Dem Depolitisierungseffekt der Medien entgegenwirken!
Das alternative Filmprojekt „Gegenfeuer“ zeigt auch dieses Semester wieder viele interessante nichtkommerzielle Filme zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, StudentInnen und Nichtstudierende zum Interesse an politischen und gesellschaftlichen Themen anzuregen, welche in den etablierten Medien nur eine geringe Öffentlichkeit bekommen oder nur sehr einseitig betrachtet werden. Mithilfe von Filmvorführungen, Vorträgen und Diskussionen möchten wir eine Art Gegenfeuer zu dieser Einseitigkeit in der Berichterstattung und eine Öffentlichkeit für Themen „von unten“ schaffen. Dieses Semester gibt es folgendes zu sehen, zu hören und zu diskutieren:
Autor: az-wuppertal
Auszug aus dem „Irritationskörper – Oktober 2006“:
„Am Donnerstag, den 28.09.2006, gegen 17.00 Uhr unternahmen die fleiszigen Wuppertaler Staatsschuetzer mal wieder einen ihrer Anquatschversuche. Sie klingelten unangemeldet bei dem Opfer zuhause und schuechterten dieses verbal und koerperlich ein. Das die Buettel hierbei nicht nur direkt vom betroffenen Menschen Infos haben wollen, sondern gerne noch weitere Informationsquellen wuenschen belegen Fragen wie: Die Leute aus dem Autonomen Zentrum wollen ja nicht mit uns reden, vielleicht kennen sie da jemanden? Wer weiss, wen sie noch alles anschwallern wollen. Also Maul halten, keine Kooperation mit den staatlichen Repressionsorganen! …und meldet euch bei Menschen, die da mehr Erfahrung haben, son Scheisz musz oeffentlich werden… „
Aufruf zum Protest vor dem Kölner Amtsgericht
am 26. Oktober 2006 um 9 Uhr (Luxemburger Str. 101)
Vier Anti-Krieg-AktivistInnen werden am 26. Oktober 2006 vor dem Kölner Amtsgericht wegen Volksverhetzung, Beleidigung, Verunglimpfung des Staates und Hausfriedensbruch angeklagt. Zwei von ihnen wird vorgeworfen, ein Großtransparent mit der Aufschrift „Wir geloben zu morden, zu rauben, zu vergewaltigen“ von der Balustrade des Kölner Doms gezeigt zu haben, während vor dem Dom Rekruten im Rahmen der 50 Jahr- Feier der Bundeswehr öffentlich vereidigt wurden. Zwei Gästen des vornehmen Dom-Hotels wird vorgeworfen, beim abendlichen Zapfenstreich an ihrem Zimmerfenster ein weiteres Transparent mit der Aufschrift „Soldaten sind Mörder! K.T.“ angebracht zu haben. Die Bundeswehr war schwer empört über diese und andere Störungen ihrer 50 Jahr-Feier in Köln.
Oaxaca: Warten auf die große Schlacht
Die Situation in Oaxaca ist angespannt bis aufs Äußerste und das Volk ist bereit, die mehr als 1500 Barrikaden gegen jede Aggression zu verteidigen. Dabei stehen ihnen als Bewaffnung Steinschleudern, Holzstöcke und Steine zur Verfügung. Und es sind, ein weiteres Mal, vor allem Frauen die mit aller Entschlossenheit hinter den Barrikaden stehen und entschlossen sind, Nnotfalls ihr Leben zu riskieren. Die Männer folgen ihrem Beispiel.
Ulises Ruiz Ortiz plante diese „Endoffensive“ während der ganzen letzten Wochen in seinem Exil in Mexiko-City. Zuerst befahl er den lokalen Parlamentsabgeordneten, ein Dokument zu verabschieden, wo die Intervention der Bundespolizei verlangt wurde. Dabei sind die Abgeordneten nicht davor zurückgeschreckt, die Unterschrift des Fraktionschefs der Partei Convergencia zu fälschen und so vorzutäuschen, dass alle Parteien mit einer Intervention der Bundespolizei einverstanden sind. Als zweiten Schritt versuchte Ulises, die Munizipien dazu zu bewegen, ihn zu unterstützen und musste feststellen, dass er nicht einmal in der Hälfte aller Munizipien Unterstützung findet.
