2019 jähren sich die NS-Kriegsverbrechen der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division in den griechischen Orten Distomo, Pyrgoi und Klissoura zum 75. Mal…
Am bekanntesten in Deutschland ist das Massaker in Distomo. Am 10. Juni 1944 ermordeten Polizeisoldaten der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division 218 Bewohner des Dorfes Distomo in Mittelgriechenland. Zu den Opfern zählten vor allem alte Menschen, Frauen, 34 Kinder im Alter von einem bis zehn Jahren und vier Säuglinge im Alter von zwei bis sechs Monaten.
Seit fast zwanzig Jahren versuchen Überlebende aus den verschiedenen Opfergemeinden in Griechenland gemeinsam mit dem „Nationalrat für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland“ und dem AK Distomo Entschädigungszahlungen für alle NS-Opfer und die Rückzahlung der vom Deutschen Reich abgepressten Zwangsanleihe durchzusetzen.
Wir werden zum 75. Jahrestag des Massakers von Distomo nach Griechenland reisen und wollen auf dem Weg dahin mit möglichst vielen Initiativen wieder Druck machen für eine gerechte Entschädigungslösung.
Mörder unterm Edelweiß
Ebenfalls 1944 ermordeten Gebirgsjäger im französischen Vercors und im italienischen Camerino und Fabriano ZivilistInnen und Gefangene. Am 25. März 1944 umstellten deutsche Truppen unter dem Oberbefehl des Gebirgsjäger-Generals Hubert Lanz das jüdische Viertel in Joaninna und verhafteten 1.700 jüdische Menschen, die mit LKWs nach Larissa zum Deportationszug nach Auschwitz gebracht wurden. Viele von ihnen starben kurz nach der Ankunft in den Gaskammern von Auschwitz.
Die Verbrechen der Mörder unterm Edelweiß begannen bekanntlich mit der Niederschlagung der Münchner Räterepublik 1919 und den Massakern im Ruhrgebiet 1920. Vom ersten Tag des zweiten Weltkrieges an, massakrierten die Gebirgstruppen der Wehrmacht ZivilistInnen. Die Blutspur der Gebirgsjäger zog sich von Polen, über die Sowjetunion, nach Albanien, Griechenland, Italien und Jugoslawien. Sie waren verantwortlich für die Ermordung von tausenden italienischen Kriegsgefangenen auf Kephalonia und Korfu und waren an der Deportation der griechischen Juden und Jüdinnen nach Auschwitz beteiligt.
Der AK Angreifbare Traditionspflege organisiert seit 2002 Protestaktionen gegen das Gebirgsjäger-Veteranen-Treffen im bayrischen Mittenwald und bemüht sich, durch historische Recherchen und vielfältige Aktionen, NS-Täter zur Verantwortung zu ziehen. Als wir 2002 mit unserer Kampagne begannen, trafen wir die Verantwortlichen für die Massaker und für die Deportationen meist noch lebend an. So trafen sich die Mörder der 317 ZivilistInnen aus dem griechischen Kommeno – von der Justiz unbehelligt – als Kompanie-Kameradschaft regelmäßig in Gasthäusern.
Für einen Offizier, der die Deportation der Athener Juden nach Auschwitz mitverantwortete, spielte eine Bundeswehr-Kapelle zum Geburtstag auf. Bei der Brendtenfeier stolzierten Ritterkreuzträger noch mit ihren Hakenkreuz-Orden herum. Das hat sich seit unseren Interventionen grundlegend geändert: Wir veröffentlichten Namenslisten mit Verdächtigen und organisierten Demos vor den Häusern der nicht verurteilten NS-Kriegsverbrecher. Die Treffen der in Kriegsverbrechen verwickelten Kompanie-Kameradschaften hörten aus Angst vor Strafverfolgung schlagartig auf. Auch die erfolgte Verurteilung des Gebirgsjägers Josef Scheungraber wegen seiner Beteiligung am Massaker im italienischen Falzano wäre ohne unsere vielfältigen „Bemühungen“ und dadurch erzeugten öffentlichen Druck so wohl nicht erfolgt.
