Am gestrigen Abend versammelten sich etwa 400 Menschen in Wuppertal, um gegen das Vorgehen der Polizei am Freitag abend, vgl. http://de.indymedia.org/2009/03/244084.shtml , so wie gegen städtischen Ordnungswahn zu demonstrieren. Die Demo zog lautstark, entschlossen und unangemeldet durch die Innenstadt und das anliegende Kneipenviertel um, anch einer kleinen Runde über den Ölberg, am Autonomen Zentrum zu enden.
Die Demo verlief größtenteils friedlich, denn die Polizei hielt sich zurück.
Ab 18 Uhr sammelten sich Menschen in der Wuppertaler Innenstadt, auf der Haupteinkaufsstraße, die Demo ging dann einige Zeit später, nach etwas Musik und einigen Redebeiträgen los. Viele Passant_inn_en hörten sich die Redebeiträge an, lasen aufmerksam die verteilten Flugblätter, einige schlossen sich der Demo sogar an. Die etwa 400 Demonstrierenden wurden von einer eher überschaubaren Anzahl Polizeibeamter begleitet, etliche Beamte warteten jedoch in Seitenstraßen oder auf Parkplätzen. Die Demo wurde, trotz mehrmaliger Aufforderung nicht angemeldet. Straßentheatereinlagen und ein etwas zu auffälliger Schnüffler das Wuppertaler Staatschutzes sorgten für eine sehr gute Außenwirkung und unsichere Bullen.
Die Demonstration lief durch die Innenstadt, auch hier wurden die Passant_inn_en per Jingle vom Lautsprecherwagen oder per Flugblatt informiert, die Stimmung in der Demo war gut. Entschlossen und mit lauten Parolen ging es weiter, die Demo sorgte überall für Aufsehen, nicht zuletzt die fetzige Musik und einige Böllerwürfe zogen vor Allem junge Menschen an. Zurück ging es dann über die Gathe, eine der Hauptverkehrsstraßen Wuppertals, die, vor einigen Stunden noch voll von Polizeifahrzeugen, nun im Lichte eines Bengalos erstrahlte. Am AZ angekommen, und mit einigen pyrotechnischen Effekten begrüßt, entschloss sich die Demo dann doch, noch weiter zu laufen. Nach einem Sprint auf den Ölberg, merke „Berg“, und auf die Hochstraße, wo noch etliche Autofahrer_inn_en erreicht, sowie ein Kontrolleur in einem städtischen Bus bei seiner Arbeit gestört, wurden. Dort löste die Demo sich auf, einige Teilnehmer_inn_en begaben sich in Richtung Innenstadt, andere gingen langsam gen AZ, einzelnd auftauchende Nazis machten sich fix aus dem Staub.
Die merklich überforderte Polizei beschränkte sich auf das Regeln des Verkehrs, sowie das symbolische „einfach da sein und gefährlich aussehen“. Als schließlich doch alle am AZ angekommen waren, machte man es sich noch an der Feuertonne bequem oder reiste ab. Hierbei wurden einige Menschen am Hauptbahnhof festgehalten, da sie einen Nazi angegriffen haben sollen. Diese wurden jedoch schnell wieder gehen gelassen, da mehrere Handvoll Unterstützer_inn_en recht zeitnah eintrafen.
Alles in allem war es eine erfreulich große, schöne Demo, wenn auch zu unschönem Anlass.
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
Quelle: http://de.indymedia.org/2009/03/244469.shtml
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