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Antifaschismus

Neunundzwanzigtausend Waggons

PRAG/WARSZAWA/PARIS/BERLIN (Eigener Bericht) – Überlebende der „Reichsbahn“-Deportationen in die Konzentrationslager des NS-Regimes wollen juristische Schritte gegen den heutigen Unternehmensvorstand der Deutschen Bahn AG prüfen. Dies teilt die Initiative „Elftausend Kinder“ mit. Die Deportationsopfer, darunter über elftausend Kinder aus Frankreich und mehrere Millionen aus den okkupierten Gebieten, hatten für die Sammeltransporte auf dem deutschen Schienennetz vier Reichspfennige pro Kilometer zahlen müssen; Kinder wurden mit zwei Pfennigen belastet. Die entsprechenden Beträge zog das Deutsche Reich u.a. bei den jüdischen Gemeinden der Deportierten ein und verteilte anschließend Millionensummen an die „Reichsbahn“. Aus dem betrieblichen Vermögensstock und dem Zinseinkommen bedienten sich sämtliche „Reichsbahn“-Nachfolger. Auch die heutige Bahn AG profitiert von den Deportationsgeldern, aber weigert sich, der Verbrechensopfer durch bundesweite Ausstellungen zu gedenken. Nach ersten Klagedrohungen aus Prag, die sich gegen den Unternehmensvorstand der Bahn AG richten, ruft die Initiative „Elftausend Kinder“ die Überlebenden der „Reichsbahn“-Verbrechen in sämtlichen Staaten Europas dazu auf, ihre Deportationsfälle bekannt zu machen und für ein internationales Klagebegehren bereit zu halten. „Nach den Menschen verschob die Reichsbahn das Hab und Gut der Deportierten in zehntausenden Waggonladungen quer durch den Kontinent“, berichtet Prof. Dr. Wolfgang Dreßen. „Dabei wurden Millionenvermögen gestohlen, aber niemals zurückgegeben.“

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Antifaschismus Wuppertal

Zum Burgholzmassaker

Spurensuche – NS-Geschichte in Wuppertal e.V.
Gedenkveranstaltung
wie seit einigen Jahren schon, erinnern wir auch dieses Jahr wieder mit einer kleinen Gedenkveranstaltung an das Massaker der Wuppertaler Gestapo Ende Februar, Anfang März 1945 im Burgholz an den 30 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die bis auf Helena Matrosowa unbekannt geblieben sind.
Dieses Jahr möchten wir ausdrücklich an 2 Kindern von Zwangsarbeiterinnen erinnern die auf diesem Friedhof begraben sind. Ala und Lore wurden vermutlich in der Landesfrauenklinik geboren. Unter welchen Umständen beide starben ist bislang noch ungeklärt. Im März kommt, auf Initiative des Landschaftsverbands Rheinland und unseres Vereins, eine kleine Gruppe von ehemaligen Zwangsarbeiterinnen nach Wuppertal die in der Landesfrauenklinik entbunden haben.
Zu dieser Gedenkfeier laden wir herzlich ein am
Freitag, den 3. März 2006 um 16.00 Uhr
Am Mahnmal auf dem Friedhof Schorfer Straße in Wuppertal Cronenberg.

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(Anti-)Repression 1. Mai Antifaschismus

Freispruch im Wuppertaler Verfahren

Antifaschistische Initiative Wuppertal
antifaschistische_initiative_wu1@yahoo.de
„Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“ (Imanuell Heinrichs)
Der freche Versuch, einen Wuppertaler Antifaschisten wegen angeblichem Landfriedensbruch zu einen halben Jahr Gefängnis auf Bewährung zu verurteilen, ist heute in Wuppertal grandios gescheitert.
Es stellte sich nämlich heraus, dass der angebliche Landfriedensbruch erst Ende Juli 2005 von der Staatsschützerin Vrba „entdeckt“ wurde. Einen zeitnahen Ereignisbericht zum 1.Mai, in dem bestimmt ein „Landfriedensbruch“ oder ein kaputtes Auto Erwähnung gefunden hätte, gibt es nicht. Nicht mal ein Foto vom kaputten Polizeiauto ist in den Akten zu finden.
All dies hätte ein Richter schon aus den Akten entnehmen können, wenn er sie denn vorher gelesen hätte. Amtsrichter Trechow unterschreibt aber offensichtlich alles, was Staatsanwalt Heinrichs ihm unter die Nase hält, zuletzt ein Strafbefehl wegen einer Rede zum Holocaust-Gedenktag.