Unterstützt wurden wir in der gesamten Zeit von WiderstandskämpferInnen und Überlebenden der Massaker. Mit dabei waren z.B. Peter Gingold, Ludwig Baumann, Amos Pampaloni, Christina Dimou, die heute nicht mehr unter uns sind.
Wir werden 2019 wieder nach Mittenwald zurückkehren und erneut gegen das Treffen am Hohen Brendten demonstrieren.
Kommt mit uns zur Liberation-Tour 2019!
Unterstützt die Forderungen nach Entschädigungen für alle NS-Opfer und nach Bestrafung der NS-Täter mit eigenen Aktionen.
Nie wieder Faschismus – nie wieder Horrido!
AK Angreifbare Traditionspflege – Neue Folge
Kategorie: Mittenwald
Vorläufiges Programm:
5.6.2015 München Antifaschistische Stadtrundfahrt
13:00 Uhr: „Offene Rechnungen“ – Pressekonferenz mit den internationalen Gästen vor dem NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34 u.a. mit: Aristomenis Syngelakis, Sprecher des „Nationalrats für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland“, (Athen)
14:00 Uhr: Besuch des NS-Dokumentationszentrum München
15:30 Uhr: Der Mörder von Cervarolo. Kundgebung vor dem Haus eines NS-Kriegsverbrechers,
Angehöriger der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann-Göring“, die in der Emilia Romagna und in der Toscana etwa 400 Zivilisten, Kinder, Alte, Frauen, Männer ermordeten.
Redebeitrag: Adelmo Cervi, ANPI (Reggio Emilia)
17:00 Uhr: Kundgebung vor der ehemaligen OUN-Zentrale Zeppelinstr. 67
Keine Ehrung von ukrainischen Nazikollaborateuren!
18:00 Uhr: „Teach In“vor der Ukrainischen Freien Universität, Barellistraße 9a,
1. Theodor Oberländer und Stepan Bandera – die Geschichte der deutsch-ukrainischen Waffenbrüderschaft.
2. Vom Nachleben von Banderas OUN und UPA in der heutigen Ukraine.
6.6.2015 Oberbayern Liberation-Tour 2015 durch Oberbayern
8:30 Uhr: Abfahrt des Autokorsos Treffpunkt vor dem NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34
Kundgebungspunkte u.a. :
ca. 11:00 Uhr: Krün: Die Verfolgung der Sinti und Roma –
– Von Krün nach Auschwitz – das Schicksal der Riefenstahl-Komparsen –
– Zur aktuellen Situation der Sinti und Roma in Europa
Ca. 12:30 Uhr: Mittenwald: Einweihung der Gedenktafel zum Todesmarsch in Mittenwald.
Redebeitrag von Maurice Cling (Paris)
Ca. 13:00 Uhr: NS-Täter aus Mittenwald – Historischer Stadtrundgang in Mittenwald
– für die internationale Presse (auf englisch)
14:30 Uhr: Garmisch-Partenkirchen
Großdemonstration
7.6.2015 Mittenwald
8:00 Uhr: Bahnhof Mittenwald: Sternmarsch nach Elmau
12:00 Uhr: Gedenkfeier am Hohen Brendten für die Opfer der deutschen Gebirgstruppe.
Es sprechen u.a. Manolis Glezos (Athen/Brüssel)
19:00 Uhr: G7 Camp: „Offene Rechnungen“ – Veranstaltung mit Maurice Cling (Paris), Adelmo Cervi (Reggio Emilia), Manolis Glezos (Athen/Brüssel), Aristomenis Syngelakis (Athen)
Wir planen Workshops auf dem Camp zu folgenden Themen:
1. Metall-Workshop für den Bau von Erinnerungszeichen an den Todesmarsch in Krün und Mittenwald
2. Mobiles Kino in Krün. Ausschnitte aus Leni Riefenstahls Nazipropagandafilm Tiefland. Zeitzeugen-Veranstaltung zum Völkermord an Sinti und Roma und zur aktuellen Situation der Sinti und Roma in Europa.
