„Moschee-Beirat drückt aufs Tempo: Stadt muss aktiver sein. Wie die Vorsitzenden Köster und Rekowski auf die Debatte um das Projekt an der Gathe blicken“
Zunächst erfreulich war es, in der WZ mal etwas öffentliches aus den Hinterstübchen des „Dialog“-Beirats zu erfahren, da die Beiratsmitglieder den Einladungen zum Dialog, beispielsweise zuletzt am 12.2.2025 in der alten Feuerwache mit Eren Güvercin, bisher nicht gefolgt waren. Was wir dann lesen konnten, überraschte uns doch sehr:
Nachdem nun also die Bedenken von Nachbar*innen, Bezirksvertretungen und Expert*innen zum Thema weitestgehend ignoriert oder beiseite geschoben wurden, der Rat einen geheimen Beirat etabliert hat, sollen sich dort also die Mitglieder in Workshops überlegen, wie Dialog stattfinden kann.
Viel Zeit bliebe nicht, um kritische Stimmen oder Fragen noch einzuplanen: „Grundsätzliches Ziel sei es, im Herbst dieses Jahres einen Bebauungsplan für die DITIB-Moschee an der Gathe zu beschließen.“ Ein straffer Zeitplan für ein Projekt, dessen kontroverse öffentliche Diskussion im Rat von den befürwortenden Parteien als „politisch zu sehr aufgeladen“ vertagt wurde. What, wird da etwa Politik gemacht im Rat? Besser nicht, besser nicht aufgeladen, besser nicht drüber reden, besser hinter verschlossener Türe.
Interessant ist auch, dass die alte Mär wiederaufgewärmt wird, dass es für das AZ keine klaren Ansprechpartner*innen gäbe. Die Stadt und auch der Beirat hat unsere Email-Adresse und weiß ja, wo sie uns finden.
Und zur Entscheidungsfindung gibt es, wie in allen demokratischen Strukturen, ein regelmäßiges Plenum und bei Bedarf eine Vollversammlung, eigentlich wie in den letzten 53 Jahren in Wuppertaler selbstverwalteten Zentren üblich.
Kösters Demokratieverständnis ist spannend, wie wir in dem Artikel lesen können: Dass 900 DITIB-Gemeinden in Deutschland nur einen Aufsichtsrat haben, zeige, dass der weniger Einflussmöglichkeiten habe. Mit dieser Argumentation könnte man auch einfach wieder die Monarchie einführen, denn die Königin hätte ja gar keine Zeit, sich um alles zu kümmern.
Sätze, nach denen kein „aber“ folgen sollte:
„Ja es gibt Rechte…“
Wenn eine DITIB-Gemeinde ihren Standort verlegen möchte, damit ein bestehendes autonomes (Jugend-)Zentrum überplant und gerne noch Sozialarbeit machen möchte, während ihr Personal mit faschistischen Organisationen kokettiert, entstehen durchaus neue Probleme.
Herr Köster will uns alle verwirren, scheint es. Der Grundbucheintrag des Vereins für das Bauvorhaben macht den Verein in keinster Weise unabhängiger. Genauso wenig tun das „Nebengebäude“. Es ging immer darum, dass die Vorsitzenden des Vereins von der türkischen Religionsbehörde (Diyanet) bestimmt werden und jederzeit ausgetauscht werden können.
Für uns bleiben viele Fragen offen bzw. stellen sich nun neue:
Wenn immer wieder Köln als Beispiel genannt wird, warum wird dann Duisburg besucht?
Welchen Plan verfolgt Köster?
Nun gut, vielleicht will Köster den Parteikollegen Sevket Avci treffen und sich über ein womögliches weiteres DITIB „Missverständnis“ aus dem Jahr 2010 austauschen. Am 11. April 2010, nur zwei Jahre nach Eröffnung des »Wunders von Marxloh«, fand eine Trauerfeier für den 1997 verstorbenen verstorbenen rechten Politiker und MHP-Gründer Alparslan Türkes mit über 2000 vermutlich „unbedachten“ Besucher*innen in der Marxloher Merkez-Moschee statt.
(siehe https://www.ruhrbarone.de/krafts-schattenministerin-schweigt-zu-grauen-wolfen-in-deutschlands-muster-moschee/10205/ / https://www-dc3.dailymotion.com/video/xcx80x / https://www.kulturwest.de/inhalt/die-muehen-der-ebene/ / https://www.welt.de/welt_print/vermischtes/article5588123/Eine-ganz-normale-Moschee.html )
Was passiert eigentlich mit kritischeren Stimmen im Beirat, wenn Köster sagt „Bis zum Beweis des Gegenteils gehen wir davon aus, dass es funktioniert.“?
Macht sich Köster zur Werbefigur der DITIB?
Und noch eine alte Frage: Warum kann das AZ nicht an der Stelle bleiben und die DITIB plant neben dran?
Unser jetziges AZ, das wir nicht verlassen möchten, stört keine Nachbar*innen, hat ausreichend Platz, liegt in Elberfeld-Nord. Freuen würden wir uns aber noch, wenn im Zuge der Arbeiten für den Gathe-Gezi-Park ebenfalls an der Barrierefreiheit gearbeitet werden könnte.
15 Meter nach links
AZ bleibt an der Gathe
Mehr zu DITIB:
https://az-wuppertal.de/files/2024/04/05_2024_Buergerbegehren.pdf
https://az-wuppertal.de/2024/11/18/wolfsgruesse-bei-der-jugendarbeit-in-der-wuppertaler-ditib-moschee/
https://antifacafewuppertal.noblogs.org/files/2025/02/Talkurier-5_2-2025.pdf
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