Aufruf des Autonomen Zentrums Köln gegen Pro Köln:
FÜR EIN SOLIDARISCHES KALK MIT AUTONOMEN STADTTEILZENTRUM
GEGEN RASSISTISCHE HETZE UND AUTORITÄRE VERTREIBUNGSPOLITIK
Das Autonome Zentrum (AZ) in der Wiersbergstraße 44 nahe Kalk Kapelle existiert mittlerweile seit anderthalb Jahren als selbstverwalteter Ort für unkommerzielle Kunst, Kultur und parteiunabhängige Politik. Es entstand durch die Besetzung der seit vielen Jahren leergestandenen, ehemaligen Kantine der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke. Nachdem es zunächst keine Gesprächsbereitschaft seitens der Eigentümerin Sparkasse KölnBonn gab und Anfang April 2011 versucht wurde das Gebäude polizeilich zu räumen, gibt es nun einen legalen Nutzungsvertrag. Im AZ gab es bisher weit über 1.000 Veranstaltungen mit mehreren 10.000 Besucher_innen. Es gibt Workshops, Theater, Lesungen, Politveranstaltungen, Kino, Konzerte, Partys, Sport, Kneipe, Kunst und vieles mehr. Nicht zuletzt bietet das AZ Platz für Proberäume, Gruppenräume, Ateliers und Werkstätten.
Die Nutzer_innen des AZ entscheiden selbst über die Organisation und Gestaltung nach dem Konsens-Prinzip, so dass bei Konflikten Lösungen gefunden werden, mit denen alle leben können. Dabei bemühen wir uns seit dem ersten Tag auch um einen Dialog mit unseren Nachbar_innen, um die Interessen der Anwohner_innen in der Wiersbergstraße zu berücksichtigen.
Um so mehr ärgert es uns, dass sich ausgerechnet die rechte Partei Pro Köln nun als Interessensvertretung der Anwohner_innen aufspielt, indem sie am 19. November zu einer Demonstration gegen das Autonome Zentrum aufruft.
Das Neusser Frauenabschiebegefängnis wurde 1993 als bundesweit einziges seiner Art eingerichtet. Heute steht es kurz vor der Schließung. Ein Erfolg von antirassistischen Protesten ist die Aufgabe des Gefängnisses allerdings nicht. Vielmehr wird es durch die Verschärfung der europäischen und deutschen Flüchtlingspolitik nicht mehr benötigt.
Die kapitalistische Verwertungslogik der „westlich zivilisierten“ Staaten sorgt dafür, dass täglich Menschen ihren Fluchtversuch in die EU oder USA mit dem Leben bezahlen müssen. Gleichzeitig werden tausende Illegalisierte zurück in Hunger und Armut deportiert. Bürokratische Prozesse und Duldungsverfahren lassen AsylbewerberInnen in der Angst leben, letzlich doch wieder abgeschoben zu werden, anstatt ihnen eine Perspektive auf ein Leben ohne politische Verfolgung und soziale Ausgrenzung zu bieten.
Der Abschiebeknast in Neuss ist Teil dieser Praxis. Interessiert hat es in Neuss die wenigsten. Umso mehr werden wir auch nach der Schließung des Gefängnisses auf das System aufmerksam machen, welches die Verantwortung für diese rassistische Praxis trägt.
Das System heißt Kapitalismus!
Gegen bürgerliche Ignoranz und kapitalistische Verwertungslogik!
Für globale Bewegungsfreiheit für alle Menschen!
Komm zur Demo am 03.12.2011!
16:00 Uhr/Marienkirchplatz, Neuss (nähe Hbf)
Aktionsbündnis globale Bewegungsfreiheit/Neuss
Hintergrundartikel aus der Lotta Nr. 45, Herbst 2011: Illegalisiert, ausgebeutet, abgeschoben – Das Neusser Frauenabschiebegefängnis: Antirassistisches Engagement und bürgerliche Empörungsmuster. Zum Artikel
KALK MACHT DICHT
gegen den Rassisten-Marsch am 19.November
Die selbst ernannte rechtsextreme “Bürgerbewegung” Pro Köln macht einen erneuten Anlauf, um sich als Anwalt des kleinen Mannes zu verkaufen. Sie mobilisiert für Samstag, den 19. November für eine Marsch durch Köln-Kalk, angeblich gegen das Autonome Zentrum. In Wirklichkeit will sie sich aber auch in Kalk mit ihrem rassistischen Programm profilieren. So hetzt Pro Köln schon seit Jahren gegen Moscheen, Homosexuelle, Andersdenkende, gegen MigrantInnen und überhaupt gegen alle, die nicht in ihr menschenfeindliches Weltbild passen.
