonomen Zentrum dann aber noch das versprochene Konzert und Volxküche.
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