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Antifaschismus Wuppertal

Eduard von der Heydt

Westdeutsche Zeitung 2.2.2006
Von der Heydt-Preis in der Kritik
Ein Tabu wird Thema: Darf die Stadt einen Kulturpreis nach Eduard von der Heydt benennen?
Wuppertal. Eine alte Diskussion erhält neue Nahrung.
Es geht um Eduard von der Heydt und den nach ihm benannten Kulturpreis der Stadt. Angefüttert hat das
Thema der Vorsitzende der
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, Hajo Jahn. Bei der Verleihung des „Rheinlandtalers“ hatte Preisträger
Jahn in seiner Festrede vorgeschlagen, den Eduard von
der Heydt-Kulturpreis der Stadt in
Else-Lasker-Schüler-Preis umzubenennen.
Doch die für den Vorsitzenden einer internationalen Gesellschaft, die sich mit dem Erbe der berühmten
Wuppertaler Dichterin befasst, durchaus nachvollziehbare Anregung ist in Wuppertal ein Politikum. Hintergrund ist die umstrittene Biografie Eduard von der Heydts. Der Bankier, Ehrenbürger der Stadt und Schweizer Staatsbürger, gehört zur
bekanntesten und verdienstvollsten Familie der Stadt.
Das Museum trägt nicht nur den Namen von der Heydt, sondern gründet auch seine wertvolle und international beachtete Sammlung auf die Bankiersfamilie und auf
Eduard von der Heydt. So ging aus dessen Nachlass eine Stiftung hervor, die dem Museum den Ankauf neuer
Kunstwerke ermöglicht. Der Kulturpreis der Stadt trägt seit 1957 den Namen Eduard von der Heydts.
Der Baron und Bankier war aber nicht nur ein vermögender Kunstliebhaber, er gehörte in der Weimarer
Republik auch dem Stahlhelmbund und ab 1933 der NSDAP an. Von der Heydt ließ sich von seiner jüdischen Frau scheiden und war nach 1945 in der Schweiz in einen unrühmlichen Devisenprozess verwickelt, wurde
allerdings freigesprochen.
Eine Vergangenheit, die für Jahn ausreicht, den Kulturpreis der Stadt umzubenennen. Der Journalist
befindet sich mit seiner Initiative in guter Gesellschaft. Von der Heydt-Preisträger wie Wolf Erlbruch und Peter Brötzmann gehören laut Jahn zu den Unterstützern des Vorschlags.