„Erinnern heißt Handeln“
(Esther Bejarano – Auschwitz-Überlebende)
Treffpunkt für Gegenaktivitäten 17:00 Uhr vor der Schwebebahnhaltestelle Döppersberg
Heraus zur antifaschistischen Gedenkdemonstration vor den Häusern der Nazis in Vohwinkel!
17:30 Uhr Lienhard-Platz
Unter diesem Motto wird am 9. November mit einer großen antifaschistischen Demonstration in Wuppertal-Vohwinkel der Pogromnacht vom 9. November 1938 gegen die jüdische Bevölkerung gedacht. Diese Demonstration findet nicht zufällig in Vohwinkel statt: Sie richtet sich gleichzeitig gegen die sich häufenden gewalttätigen Provokationen von Nazis in diesem Stadtbezirk. Es ist ein großer Erfolg, das es endlich zu einer von der Zivilgesellschaft breit unterstützten Demonstration vor den Häusern der Nazis in Vohwinkel kommt.
Diesen politischen Erfolg wollen die Wuppertaler Nazis um Kevin Koch und Lasse Fe. durch eine für den 9. November angemeldete Nazikundgebung in Elberfeld untergraben.
Dies darf nicht zugelassen werden! Im Wuppertaler Bündnis „Kein Platz für Nazis“ ist verabredet, alle Anstrengungen zu unternehmen, diese Kundgebung zu unterbinden.
Naziprovokationen sind nicht zu dulden. Grundsätzlich nicht und erst recht nicht zu diesem Datum!
Wir sammeln uns daher um 17:00 Uhr – parallel zur Demonstration in Vohwinkel- an der Schwebebahn Haltestelle Döppersberg, um die Nazis in die Schranken zu weisen.
Wir fordern alle Einwohner*innen dieser Stadt auf: Helft mit, unterstützt alle erforderlichen Aktionen um die Nazi-Propaganda und die gefährlichen Nazi-Umtriebe zu verhindern.
Wuppertal hat keinen Platz für Nazis!
Es bleibt dabei: Antifaschismus ist Handarbeit!
Organisieren wir die antifaschistische Selbsthilfe!
Kommt alle, bringt eure Crews und Familien mit!
Weitere Infos unter: antifacafewuppertal.blogsport.eu
Am 9. November informieren wir über Twitter…
Update: Die Polizei hat Nazikundgebung nicht genehmigt. Wahrscheinlich werden die Nazis diese Entscheidung gerichtlich anfechten. >>
never forget, never forgive!
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fanden in fast allen deutschen und österreichischen Städten Pogrome statt in denen Synagogen, Geschäfte und Wohnhäuser von jüdischen Bürgern und Bürgerinnen oder Menschen, die in der NS-Ideologie zu “Juden” gemacht wurden, niederbrannten. Zahlreiche Jüdinnen und Juden wurden ermordet oder festgenommen und misshandelt. Auch in Wuppertal kam es zu jenen organisierten Gewaltausbrüchen, die auch nicht vor Privatwohnungen halt machten. Die Synagogen in Elberfeld und Barmen brannten komplett aus. Erst 2002 wurde in Wuppertal Barmen eine neue Synagoge errichtet. In allen Städten beteiligten sich hunderte Bürgerinnen und Bürger an den von der SA begonnenen Zerstörungen und Plünderungen. Dies war nur ein vorläufiger Höhepunkte des Antisemitismus in Deutschland, welcher später in dem Versuch der Auslöschung des gesamten europäischen Judentums endete.
Am Mittwoch, den 14. September 2011 wurden Sonja Suder und Christian Gauger von Frankreich an den deutschen Staat ausgeliefert. Ihnen wird die Mitgliedschaft in den Revolutionären Zellen (RZ) und die Beteiligung an mehreren Aktionen vorgeworfen. Momentan befindet sich beide im Knast in Frankfurt.
Im Jahr 1978 bemerkten die beiden, dass sie observiert wurden, daraufhin entschieden sie sich unterzutauchen. Seitdem lebten sie mit einer anderen Identität in Frankreich. Aufgeflogen sind sie im Jahr 2000, wurden festgenommen und saßen für mehrere Monate in französischen Knästen, aber die Gerichte entschieden, dass die ihnen vorgeworfenen Aktionen verjährt sind. Seitdem lebten sie geduldet in Paris. 2007 stellt die Staatsanwaltschaft Frankfurt einen europäischen Haftbefehl gegen die beiden aus, 2009 entscheidet ein französischen Gericht, dass die beiden ausgeliefert werden.
Die Verbrechen der Nationalsozialisten mahnen –
“Erinnern heißt handeln!” (Esther Bejarano)
Kein Platz für Nazis in Wuppertal-Vohwinkel und anderswo!
11.00 Uhr Jüdischer Friedhof am Weinberg Wuppertal-Elberfeld:
Gedenken an die Pogromnacht 1938
17:00 Uhr Kaiserstrasse/ Ecke Edith-Stein Strasse:
Gedenkkundgebung für die Vohwinkler NS-Opfer mit Gedenktafelenthüllung
17:30 Uhr Lienhard-Platz:
Teilnahme an der antifaschistischen Demonstration vor den Häusern der Nazis in der Kaiserstrasse (wir organisieren einen Antifa-Block)
ab 19:00 Uhr
Kundgebung der Kampagne „Kein Bier für Nazis“ vor dem Bierbrunnen und weitere Überraschungen…
Castor? Schottern! 2011
Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Für eine dezentrale und demokratisch verwaltete Energieversorgung!
Wir sind überzeugt: Es ist und bleibt richtig und notwendig, die Castorschiene im Wendland unbefahrbar zu machen, es ist richtig und notwendig, den Castor zu schottern. Nach Fukushima und der sogenannten Energiewende der Bundesregierung dürfen wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
Atommüll, Castortransporte, Gorleben… noch lange nicht erledigt!
Mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima wurde – wieder einmal – deutlich, dass das „Restrisiko“ der Atomenergie nicht beherrschbar ist. Und der Ausstieg aus der Laufzeitverlängerung hat keineswegs eine Neuausrichtung der Energiepolitik gebracht: „Moderne“ Atommeiler sollen noch bis ins nächste Jahrzehnt hinein am Netz bleiben, jährlich hunderte Tonnen hochgiftigen Atommülls produzieren und das Risiko eines GAUs der Atomanlagen täglich reproduzieren. Und obwohl bald „ergebnisoffen“ nach einem Standort für ein atomares „Endlager“ gesucht werden soll, ist klar: Es kann kein sicheres „Endlager“ oder „Zwischenlager“ geben! Die Sanierungsfälle Asse und Morsleben machen dies überdeutlich. In diesem Sinne: Nicht trotz, sondern gerade wegen des „Atomausstiegs“ light der Bundesregierung gibt es ausreichend Gründe, im November den Castor zu stoppen.
Städte sind weltweit Schauplatz ökonomischer Zwänge und repressiver Politik. Gleichzeitig sind sie umkämpfte Orte, die bestimmt sind von Auseinandersetzungen um Selbstbestimmung und Teilhabe. Wir erleben derzeit an vielen Orten Krisen, soziale Proteste und neue Bewegungen. Um diese Konfliktlinien auf dem Terrain der Stadt zu vervielfältigen, findet am Samstag, den 17. Dezember 2011 ein Aktionstag gegen kapitalistische Stadtentwicklung und Gentrifizierung statt. Dieser soll ein regionales und internationales Ereignis schaffen, das überall dort seinen Ort hat, wo ihr kämpft und lebt und euch solidarisch auf besetzte Projekte wie die Rote Flora bezieht.
Rote Flora verteidigen!
Als besetztes, autonomes Zentrum ist die Rote Flora in Hamburg seit über 20 Jahren Ausgangspunkt politischer Interventionen, Treffpunkt politischer Gruppen sowie unkommerzieller Ort für Partys, Veranstaltungen und Selbsthilfe. Derzeit ist sie erneut von Verkauf und Räumung bedroht, nachdem der formalrechtliche Eigentümer angekündigt hat, die Immobilie gewinnbringend veräußern zu wollen. In Anbetracht eines möglichen Räumungsszenarios wollen wir bereits im Vorfeld Widerstand auf allen Ebenen entwickeln.
Über 80 AntifaschistInnen demonstrierten am 30.9. erneut in Vohwinkel gegen die schweren Naziübergriffe der letzten Woche und gegen die Präsenz der Nazis im Stadtteil. Sehr erfreulich war, dass sich auch zahlreiche Vohwinkler Jugendliche der Aktion anschlossen.
Die Aktion wurde zunächst massiv durch einen Polizeikessel direkt an der Schwebebahnhaltestelle behindert und verzögert. Schon vorher war eine Hundertschaft Polizei aufgezogen, um die Nazis im Stadtteil zu schützen. (Mehr über die Wuppertaler Nazis unter http://keinbierfuernazis.noblogs.org/)
Nur 12 Nazis hatten sich gestern in der Wohnung von Rene Heuke in der Kaiserstrasse 30 versammelt: Erkannt wurden Rene Heuke, Lasse Femers, Daniel Borchert, Marie Leder und Tim Oben Ohne. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Wuppertaler Nazis ohne regionale Unterstützung aus Düsseldorf, Viersen, Köln und Hamm nicht handlungsfähig sind, sie wurden aber sorgsam von der Wuppertaler Polizei in ihrer Nazi-WG beschützt.