Tag X – Kein Atomklo Gorleben!
Querstellen gegen den Castortransport im November 2006
Ab dem 11. November November soll der nächste Transport von 12 hochradioaktiven Castorbehältern aus der Plutoniumfabrik La Hague mit einem gigantischem Polizeiaufgebot in das oberirdische Zwischenlager Gorleben durchgeknüppelt werden. Das Hin- und Herkarren von Atommüll bringt Keine Lösung des Entsorgungsproblems, sondern verschärft nur den Druck auf den maroden Gorlebener Salzstock als Endlagerstandort. Obwohl eine alternative Endlagerstandortsuche angekündigt ist, wird durch die Transporte versucht Gorleben per miltärischem Staatsakt mit Gewalt als Atommüllklo zu dem zu machen, was der Salzstock nachweislich nicht ist: Nämlich wasserdicht. Dabei ist seit den frühen 80er Jahren bekannt, dass der Salzstock ein Atommüllklo mit Spülung nach oben wäre. Täglich produzieren die bereits im „normalen Störfallbetrieb“ strahlenden Reaktoren weiter radioaktiven Müll. Auch nach dem Beinahe – GAU im schwedischen Reaktor Forsmark schalten die Verantwortlichen aus Atomwirtschaft und Politik statt der Strahlenschleudern nur ihren Verstand ab.
Das Wuppertaler Bauwagenkollektiv „Riss + Lücke“ bleibt trotz der Räumung weiterhin aktiv und fordert von der Stadt ein Ersatzgrundstück. Besetzer_Innen und Unterstützer_Innen beschließen Freiraumdemo.
Auch nach der Räumung am 23.05.06 bleibt das Bauwagenkollektiv „Riss + Lücke“ in Wuppertal kämpferisch aktiv. Ziel bleibt weiterhin einen emanzipatorischen Wohn- und Lebensraum in Wuppertal zu erkämpfen. Als nächsten Schritt beschloss das Unterstützer_Innenplenum in einer Freiraumdemo am 8.7.06 erneut die Forderung nach einem Gelände an die zur Zeit noch unnachgiebige Stadtführung zu richten.
Naziouting in Wuppertal
Am Abend des 21. Juni 2006 fanden sich einige Antifaschist/innen vor der Tür der Autonomen Nationalistin Nicole Mitzinger in Wuppertal-Langerfeld ein, um ihr mitzuteilen, dass sie nicht länger unerkannt und unbehelligt dort wohnen kann. Die Anwohner/innen sollten erfahren, wen sie da in ihrer Nachbarschaft haben. Mit ausreichend Flugblättern an ihren Autos und in ihren Briefkästen wurden sie zur Mithilfe gegen diese und andere Nazis aufgefordert. Dokumentation des Flugis unten.
Das wär doch mal eine Nachahmung oder Erweiterung wert?!
AKTIONSTAG GEGEN GEPLANTE RÄUMUNG DES WAGENPLATZES RISS + LÜCKE
Eine Gruppe von politischen Menschen hält nun seit schon fast drei Wochen ein Grundstück am Mirke Bahnhof in Wuppertal besetzt. Die Gruppe, die sich Riss + Lücke nennt, hat dort begonnen einen Bauwagenplatz aufzubauen.
Die Fläche ist rechtliches Eigentum eines Tochterunternehmens der Deutschen Bahn, namens AURELIS. Es liegt nun seit 15 Jahren brach, es verrottet und erstickt zusehends im Müll. Diesen Zustand hat die Gruppe Riss + Lücke, die seit geraumer Zeit eine Fläche für ihr Wohn- und Lebensprojekt sucht, ein Ende gesetzt.
Riss + Lücke besteht aus Menschen, die ihren Zustand in der Gesellschaft als prekär empfinden, wie es in der kapitalistischen Gesellschaft leider üblich ist:
Mitteilung an die Weltöffentlichkeit und an pfiffige JournalistInnen, die nicht nur den Polizeibericht abschreiben.