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Antifaschismus

Initiative Elftausend Kinder – 27. Januar

Konsens aufgekündigt
Mit zahlreichen Zwangsmaßnahmen, gewaltsamen Räumungen durch
Bahn- und Polizeikräfte sowie mit Aufenthalts- und Redeverboten
reagierte die Konzernleitung der Bahn AG am Auschwitz-Gedenktag auf
die bundesweiten Informationsveranstaltungen über das
Deportationsschicksal von 3 Millionen NS-Opfern. Auch mehrere
zehntausend jüdische Kinder waren mit dem Bahn-Vorgänger “Deutsche
Reichsbahn” in die Vernichtungslager transportiert worden. Wie aus
Halle berichtet wird, forderte das lokale Bahnmanagement die
bereitstehenden Polizeikräfte auf, “mit allen Mitteln” gegen das
Gedenken vorzugehen. Auf den Bahnhöfen Würzburg und Schweinfurt wurde
den Veranstaltern untersagt, sich mit Redebeiträgen an die Reisenden
zu wenden. Anlaß war eine Gedenkansprache des Berliner
Wissenschaftlers Prof. em. Dr. Ekkehart Krippendorff. In Göttingen
rissen Bahnbedienstete Fotos und Dokumente der 11.000 deportierten
jüdischen Kinder von einer provisorischen Ausstellungswand im dortigen
Hauptbahnhof. In Frankfurt a. M. griff das lokale Bahnmanagement
Mitglieder einer Bürgerinitiative an, die in den Zügen
Informationsmaterial an die Reisenden verteilen wollten. Die
Repressionsmaßnahmen waren von der Berliner Konzernzentrale angeordnet
worden. In Berlin drohte sie, den Berliner Hauptbahnhof zu räumen,
sollte es dort zu einer Pressekonferenz mit anschließender
Informationsveranstaltung kommen. Angekündigt war die Teilnahme des
Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Berlin Gideon Joffe und der
Publizistin Lea Rosh. Aus Paris kam Beate Klarsfeld in den Berliner
Hauptbahnhof. Bahnbedienstete setzten Gewalt ein, um ein Transparent
zu beschlagnahmen. “Wir sind bestürzt und beschämt”, sagt der
Pressesprecher der “Initiative Elftausend Kinder”. “Hier wird ein
demokratischer Konsens aufgekündigt, der unser aller Vergangenheit
betrifft.” german-foreign-policy.com dokumentiert die Ereignisse mit
Fotos und Redebeiträgen.
mehr unter:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56719

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Antifaschismus

Solinger Attentäter kommt frei!

Der letzte und älteste Brandstifter der faschistischen Anschläge in Solingen kommt in diesen Tagen frei. Er wird wegen „äußerst guter Führung“ vorzeitig entlassen.
Hierzu das Solinger Tageblatt:
„Letzter Solingen-Attentäter kommt auf freien Fuß
Ex-Neonazi wird wegen einer „äußerst günstigen Sozialprognose“ vorzeitig aus der Haft entlassen.
(hpm) Fast genau zwölf Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen, bei dem fünf türkische Frauen und Mädchen ums Leben kamen, wird auch der letzte der vier Attentäter aus der Haft entlassen. So entschied jetzt der VI. Strafsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf (OLG).

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Antifaschismus Wuppertal

Bericht vom Antifaschistischen Stadtrundgang 16.April in Wuppertal

16. April 2005 Befreiung von Wuppertal
von Autonome AntifaschistInnen aus Wuppertal – 17.04.2005 21:15
16. April Befreiung in Wuppertal
Bericht von antifaschistischen Gedenk- und Stadtrundgang
„Wir wurden am 16. April in der Fabrik erobert, wie wir uns über die Befreiung gefreut haben, das können Sie sich nicht vorstellen. Alle Franzosen, Italiener, Ukrainer, Russen, alle küssten sich, umarmten sich, weil wir frei waren. Dann brachten uns die Amerikaner in allgemeine Kasernen, sie begannen uns aufzupäppeln, sie verteilten uns auf Dörfer, um uns leichter abzufüttern, dann schickten sie uns in die Heimat.“
Ca. 100 Menschen folgten dem Aufruf, an diesem historischen Tag eine Gedenkveranstaltung für Wuppertal durchzuführen. Am 16. April 1945 befreiten Soldaten der 78. und 8. Infantry-Division der US-Army Wuppertal. Kurz nach der Befreiung strömten Sowjetische Kriegs-gefangene und ZwangsarbeiterInnen aller Nationen aus den Fabriken und Lagern in die Innenstädte, feierten ihre Befreiung und eigneten sich in den Kaufhäusern und Lebensmittel-geschäften Waren an. Höhepunkt der Feiern war sicherlich die Besetzung des Wuppertaler Polizeipräsidiums durch die ZwangsarbeiterInnen. Spontan besetzten sie die Büros der Gestapo und warfen Akten aus den Fenstern.
Das offizielle Wuppertal hat sich für den Wuppertaler liberation-Day leider nicht interessiert.