3. Autokorso auf den Spuren von NS-Kriegsverbrechern
4. Theodor Oberländer in Mittenwald – zu den Sonderverbänden Roland, Nachtigall und Bergmann. Teach in zur Kontinuität der deutschen Unterstützung von faschistischen Kräften in der Ukraine und im Kaukasus
5. Renaturierungsmaßnahmen am Hohen Brendten
6. Antimilitaristischer Autokorso durch Oberbayern
7. Besuch der Deserteursgräber
8. Kundgebung vor der Natoschule in Oberammergau zur Möglichkeit und Notwendigkeit von Fahnenflucht und Desertion und zur Ausbildung von Soldaten für den weltweiten Kriegseinsatz.
9. Kundgebung vor dem Kloster Ettal zum Thema: Gewalterfahrung und Sozialisierung in Männerbünden in Kirche, Militär und Schule
10. Besichtigung der schönsten Gedenkkapellen und Heldengedenkstätten in Oberbayern.
11. Teach in für bayrische Bereitschaftspolizei. Ein Lebensbild von Josef Remold, Freikorps- Kämpfer bei der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und beim Kapp-Putsch im Ruhrgebiet, Regimentskommandeur und Kriegsverbrecher (Korfu/Epirus/Norwegen), nach 1945 Gründer und Leiter der bayrischen Bereitschaftspolizei.
12. Open-Air Kino in der Fußgängerzone in Mittenwald mit den Filmen: Die Geige von Cervarolo, Ein Lied für Argyris, Fratelli Cervi.
13. NS-Täter aus Mittenwald – Historischer Stadtrundgang in Mittenwald für die internationale Presse (auf englisch)
AK Angreifbare Traditionspflege – Neue Folge
Kontakt über: angreifbare-traditionspflege2015@web.de
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Ein erster Aufruf:
G 7 Gipfel – Kein Frieden mit der Alpenfestung!
Liberation-Tour 2015: Kommt am 5.6-8.6.2015 nach Elmau und Mittenwald!
Bestrafung der NS-Täter – Entschädigung aller NS-Opfer !
70 Jahre nach dem Sieg über Nazi-Deutschland laden wir anlässlich des G7-Gipfels zu einer Liberation-Tour nach Mittenwald ein und möchten damit einen kleinen Beitrag zur Kampagne gegen den G 7-Gipfel in Elmau beisteuern. Zum Protest gegen die Alpenfestung und für die Werte und Prinzipien der Resistenza sind eingeladen:
Manolis Glezos (Athen/Brüssel)
Widerstandskämpfer, Vorsitzender des „Nationalrats für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland“, Mitglied des Europa-Parlamentes. „Das war der Beginn des griechischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer!“ Manolis Glezos und sein Freund Apostolos Sand entfernten in der Nacht des 30. Mai 1941 die von den Gebirgsjägern auf der Akropolis in Athen gehisste Nazifahne.“
Aristomenis Syngelakis (Athen)
Sprecher des „Nationalrats für die Entschädigungsforderungen Griechenlands gegenüber Deutschland“, Vertreter der Vereinigung der Opfer von Ano Viannos (Kreta). Er kämpft seit Jahren für die Entschädigung der griechischen Opfer.
Adelmo Cervi (Reggio Emilia)
Antifaschistischer Aktivist und Internationalist, demonstrierte 2001 in Genua und auch sonst überall, wo die Faschisten sich bemerkbar machen. Sohn von Aldo Cervi, der am 28. Dezember 1943 zusammen mit seinen 6 Brüdern von den italienischen Faschisten in Reggio Emilia hingerichtet wurde.
Maurice Cling ( Paris)
Überlebender von Auschwitz, Dachau und des Todesmarsches von Mittenwald.
„Keine Versöhnung mit den Täters! “Seine eigene Geschichte, sagt er immer wieder, sei nicht so wichtig. Das lenke nur davon ab, die Wurzeln des Nazi-Grauens zu analysieren – und die Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Bestrafung der Täter!
