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Bleiberecht für alle – Es gibt keine sicheren Herkunftsstaaten! Demo am 17.9 in Düsseldorf

Bleiberecht für alle - Es gibt keine sicheren Herkunftsstaaten! | Demo am 17.9 in Düsseldorf
Abschottung ist keine Alternative
Nachdem Deutschlands rassistischer Mob seit geraumer Zeit wieder an Sichtbarkeit gewinnt und die Sagbarkeitsgrenzen immer weiter nach rechts verschoben werden, biedert sich die Politik erneut den rassistischen Forderungen an.
 
Anstatt die Probleme an ihrer sozialen Wurzel zu fassen oder die viel zitierten Fluchtgründe zu bekämpfen, wird die Rhetorik der AfD übernommen und in rassistische Gesetze gegossen. So kündigte Innenminister de Maizière an, die Zahl der Abschiebungen in diesem Jahr verdoppeln zu wollen. Insbesondere sollen die Duldungsgründe von bereits lange hier lebenden Menschen neu geprüft und gegebenenfalls für nichtig erklärt werden. Dies wird zu einer großen Zahl von Abschiebungen in den Westbalkan führen. Zudem will der Bundesrat in den nächsten Wochen darüber abstimmen, ob die Liste der “sicheren Herkunftsstaaten” um die Maghreb-Staaten Algerien, Tunesien und Marokko erweitert wird. Es ist zu befürchten, dass dieser Antrag von SPD und CDU mit Hilfe der Stimmen von FDP und Grünen angenommen wird. Dieses humanitäre Armutszeugnis Deutschlands reiht sich damit in eine Liste von Asylrechtsverschärfungen ein, die bereits in den 1990er Jahren mit der faktischen Abschaffung des Grundrechts auf Asyl ihren Anfang nahm.
Es gibt keine sicheren Herkunftsstaaten
Die Debatte um die sicheren Herkunftsländer orientiert sich nicht an dem Schutzbedarf asylsuchender Menschen, sondern lediglich an der Beschleunigung des Abschiebeprozesses und einer vereinfachten Regulierung und Kontrolle der nationalstaatlichen Grenzen. Die Maghreb-Staaten sind keinesfalls sicher. Es gibt kaum bis keinen Schutz vor sexueller Gewalt, Homosexualität wird strafrechtlich verfolgt und das Marokkanische Königshaus geht gewaltsam gegen die Demokratiebewegung vor. Die junge tunesische Demokratie wird nicht nur durch Islamisten sondern zusätzlich durch europäische Länder destabilisiert, indem wichtige Investitionen abgezogen werden und somit die Arbeitslosigkeit drastisch steigt. Auch die in den letzten zwei Jahren zu “sicheren Herkunftsstaaten” erklärten Westbalkan-Staaten sind nicht sicher. Roma und andere Minderheiten werden dort systematisch diskriminiert und von der Gesellschaft ausgeschlossen. Sie haben weder die Möglichkeit einer normalen Arbeit nachzugehen noch die Schule zu besuchen. Die Diskreditierung als “Wirtschaftsflüchtlinge” verleugnet, dass Armut existenzbedrohend ist und verschweigt die grundsätzliche Gewalt einer auf Konkurrenz basierenden Gesellschaft. Jeder Mensch sollte das Recht haben dort seine Existenz aufzubauen, wo ihm der Ort ein gutes Leben zu ermöglichen scheint. Ungeachtet dem Zufall der Geburtsnation.
Willkommenskultur vs. Wirtschaftliche Abschottung
Nachdem im „Willkommenssommer“ das unausweichliche Eintreffen der Flüchtenden kurzerhand zu einer großzügigen Geste seitens der Bundesregierung ausgelegt und Willkommenskultur zu einer Performance des Deutschseins auserkoren wurde, arbeiten die EU-Staaten, allen voran Deutschland, wieder daran die Kontrolle über die Migrationsfolgen ihrer desaströsen Außenpolitik zu gewinnen. Diese Kontrolle versuchen sie durch die Schließung von Fluchtwegen zu erlangen, die zu tausendfachen Tod im Mittelmeer führt. Dabei schrecken sie auch nicht vor fadenscheinigen Deals mit Diktaturen wie im Sudan oder der Türkei zurück und offenbaren so, dass die Verlierer dieses Gesellschaftssystems von den viel gepriesenen Werten der Europäischen Union ausgenommen bleiben. Denn nur so kann Sie ihre ökonomische Überlegenheit in der globalen Konkurrenz sichern.
Unsere Antwort muss Solidarität sein
Auch wenn die Verschärfungen des Asylrechts viele praktische Möglichkeiten der Solidarität, wie etwa die Verhinderung von Abschiebungen durch zivilen Ungehorsam, erheblich erschwert haben, kann die Schlussfolgerung keinesfalls Resignation sein. Vielmehr muss eine stärkere Vernetzung zwischen den an einer gerechten Flüchtlingspolitik interessierten Gruppen stattfinden, um auf politischer Ebene ein Gegengewicht zum anwachsenden gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck zu schaffen. Lasst uns gemeinsam gegen die unmenschliche Asylpolitik der Festung Europa auf die Straßen gehen.
Für eine solidarische Gesellschaft statt Abschottung und weitere Asylrechtsverschärfungen!
Antirassistische Demonstration | Sa 17.09.2016 | Düsseldorf Hbf | 13 Uhr