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Antifaschismus Nachruf

Zum Tod von Paul Michalowicz

Unser Genosse und Freund, der Hagener Kommunist Paul Michalowicz ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, im Alter von 79 Jahren verstorben. Im Folgenden findet ihr eine Veröffentlichung seiner Freunde, im Anhang einen Zeitungsartikel der Westfälischen Rundschau.
Paul Michalowicz war Kommunist, Gewerkschafter, Antifaschist. Er starb in den Vorbereitungen der Aktivitäten zum 60. Jahrestags der Befreiung Hagens vom Faschismus völlig unerwartet.
Nach seinem Austritt aus der DKP Ende der 80er Jahre war Paul war unter anderem im Autonomen Zentrum Wuppertal und in der Antifa Hagen aktiv. Auf vielen linken Demos in NRW trat er als Redner auf, zuletzt beteiligte er sich u.a. in der bundesweiten Kampagne „Agenturschluss“.

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Antifaschismus

Mord an Punk

2.4. Dortmund: Demo nach Mord an Punker
Am vergangenen Montag, den 28.4.2005 wurde in der Innenstadt von Dortmund ein 32jähriger Punk von einem jungen Neonazi erstochen. Der erst 17jährige Täter wurde noch am selben Abend festgenommen.
Mahnwache und Antifa-Demo am Samstag, den 2.4.05 in Dortmund
12 Uhr Mahnwache und 13 Uhr Demo (beides U-Bhf. Kampstrasse)

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Antifaschismus Wuppertal

Veranstaltungen zum 60. Jahrestag der Befreiung

6. April 2005 19:00 Uhr AZ Wuppertal:
Veranstaltung: Nazistrukturen in der Region
9./10.April 2005 Internationale Konferenz In Berlin NS-Opfer entschädigen NS
Täter bestrafen!
16. April 2005
60 Jahre Befreiung von Wuppertal – Antifaschistischer Gedenk- und
Stadtrundgang.
Gedenkveranstaltung für die Stadt Wuppertal
10.00 Uhr Sektempfang und Frühstück am Döppersberg
11.00 Uhr Antifaschistischer Stadtrundgang
12:00-13.00 Uhr Gedenkveranstaltung und Befreiungsfest vor dem
Polizeipräsidium
ab 14:00 Antifaschistischer Stadtrundgang
Am 16. April 1945 befreiten Soldaten der 78. und 8. Infantry-Division der US-Army Wuppertal. Kurz nach der Befreiung strömten Sowjetische Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen aller Nationen aus den Fabriken und Lagern in die Innenstädte, feierten ihre Befreiung und eigneten sich in den Kaufhäusern und Lebensmittelgeschäften Waren an. Höhepunkt der Feiern war sicherlich die Besetzung des Wuppertaler Polizeipräsidiums durch die ZwangsarbeiterInnen. Spontan besetzten sie die Büros der Gestapo und warfen Akten aus den Fenstern. Das Polizeipräsidium war für viele ZwangsarbeiterInnen und politische Gegner des Nationalsozialismus ein Ort des Schreckens. Im Polizeipräsidium wurden zahllose Menschen festgehalten, gedemütigt, gefoltert und totgeschlagen. Aus dem Polizeipräsidium wurden noch kurz vor Kriegsende UwangsarbeiterInnen zu den Hinrichtungsorten der Wuppertaler Gestapo geführt.
17. April 2005 11:00 Uhr Gedenkfeier für die Opfer des Masakers an der
Wenzelnbergschlucht
30. April 2005 ab 18:00 Uhr Ölbergstraßenfest mit AZ-Bühne und Ölberg-Umsonst Essen mit Sunnydale physical education (Pop-Punk), Ein Euro Funkemariechen, antifaschistischer Stadtrundgang internationale Folklore und Djs
1. Mai 2005 14:00Uhr Platz der Republik Autonome 1.Mai Demo in Wuppertal
anschl. Straßenfest auf dem Schusterplatz
8. Mai 2005 Naziaufmarsch in Berlin verhindern Infos über www.antifa.de
Wuppertal 11:00 Uhr Gedenkfeier auf dem Friedhof Norrenberg
12-15. Mai 2005 Pfingsten auf nach Mittenwald. Traditionspflege der
Gebirgsjäger angreifen! www.nadir.org/mittenwald