Wir, der Arbeitskreis Angreifbare Traditionspflege – neue Folge, werden unser Quartier wieder in Mittenwald aufschlagen, weil wir hier 2002 unsere Kampagne gegen die Kriegsverbrecher aus den Reihen der Gebirgsjäger begonnen haben. Wie 2002 fordern wir die Bestrafung der NS-Täter, insbesondere der Mörder aus den Reihen der Gebirgstruppe in Mittenwald, die in Kommeno, Lingiades, Kephalonia, Camerino und an vielen anderen Orten wehrlose Menschen massakrierten.
Wir kehren daher auch nach Mittenwald zurück, um erneut den einen oder anderen Kriegsverbrecher der Öffentlichkeit und der bayrischen Justiz vorzustellen.
Gegen die geschichtsrevisionistische Traditionspflege der Gebirgsjäger!
Wir demonstrieren auch 2015 für die Beendigung des widerwärtigen Veteranen-Treffens am Hohen Brendten, das diesmal – aus Angst vor der Weltöffentlichkeit – auf den Herbst verschoben wurde. Der Kameradenkreis der Gebirgsjäger, der von hochrangigen Kriegsverbrechern gegründet wurde, ist und bleibt bis zum letzten Atemzug der im Kameradenkreis organisierten Mörder, eine Selbsthilfegruppe für NS-Kriegsverbrecher. Ausgerechnet diese Gruppierung plant im engen Schulterschluss mit der Bundeswehr im Herbst das geschichtsrevisionistische Denkmal am Hohen Brendten für die „Gefallenen“ der Bundeswehr zu erweitern. Wenn im Juni 2015 die Medien aus aller Welt nach Elmau und Mittenwald schauen werden wir anlässlich des Sternmarsches von Mittenwald nach Elmau auch am Hohen Brendten gegen die Kriegsverbrecher und ihrer Traditionspflege und für die vollständige Renaturierung des Gebirgsjäger-Denkmals am Hohen Brendten demonstrieren!
Entschädigung aller NS-Opfer!
Das zweite große Thema, das wir seit 2002 mit vielen anderen Initiativen und zusammen mit Manolis Glezos und unseren griechischen FreundInnen vom Nationalrat und der Vereinigung der Märtyrerorte bearbeiten, ist die Forderung nach Entschädigung aller NS-Opfer. Insbesondere die aktuell so viel diskutierten Forderungen nach Entschädigung der griechischen Opfer und die Rückzahlung des Zwangskredits wollen wir mit überraschenden Aktionen auf die Agenda des G 7-Gipfels und in die Weltöffentlichkeit bringen! Auch wenn Merkel und Co. mit ihrer Inszenierung vor der schönen Alpenkulisse Elmaus die Verbrechen von Nazi-Deutschland wegschieben wollen und die Reparationszahlungen für „erledigt“ halten und stattdessen Deutschland als geläuterte und friedensstiftende Mittelmacht präsentieren, werden wir in aller Deutlichkeit inmitten von Kamerateams und JournalistInnen aus aller Welt auf die Begleichung der alten Rechnungen von Nazi-Deutschland bestehen und für die Werte und Prinzipien der Resistenza und der aus KZ´s befreiten NS-Opfer demonstrieren. Sie sind aktueller denn je, angesichts der weltweiten kriegerischen Auseinandersetzungen und Bürgerkriege.
Für diese Agenda wollen wir gemeinsam am 7. Juli 2015 zusammen mit Manolis Glezos, Aristomenis Syngelakis, Adelmo Cervi und Maurice Cling von Mittenwald nach nach Elmau wandern und dort in Sichtweite des Schlosses zu demonstrieren. Wir hoffen auf viele MitwandererInnen!
