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Hannover: Eierwürfe auf Polizei

Auf einer Demo gegen soziale Kürzungen mit ca. 2000 SchülerInnen am 18. Dez. kam es in Hannover von Seiten der Polizei zu Angriffen auf eine SchülerInnen-Demo. Die SchülerInnen ließen sich dies jedoch nicht gefallen und beantworteten die (Staats-)Gewalt mit Eiern. Nachdem es zu vereinzelten Gefangennahmen von Polizisten kam, schlossen sich im Anschluss noch ca. 200 Leute zusammen und blockierten die Straße vor dem Polizeirevier „Herschelstrasse“ (das im Übrigen für Gewalttätigkeiten gegen Punks, Junkies und MigrantInnen bekannt ist.) Auch hier kam es zu Angriffen von Seiten der Polizei. Es bleibt nur noch zu sagen: „Das System schafft sich seine eigenen Kinder!“
Und der Polizei-Bericht hört sich dann so an:
Eine zunächst friedliche Demonstration wurde heute Vormittag am Schiffgraben aufgelöst, nachdem Schüler aus der Menge heraus Polizeibeamte bewarfen, die zum Schutz des Aufzuges eingesetzt waren.
Heute Vormittag fand in der Innenstadt eine Kundgebung zu dem Thema „Kürzungen im Bildungsbereich/Schulerlass“ statt. Gegen 10.00 Uhr versammelten sich zirka 1.600 Teilnehmer zu dem, von den hannoverschen Integrierten Gesamtschulen angemeldeten, Aufzug. Zunächst marschierten alle friedlich bis zum Kultusministerium am Schiffgraben. Völlig überraschend wurden dann aus der Menge heraus Eier, Tomaten und Joghurtbecher in Richtung des Gebäudes und dort eingesetzter Polizeibeamter geworfen. Drei junge
Männer konnten eindeutig beim Werfen beobachtet werden und wurden zu einem Polizeifahrzeug geführt. Während der Personalienfeststellung der 15, 18 und 19 Jahre alten Schüler wendete sich die Menge verbal gegen die Polizisten. Aus diesem Grund sollten die drei jungen Männer zur Identitätsfeststellung zur Wache gebracht werden. Die anderen Demonstranten versuchten dieses zu verhindern, indem sie nach den Beamten schlugen und traten. Ein 16-jähriger Schüler wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls festgenommen.
Der Versammlungsleiter, der über die Ausschreitungen informiert wurde versuchte zunächst die Demonstranten zu beruhigen. Als dieses nicht mehr möglich war erklärte er die Versammlung für aufgelöst. Die Teilnehmer verstreuten sich daraufhin in kleineren Gruppen im Stadtgebiet. Die vier Schüler wurden zur Personalienfeststellung in die Polizeiinspektion Mitte gebracht. Vor dem Dienstgebäude erschien dann eine Gruppe von zirka 200 Versammlungsteilnehmer und blockierte zeitweilig die Kurt-Schumacher-Straße durch einen Sitzstreik. Ein 52-jähriger Mann führte sich als Rädelsführer auf und forderte die Schüler zur Blockade der Straße auf. Gegen den Mann wird eine Anzeige wegen Nötigung und Anstiftung zu Straftaten gefertigt. Auch gegen die vier Schüler wurden Strafanzeigen gefertigt. Bei der Durchsuchung ihrer Kleidung fanden die Beamten außerdem bei dem 15 und dem 19-Jährigen eine geringe Menge Marihuana. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle entlassen. Der 15-Jährige wurde von seinen Eltern abgeholt.