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Right to remain for all – there are no safe countries of origin!
Isolation is no alternative
After Germany’s racist mob has been gaining visibility for quite some time now and the border of what can be said is being pushed further to the right, politicians gotten back to chumming up to racist demands. Instead of grasping the problems at their social roots or dealing with the reasons people have for fleeing their countries in the first place, they take over the rhetoric of the AfD and turn it into racist legislation. The minister of interior, de Maizière, for example announced, that he wants to double the number of deportations this year. Especially the exceptional leave to remain reasons of people who have already been living here for a long time are supposed to be rechecked and if applicable declared invalid. This will result in a large number of deportations to the west balkan countries. In addition to this, the Bundesrat planes to decide about legislation that would expand the list of “safe countries of origin” by the addition of the Maghreb countries Algeria, Tunisia, and Morocco. It must be feared that the proposal of SPD and CDU will be accepted with the votes of FDP and Greens. This humanitarian disgrace of Germany continues the list of restrictions to asylum law, that started in the 1990s with the de facto abolishment of the right to asylum.
There are no safe countries of origin
The debate on safe countries of origin doesn’t focus on the safety concerns of the asylum seeking people, but only on the acceleration of the deportation process and on easier regulation and control of national borders. The Maghreb countries are anything but safe. There is little to no protection against sexual violence, homosexuals are persecuted and the Moroccan royals repress the strive for democracy. The young Tunisian democracy is being destabilized not only by islamists, but also by European countries that pulled back important investments, which has resulted in a rise of unemployment. The west balkan countries, that were declared to be “safe countries”, over the past two years aren’t safe either. Romani and other minorities are systematically discriminated and excluded from society. They have neither the possibility to get a job nor to go to school. Discrediting people as “economic refugees” denies, that poverty is a threat to ones existence and conceals the basic violence of a society based on competition. Everyone should have the right to build a livelihood for oneself, where a good life seems possible. No matter what nation one was randomly born in.
A culture of welcome vs. economic isolation
After the unavoidable entry of refugees after the “sommer of welcome” was turned into a grand gesture generosity by the federal government and the transformation of a culture of welcome into a performance of German identity, the EU states, lead by Germany, worked to regain control over migration, which was a result of its own disastrous foreign policy. They tried to regain it by closing migration routes, resulting in thousands dying in the Mediterranean. They don’t even shy back from deals with dictatorships like the ones in Sudan or Turkey and thus show that the losers of this society aren’t part of the much esteemed values of the European Union. Only by this can it assert its economic superiority in the global competition.
Our answer must be solidarity
Although there are numerous practical possibilities for solidarity against the continued restriction of asylum rights, such as stopping deportations by civil disobedience, which have been made significantly more difficult, the consequence can’t be resignation. Rather a stronger network between those that want to achieve a more just refugee policy must be established, so it can become a counter weight on the political level to the growing right wing turn in our society. Let’s protest against the inhuman asylum policies of Fortress Europe together.
For a society of solidarity against isolation and further asylum law restrictions!