Wir sind sehr gespannt…
wie weit die Entnazifizierung von Mittenwald mittlerweile fortgeschritten ist. Da wir optimistisch sind, gehen wir davon aus, dass wir für uns und für unsere (internationalen) Gäste angemessene Quartiere und für unsere Zeitzeugenveranstaltung und Workshops angemessene Räumlichkeiten nutzen können.
Einladung
Wir möchten insbesondere unsere alten MitstreiterInnen vom AK Angreifbare Traditionspflege (Alte Folge) und aus der VVN-BdA zur Rückkehr nach Mittenwald einladen. Und wir freuen uns auf die neuen Generationen der Gipfelstürmer*innen, die mit uns gemeinsam die Alpenfestung stürmen wollen.
Ein Vorbereitungstreffen findet im Mai statt..
Kontakt über: angreifbare-traditionspflege2015@web.de
AK Angreifbare Traditionspflege – Neue Folge
AK Angreifbare Traditionspflege/ Neue Folge
angreifbare.tradition@yahoo.de
Tweets by AngreifbareTrad
„Da sind wir aber immer noch“ (Oktoberklub 1979)
Aufruf zur Befreiungsfeier am 8./9.Mai 2010 in Mittenwald!
Schluss mit dem NS-Kriegsverbrecher-Treffen in Mittenwald!
Kommt am 8.Mai 2010 zur Befreiungsfeier am neuen Denkmal in Mittenwald!
Liberation-Tour durch Oberbayern. Kundgebung, Zeitzeugenveranstaltung und Proteste gegen das NS-Kriegsverbrechertreffen auf dem Hohen Brendten
Als bundesweiter Zusammenschluss AK Angreifbare Traditionspflege versuchen wir seit 2002, in Zusammenarbeit mit der VVN-BdA offensiv an die Kriegsverbrechen der deutschen Gebirgsjäger zu erinnern und gegen das letzte große Veteranentreffen der Wehrmacht zu demonstrieren.
Die militaristische Traditionspflege der Gebirgsjäger angreifen!
Entschädigung aller NS-Opfer! Keine Straffreiheit für Kriegsverbrecher!
Seit Anfang der 1950er Jahre versammeln sich alljährlich junge Soldaten aus aktiven Gebirgsjäger-Einheiten und alte Kameraden aus Wehrmachtsverbänden im bayerischen Mittenwald. Gemeinsam ehren sie ihre Toten aus zwei Weltkriegen und den Kriegen der Gegenwart. Traditionspflege bedeutet für sie: Die Massaker und andere Kriegsverbrechen, die die Gebirgstruppe während des Zweiten Weltkriegs in Griechenland, Italien, Frankreich und anderen von Deutschland besetzten Ländern Europas begingen, ungebrochen als heldenhaftes soldatisches Handeln zu glorifizieren und in dieser Linie ihre aktuellen Kriegseinsätze abzufeiern.
Gegen diesen militaristischen Kult protestieren wir seit sieben Jahren.
So auch in diesem Jahr.
Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!
„Berg frei!“ werden wir am 3. und 4. Mai 2008 wieder alten und jungen Gebirgsjägern in Mittenwald entgegen rufen. „Berg frei!“ ist nicht als Gruß unter Wanderern gemeint, es heißt kurz und schlicht: „Haut ab! Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!“ Über 50 Jahre lang treffen sich jährlich zu Pfingsten einige tausend aktive und ehemalige Gebirgsjäger aus Bundeswehr und Wehrmacht. Dieses Jahr ist alles etwas anders, denn der Kameradenkreis musste das Gebirgstreffen auf Anfang Mai verlegen. Aufgrund der Proteste gegen die Mörder unterm Hakenkreuz blieben zu Pfingsten die Touristen im oberbayerischen Mittenwald aus.
Wir rufen auch in diesem Jahr wieder zu Protesten gegen das Traditionstreffen in Mittenwald auf. Kommt am 3. und 4. Mai 2008 und „Geben wir ihnen den Rest! Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!“ Das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgsjäger in Oberbayern ist das größte Soldatentreffen Deutschlands. Neben Abordnungen der Bundeswehr nehmen an dem Traditionstreffen auch revisionistische und faschistische Organisationen teil, u.a. die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.
Die Gebirgsjäger gedenken all derer, die sie als „Opfer“ stilisieren, unter Anderem Angehörige der Wehrmacht oder der Mussolini treuen „Divisione Monterosa“, aber auch in Afghanistan gestorbener Bundeswehrsoldaten.
Mittenwald zu Gast in Wuppertal
Das längste Anti-Mittenwald-Plakat der Welt
oder der Infobus des Mittenwalder Fremdenverkehrsbüro zu Gast in Wuppertal!
Neuer Eintrag im Guinessbuch der Weltrekorde!
Einmal mehr macht das bayrische Gebirgsjäger- und Kriegsverbrecherdorf Mittenwald Schlagzeilen.
Am 9.Oktober hatte sich zur Freude der örtlichen Sektion des AK Angreifbare Traditionspflege der Kurdirektor Klaus Ronge aus Mittenwald mit einem Doppeldeckerbus zur Werbeveranstaltung ausgerechnet in Wuppertal eingefunden.
Ganz ohne bayrisches USK konnten die Anti-Tourismusbeauftragten des AK Angreifbare Traditionspflege den Infostand, den Bus und schliesslich die ganze Fussgängerzone zu einer Kunstaktion gegen die Kriegsverbrecherparty in Mittenwald umwandeln.
Im Dirndl und in Lederhosen versuchte das Mittenwalder Werbeteam harmlose Wuppertaler_innen nach Mittenwald zu locken. Aber nicht mit uns!
Mittenwald 2007
Vorläufiges Programm in Mittenwald
Pfingstsamstag, 26. Mai 2007
ab 10 Uhr ZeitzeugInnen-Veranstaltung
u.a. mit Marcella und Enzo de Negri, Tochter und Sohn
des auf Cefalonia von Gebirgsjägern ermordeten
Hauptmanns Cap.Francesco De Negri.
nachmittags Veranstaltung: neue Kriege,
Bundeswehreinsätze, Antimilitarismus,
Erinnerungspolitik, Stadtrundgang
abends Open-Air-Konzert, mit Gasparazzo/Italien,
Microphone Mafia.
Außerdem von Samstag 18 Uhr bis Sonntag 18 Uhr
Dauerkundgebung vor der katholischen Kirche
Verlesung der 4000 Namen der auf Kephallonia
Ermordeten
Pfingstsonntag, 27. Mai 2007
Schwerpunkt Protest am Hohen Brendten – das Mahnmal
auf dem Berg wurde vor 50 Jahren eingeweiht.
9 – 13 Uhr angemeldet wurden zwei Kundgebungen auf dem
Hohen Brendten und eine im „Gries“ in Mittenwald
14 -17 Uhr Demo durch Mittenwald
Berg frei! Nie wieder Faschismus, nie wieder Horrido!
Schluss mit dem Pfingsttreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald!
„Berg frei!“ So grüßen sich die Mitglieder der „Naturfreunde“, wenn sie sich bei einer Wanderung im Gebirge begegnen. Das „Berg frei!“, das wir alten und jungen Gebirgsjägern Pfingsten 2007 entgegen rufen werden, ist aber nicht als freundlicher Gruß gemeint – es heißt kurz und schlicht: „Haut ab! Macht den Berg frei! Verschwindet!“ Unser „Berg frei!“ wird ihren militaristischen Gebirgsjägergruß „Horrido“ übertönen.
Mittenwald 2006
Vom Ulrichsberg über Kreta nach Mittenwald 2006
Das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe endlich beenden!
Den antifaschistischen Widerstand nicht vergessen!
27./28 Mai 2006
www.nadir.org/mittenwald
Nach den Protesten der letzten Jahre findet das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe dieses Jahr nicht am Pfingstsonntag, sondern bereits eine Woche vorher am 28. Mai statt.
In den vergangenen drei Jahren wurde verstärkt nach Mittenwald mobilisiert: Gegen den Skandal eines Tätergedenkens, an dem sich nicht nur die noch lebenden Täter, sondern auch die Bundeswehr beteiligt; gegen den Skandal, dass unbeirrt an der Mär von Ehre und Tugend der deutschen Gebirgstruppe gestrickt wird. Gegen den Skandal, dass antifaschistische AktivistInnen Jahr für Jahr mit Strafverfahren überzogen und polizeilicher Repression ausgesetzt werden, während es die bundesdeutsche Justiz bislang noch nicht fertiggebracht hat, auch nur einen einzigen Wehrmachtsoffizier wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen zu verurteilen. Dem generationenübergreifenden soldatischen Geist setzen wir Veranstaltungen mit Überlebenden der Massaker der Gebirgstruppe und PartisanInnen entgegen, die dadurch am Ort der Täter eine Stimme erhalten. Das Traditionstreffen ist dadurch vom alljährlichen normalen Vorgang zum brisantesten Thema der lokalpolitischen Debatten geworden. Das öffentliche Aufsehen, das unsere Proteste gegen die Militaristenfeier hervorgerufen haben, die unverblümt faschistischen Äußerungen mancher Mittenwalder BürgerInnen vor laufender Kamera und die inzwischen eingeleiteten Ermittlungsverfahren gegen Kriegsverbrecher haben bereits zu Absagen empörter TouristInnen geführt, die an unter solchen Leuten keinen Urlaub mehr machen mögen. Nach mehreren Sitzungen der Gemeinde mit dem Vorstand des Kameradenkreises wurde letztendlich die Verschiebung der sog. Brendtenfeier beschlossen. Der Mittenwalder Tourismusdirektor Ronge kommentierte dies mit den Worten: „Der ganz große Wurf ist das noch nicht“.
Das finden wir auch! Es muss endlich Schluss sein mit dem Traditionstreffen in Mittenwald! Es muss Schluss sein mit Feierlichkeiten, bei denen Täter zu Opfern umgelogen werden! Wir werden diesen Forderungen auch 2006 mit Demonstrationen und Kundgebungen Nachdruck verleihen und wir werden gemeinsam mit ehemaligen PartisanInnen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern.
Brendtenfeier vorverlegt
Brendten-Feier vorverlegt
Kameradenkreis und Gemeinde erzielen Kompromiss
VON ANDREAS BEEZ Mittenwald – Nach zähen Verhandlungen gelang ein Kompromiss: Der „Kameradenkreis der Gebirgstruppe“ hat seine traditionelle Toten-Gedenkfeier auf dem Hohen Brendten überraschend vorverlegt. Heuer wird der Gottesdienst am Ehrenmal nicht wie bislang an Pfingsten zelebriert, sondern bereits sieben Tage früher – nämlich am Wochenende nach Christi Himmelfahrt. Das hat der Vorstand der Soldaten-Vereinigung beschlossen. Mit der Termin-Verschiebung will der Kameradenkreis verhindern, dass erneut hunderte linksextreme Demonstranten die Veranstaltung stören
Mittenwald 2005 endlich weg damit
Kriegsverbrechen? Endlich weg damit!
Pfingsten 2005: Eine Woche zuvor jährt sich der Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus zum 60. Mal. Etliche aber wurden damals nicht befreit sondern besiegt und diese Niederlage steckt ihnen 60 Jahre später noch in den Knochen. Und so werden sich auch dieses Jahr zu Pfingsten über tausend ehemalige Wehrmachtssoldaten, gegenwärtige Bundeswehrsoldaten und ihre GesinnungsgenossInnen aufmachen zu einer Gedenkveranstaltung der ganz anderen Art: Nach Mittenwald, zum ‚Ehrenmal’ der Gebirgsjäger am Hohen Brendten, wohin der Kameradenkreis der Gebirgsjäger seit 48 Jahren lädt, damit sie dort ‚ihrer’ Toten aus zwei Weltkriegen gedenken. Wir finden: Sie müssen sich ihrer Täterschaft erinnern und der Opfer gedenken.