Autonome 1.Mai Demo in Wuppertal von Polizei angegriffen
Massiver CS-Gas und Knüppeleinsatz mit Kopfverletzungen, Verhaftungen und eine Frau, die fast von einem Polizeikrad überfahren wurde – das ist die erschreckende Bilanz des Wuppertaler 1.Mai 2006. Ca. 500 Personen demonstrierten zum 20. Jahrestag der autonomem 1.Mai Demo in Wuppertal am Platz der Republik. Mit phantasievoller Maskerade, zum Schutz vor den neugierigen Kameras der Polizei, formierte sich der Demonstrationszug mit Transparenten und Parolen gegen prekäre Lebensverhältnisse und wachsende Polizei- und Nazigewalt Richtung Nordstadt. Der Zug wurde zum ersten Mal auf der Schleswiger Strasse massiv von Polizeikräften der hiesigen Bereitschaftspolizei angegriffen und aufgehalten. Nach 40 Minuten Einschluss im Polizeikessel konnte die Demonstration zunächst fortgesetzt werden. In der Wiesenstrasse kam es wiederum zu massiven Schlagstock und CS-Gaseinsatz gegen die DemonstrationsteilnehmerInnen. Dabei kamen auch Markierungsgeräte zum Einsatz, um polizeiliche Beweissicherung zu gewährleisten.
Auf der Gathe überfuhr ein Kradfahrer der Polizei fast eine Demonstrantin, die sich gerade noch retten konnte. Der Versuch bei der Polizei den Namen des Kradfahrers zu ermitteln schlug fehl, die Damen und Herren hatten nichts gesehen…
Mittenwald 2006
Vom Ulrichsberg über Kreta nach Mittenwald 2006
Das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe endlich beenden!
Den antifaschistischen Widerstand nicht vergessen!
27./28 Mai 2006
www.nadir.org/mittenwald
Nach den Protesten der letzten Jahre findet das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe dieses Jahr nicht am Pfingstsonntag, sondern bereits eine Woche vorher am 28. Mai statt.
In den vergangenen drei Jahren wurde verstärkt nach Mittenwald mobilisiert: Gegen den Skandal eines Tätergedenkens, an dem sich nicht nur die noch lebenden Täter, sondern auch die Bundeswehr beteiligt; gegen den Skandal, dass unbeirrt an der Mär von Ehre und Tugend der deutschen Gebirgstruppe gestrickt wird. Gegen den Skandal, dass antifaschistische AktivistInnen Jahr für Jahr mit Strafverfahren überzogen und polizeilicher Repression ausgesetzt werden, während es die bundesdeutsche Justiz bislang noch nicht fertiggebracht hat, auch nur einen einzigen Wehrmachtsoffizier wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen zu verurteilen. Dem generationenübergreifenden soldatischen Geist setzen wir Veranstaltungen mit Überlebenden der Massaker der Gebirgstruppe und PartisanInnen entgegen, die dadurch am Ort der Täter eine Stimme erhalten. Das Traditionstreffen ist dadurch vom alljährlichen normalen Vorgang zum brisantesten Thema der lokalpolitischen Debatten geworden. Das öffentliche Aufsehen, das unsere Proteste gegen die Militaristenfeier hervorgerufen haben, die unverblümt faschistischen Äußerungen mancher Mittenwalder BürgerInnen vor laufender Kamera und die inzwischen eingeleiteten Ermittlungsverfahren gegen Kriegsverbrecher haben bereits zu Absagen empörter TouristInnen geführt, die an unter solchen Leuten keinen Urlaub mehr machen mögen. Nach mehreren Sitzungen der Gemeinde mit dem Vorstand des Kameradenkreises wurde letztendlich die Verschiebung der sog. Brendtenfeier beschlossen. Der Mittenwalder Tourismusdirektor Ronge kommentierte dies mit den Worten: „Der ganz große Wurf ist das noch nicht“.
Das finden wir auch! Es muss endlich Schluss sein mit dem Traditionstreffen in Mittenwald! Es muss Schluss sein mit Feierlichkeiten, bei denen Täter zu Opfern umgelogen werden! Wir werden diesen Forderungen auch 2006 mit Demonstrationen und Kundgebungen Nachdruck verleihen und wir werden gemeinsam mit ehemaligen PartisanInnen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern.