In der Nacht vom 9. auf den 10.11.1938 fand die Reichspogromnacht (Pogrom: Hetze, Ausschreitung gegen nationale, religiöse, ethnische Gruppen) statt. In dieser Nacht wurden auf Befehl der NSDAP das Leben, Eigentum und Einrichtungen der jüdischen Bevölkerung im gesamten Deutschen Reich zerstört. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa 400 Menschen ermordet oder in den Tod getrieben. Ab dem 10. November wurden in einer Deportationswelle ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Fast alle Synagogen und viele jüdische Friedhöfe in Deutschland und Österreich wurden zerstört.
Kategorie: Wuppertal
Ende August findet der Nordrhein-Westfalen-Tag zum zweiten Mal, diesmal in Wuppertal, statt. Das u.a. von RWE und Deutscher Bank gesponserte Megaevent soll 600.000 Besucher, Kunden und Investoren ins Tal locken.
Zu diesem Anlass laden wir zu einem widerständigen Festwochenende in die nicht immer ganz so idylische bergische Metropole ein, das gespickt mit Protestkundgebungen, Demonstrationen, sportlichen Aktivitäten, Konzerten und vielem mehr den Marketingmanagern der Stadt hoffentlich in guter Erinnerung bleiben wird. Als Reaktion auf die Zerschlagung der diesjährigen autonomen 1. Mai Demonstration, bei der 200 Menschen festgenommen wurden und es zum Teil zu massiven Körperverletzungen seitens der eingesetzten Polizist_innen kam, rufen wir zu einem Fest von unten auf: Bunt und lautstark, fröhlich und scharfkantig, kapuzenautonom, pink & silver, clownesk, widerspenstig, solidarisch, antimilitaristisch und sozialrevolutionär.
Kommt am 29. August mit vielen Freund_innen und Genossen_innen ins Wuppertal, lasst euch kreative Aktionen einfallen und feiert mit uns gegen den Standort und für eine Stadt, in der alle Platz haben. Platz zum Campen wird es auf verschiedenen städtischen Grünflächen reichlich geben, bring dafür alles nötige wie Zelte, Matratzen etc. mit. Für Verpflegung wird gesorgt sein.
Aufruf zum Tribunal gegen die NRW-Landespolitik
am Freitag, 29.August ab 16.00, vor der Stadthalle Wuppertal
Vom 29. bis zum 31.August findet in Wuppertal der NRW-Tag statt. Für diesen Zeitraum wird Wuppertal quasi zur temporären Landeshauptstadt – weshalb auch die NRW-MinisterInnen am Freitag, dem 29.August zur Kabinettssitzung in der Wuppertal-Elberfelder Stadthalle zusammenkommen wollen.
Da weder in Wuppertal noch in NRW alles so rosig ist, wie die Wuppertal Marketing-GmbH, Organisatorin und Ausrichterin des NRW-Tags, es in ihrer Publicity-Kampagne weismachen will, muss zu diesem Anlass auch Unzufriedenheit, Unmut, Empörung und Protest vor der Stadthalle sicht- und hörbar werden.
Schluß mit der Polizeigewalt in NRW!
Die Zerschlagung der autonomen 1.Mai Demo in Wuppertal und die Massenfestnahme und Kriminalisierung von 200 Menschen wird Konsequenzen haben.
Die Misshandlungen und Demütigungen durch die Polizei führen nicht nur zur Einschüchterung und Rückzug, sondern mitunter zu Reaktionen und Politisierung.
Das Recht gegen soziale Ungerechtigkeit und für ein besseres Leben auf die Straße zu gehen, auf der Straße gegen Faschismus und Antisemitismus zu kämpfen, lassen wir uns von dieser dummen, frechen und brutalen Polizei nicht nehmen.
Dem Polizeipräsidenten, den verantwortlichen Polizeileitern und dem Polizeioberbürgermeister Jung, der in Wuppertal keine Polizeigewalt kennt (siehe sein Verbot der polizeikritischen Ausstellung “Vom Polizeigriff zum Übergriff” in städtischen Räumlichkeiten im Januar), können sich auf einen bunten Widerstandsommer freuen. Höhepunkt werden mit Sicherheit unsere Störaktionen, Konzerte gegen Polizeigewalt und Demonstrationen auf dem NRW-Tag am 29.-31. August 2008 in Wuppertal sein. Den können sich Jung und seine Provinzpolitiker in der Pfeife rauchen.
Offener Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Wuppertal-Elberfeld
Für ein würdiges Umgehen mit den Opfern des Nationalsozialismus in Wuppertal!
Für eine Rita und Yzchok Gerszt-Treppe!
Im Vorfeld der Gedenkfeier für die Opfer des Wuppertaler Konzentrationslagers Kemna wenden wir uns öffentlich an die Bezirksvertretung Elberfeld.
Vom 19.-25. Juni 2008 wird die ehemalige Wuppertalerin, die Holocaust-Überlebende Stephanie Gerszt – Furman mit ihrer Tochter auf Einladung des „Vereins zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal“ zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland besuchen. Sie wird am 21. Juni 2008 an der Gedenkfeier für die Opfer des KZ Kemna teilnehmen. Die US-Amerikanerin Stephanie Gerszt ist die Tochter der jüdischen Wuppertaler Widerstandskämpfer Yzchok and Rita Gerszt, die im Zuge der Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse verfolgt und später in Auschwitz bzw. Bernburg von den Nazis ermordet wurden. Die damals 5 jährige Stephanie Gerszt konnte bei der Verhaftung ihrer Mutter durch die Gestapo in Brüssel in letzter Minute fliehen und überlebte die NS-Zeit versteckt in belgischen Waisenhäusern. 1947 wurde die Waise von ihrem Großonkel in die USA geholt.
Mitteilung der Roten Hilfe Wuppertal vom 11.06.2008:
Die Polizei dringt in die Wohnung eines Punkers ein und nimmt ihn mit. Der Wuppertaler Staatsschutz bietet ihm anschließend Geld für Informationen über die linke Szene. Ohne Erfolg!
Am 4. Juni klingelt es gegen 7 Uhr an der Türe von P.. Dieser schläft noch und hat keine Lust die Türe zu öffnen. Plötzlich stehen drei Polizisten vor seinem Bett. Die Türe war nicht verschlossen. Die Polizisten fordern P. auf unverzüglich mitzukommen. Er darf sich nicht richtig anziehen und wird in Shorts und Socken mitgenommen. Die Beamten sagen, P. habe gegen Bewährungsauflagen verstoßen, indem er zweimal nicht zum Termin bei seiner Bewährungshelferin erschienen sei und werde ihr nun vorgeführt.
Zunächst wird P. zu seiner Bewährungshelferin gebracht. Sie teilt ihm aber nur mit, dass er ab jetzt zu den Terminen erscheinen solle.
Sperrmüll bleibt frei!
Wohnzimmeratmosphäre, (Live)Musik, lecker Essen und Spiele, Sesselbarrikaden, …
Es konnte sich sehen lassen das gestrige Sperrmüllfest auf dem Ölberg in Wuppertal.
Etwa 80 Menschen tummelten sich gestern in der Brunnenstraße sowie auf den angrenzenden Spielplätzen und tauchten immer wieder mit neuen verschönernden Gegenständen aus den Straßen drumherum auf. Gemütlich auf dem Sofa vorm Wohnzimmertisch sitzend konnte das leckere Grillgut zu sich genommen werden, das Straßenpflaster war zu einem Spielfeld und Geschicklichkeitsparcour geworden und für eine besondere Atmosphäre sorgten Palmen, Stehlampen und Feuershows. Selbst die straßeneigenen Kneipen verlagerten ihren Biergarten teilweise auf das Fest. Erst nach Einbruch der Dunkelheit wagten sich die schon vorher immer mal wieder das Fest beäugenden grünen Ordnungsbeamten vor und meinten, dass ein gutes Zeichen gesetzt würde, wenn die Couch doch zurück auf den Bürgersteig wandern würde. Leider hatten es einige der Festbesucher_innen im Rücken, aber letztendlich konnte doch wieder das ein oder andere Auto passieren. Die Streifenhörnchen verzogen sich wohl zu ihren in der Innenstadt wartenden Kollegen. Gelungen beendet wurde das Fest dann um Mitternacht mit einem festlichen Wetterleuchten und Platzregen.
Mehr davon!
Uns den Sommer!
Am Mittwoch den 28. Mai um 19 Uhr treffen wir uns in der Brunnenstraße auf dem Ölberg um den Sperrmüll gegen die Wuppertaler Büttel zu verteidigen. Seit einigen Jahren verfolgt die Stadt Wuppertal eine repressive Politik gegen Sperrmüllsammler_innen aus dem In- und Ausland. Es werden Ordnungsgelder verhängt und Parkkrallen verteilt, da die Sachen angeblich der Stadt gehören, sobald sie auf die Straße gestellt werden.
Ebenso hat sich das Vorgehen der Wuppertaler Polizei gegen die autonome 1. Mai Demonstration am Platz der Republik verschärft und ihren vorläufigen Höhepunkt dieses Jahr in der Zerschlagung des Demonstrationenzuges kurz nach Beginn der Demo und der Ingewahrsamnahme von 200 Menschen erreicht. So konnte das Straßenfest auf dem Schusterplatz zum ersten Mal seit 22 Jahren nicht stattfinden.
Das werden wir an diesem Tag nachholen!
Der Sperrmüll bleibt frei!
28. Mai 2008 Wuppertal-Ölberg ab 19h
Intergalaktisches Straßenfest gegen den herrschenden Kontrollwahn
Seit geraumer Zeit verfolgen das Wuppertaler Ordnungsamt mit seinen
verkleideten und schlecht bezahlten Hilfssheriffs vom Kommunalen
Ordnungsdienst [KOD] einen repressiven Kurs gegen
Sperrmüll-Sammler_innen aus dem In- und Ausland. Bußgelder für
Gartenzwerge und Stofftiere, die ‚unerlaubt’ vom Sperrmüll geholt werden
(denn sobald etwas auf der Straße steht, gehöre es der Stadt – aber die
Stadt sind doch wir?!) gehören genauso zu den Unverschämtheiten wie
Parkkrallen gegen diejenigen, die das Sofa nicht von Beyenburg nach
Elberfeld tragen können.
Diese Kriminalisierungen reihen sich ein in die Palette von
Platzverweisen gegen Punks und andere, die bei dem schönen Wetter
draußen ein Bierchen trinken wollen; in die Reihe von Kontrollen und
Verschlechterungen auf der Arbeit und bei der Ausbildung: Bespitzelung
der Mitarbeiter_innen bei Lidl, unsägliche Studiengebühren beim Studium,
frühes Sortieren zur Elite oder aufs Abstellgleis durch das
mehrgliedrige Schulsystem. Nicht nur die Straße und Plätze sollen
klinisch rein gehalten werden, sondern auch die Gesellschaft. Immer mehr
Menschen werden von der Teilhabe an der Gesellschaft und ihrem Reichtum
ausgeschlossen und ihre für die Staatsmacht unliebsamen Meinungen sollen
untedrückt werden. Wie es sich am 1. Mai zeigte, als die
Teilnehmer_innen der autonomen 1. Mai-Demo von der Straße geprügelt wurden.
Massenfestnahme von über 200 DemonstrantInnen in Wuppertal!
Glaubt den Lügen der Polizeipresse nicht!
Zum ersten Mal nach 22 Jahren ist die Wuppertaler Autonome 1 Mai Demo von uniformierten Schlägertrupps aus Wuppertal, Duisburg und Bielefeld überfallen und zerschlagen worden.
Das ist die Krönung der polizeilichen Übergriffe der letzten beiden Jahre auf eine der letzten großen autonomen, sich der herrschenden Kontrolllogig des Anmeldens widersetzenden Demonstrationen der Region, die seit 1986 in Wuppertal unterschiedliche Spektren der Linken gegen soziale Ungerechtigkeit, kapitalistische Verhältnissem, Faschismus und Krieg auf die Straße bringt.
Unter dem sattsam bekannten Vorwand “Vermummung” und angeblich schwerster Straftaten (der frechen und dummen Lüge, es wäre Brennspiritus auf Polizisten gespritzt worden. Hier standen wohl die Lügen der Polizei in Heiligendamm Pate) wurde die Demo mit ca. 400 Teilnehmer_innen nach wenigen hundert Metern angriffen. Am Kosakenweg wurde der Kessel geschlossen, die ersten Reihen der Demonstration wurden massiv mit Pfeffergas besprüht und mit Knüppeln angegriffen. Es kam zu zahlreichen Verletzungen. Die späteren Festnahmen im Kessel wurden zu polizeilichen Übungszwecken von Greiftrupps durchgeführt. Bei den Übungszugriffen kam es grundlos zum Teil zu erheblichen Verletzungen.