Vorgeschichte des Autonomen Zentrums in Wuppertal
Das Kommunikationszentrum ‚das Haus e.V.‘
1974, in der Zeit der ‚Nach-68iger‘ Generation, öffnete in Wuppertal das erster ‚Kommunikationszentrum‘ in Deutschland, die ‚börse‘ am Viehhof ihre Tore. Da auch in Wuppertal der Impuls der vorangegangenen Dekade im Sterben lag, trafen sich in Elberfeld immer mehr Menschen auf der Suche nach Selbstfindung, alternativer Lebensweise und neuen Wegen, ihre Freizeit zu gestalten. Der Ort dafür wurde, mit städtischer Unterstützung, die ‚börse‘. Doch all das spielte sich im Zentrum Wuppertals, also in Elberfeld ab. Der Osten der Stadt, Barmen und Langerfeld, wurde diesbezüglich weit weniger in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Dort wurde bereits 1973 ein Haus in der Langerfelder Straße von verschiedenen Menschen angemietet und als Kulturzentrum für Treffen, Feste und Konzerte genutzt. Aus dieser privaten Initiative ging schließlich 1975 offiziell der Verein ‚das Haus e.V.‘ hervor. Ziel der Vereinsgründung und damit des Vereins war es, auch in Barmen ein Kommunikationszentrum entstehen zu lassen. Der Unterschied zur ‚börse‘ lag vor allem darin, daß ‚das Haus e.V.‘ vollständig unabhängig von städtischer Finanzierung und Einflußnahme bleiben wollte.
Der Kulturbetrieb in Barmen lief an, aber schon nach relativ kurzer Zeit wurden die ersten Probleme sichtbar. Mit dem wachsenden Veranstaltungsangebot wuchsen auch die notwendigen finanziellen Aufwendungen. Außerdem befand sich das Haus in der Langerfelder Straße in einem Zustand, der eine aufwendige Renovierung unumgänglich machte. Ende 1978 beantragten die ‚HäuslerInnen‘, wie sie sich selbst bezeichneten, einen einmaligen Zuschuß von 30.000 DM bei der Stadt. Die Stadt zeigte sich nicht uninteressiert, zumal auch die Presse die Belange des Vereins zunehmend an die Öffentlichkeit brachte. Der damalige Kulturamtsleiter Schauerte glaubte sogar, daß der Verein in Barmen „vielleicht wichtigere“ Arbeit leiste, als die ‚börse‘ in Elberfeld. 1979 wurde der beantragte Zuschuß dann auch vom Stadtrat bewilligt.
Kategorie: Wuppertal
20.April – 17.30 Mina Knallenfalls/City Arkaden (nähe Hauptbahnhof)
Alle Jahre wieder wollen alte und junge Nazis am 20. April den Geburtstag ihres, glücklicherweise besiegten und toten, „Führers“ feierlich begehen, so auch in Wuppertal.
Da wir uns solche Ekelhaftigkeiten verbitten, werden wir es uns nicht nehmen lassen, unseren Protest kund zu tun und die Feierlichkeiten zu sabotieren. Unsere Aktionen richten sich hierbei gegen allerlei rechtes und faschistisches Gesocks, welches auch in Wuppertal zahlreich anzutreffen ist.
Kommt zahlreich – machen wir ihre Geburtstagsfeiern zu einem Desaster!
Es geht nicht nur um Molche…
Diskussion über den neuen Jugendknast in Wuppertal Ronsdorf
21. April 2009 – 19:00 Uhr
Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph (1. Etage)
Remscheiderstr. 8 – Wuppertal-Ronsdorf
mit:
– Klaus Jünschke, Projekt Haftvermeidung Kölner Appell
– Jürgen Heimchen, Vorsitzender des Bundesverbandes der Elternverbände für akzeptierende Drogenarbeit
– Kurt Feisel, Gefängnispfarrer i.R
Moderation: Prof. Heinz Sünker, Universität Wuppertal
VeranstalterInnen: Wuppertaler Sozialforum, Stiftung W., Tacheles e.V.
Seit der Öffentlichkeit bekannt ist, dass im ökologisch wertvollen Landschaftsschutzgebiet Scharpenacken eine neue Justizvollzugsanstalt gebaut werden soll, erhebt sich zu Recht der Protest der UmweltschützerInnen und AnwohnerInnen. Demonstrationen und Unterschriftenlisten, Veranstaltungen und Klagen gegen die Bebauung versuchen bis heute die Bebauung des Scharpenacken zu verhindern.
Kein Thema ist bisher der Jugendknast selbst. Was passiert mit den Menschen hinter den Mauern. Welches Konzept von „Strafvollzug“ steckt hinter dem Jugendgefängnis. Wir haben daher Sachverständige und KritikerInnen des bundesdeutschen Gefängnissystems eingeladen.
Aufgrund der Ereignisse im AZ am frühen Morgen des 14. März 2009, an dem mit 200 Beamten von Polizei, Ordnungsamt und Zoll das AZ gestürmt wurde, wird die Autonome 1. Mai Demonstration dieses Jahr nicht wie üblich am Platz der Republik starten, sondern vorm Autonomen Zentrum.
Vor nunmehr 23 Jahren -anno 1986- ist die autonome 1. Mai Demonstration aus der DGB Demo links abgebogen. Inhaltliche Differenzen und die Einsicht, dass mit deutschen Gewerkschaftsverbänden keine radikale Politik und Gesellschaftskritik machbar ist, haben den autonomen Teil der Demonstration zur Gründung ihrer eigenen unangemeldeten und selbstbestimmten Demo bewogen. Diese findet seitdem jedes Jahr statt und ist bundesweit eine der letzten regelmäßig unangemeldet stattfindenden 1. Mai Demonstrationen.
Oft werden wir gefragt:» Warum meldet ihr die Demo nicht an, dann hättet ihr den Stress nicht?!« oder: »was soll das jährliche Spektakel noch, bringt doch eh nichts außer Ärger?!« Mit diesem Demoaufruf und Diskussionsbeitrag wollen wir versuchen, unter anderem hierauf Antworten zu geben.
Halbstündige Dokumentation über das Autonome Zentrum (AZ) in Wuppertal aus dem Jahre 1990. Gezeigt werden die verschiedenen Besetzungen seit 1987 in Wuppertal-Elberfeld, die anschließenden Räumungen und der daraus folgende Protest auf den Straßen Wuppertals. Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
Duration: 0:29:57, File Size: 695.11 MiB
Language: German, Subtitle: None/Unknown
Video Codec: DivX, Audio Codec: mp3
Download: http://mirror.kanalb.net/Indymedia_2009-04-02_Schau_des_Tages.avi
gefunden auf http://video.indymedia.org/de/2009/04/918.shtml
Uns den Frühling…
1. Baustellensonntagsspaziergang gegen den neuen Jugendknast in Wuppertal
29.3.2009 15:00 Uhr Scharpenacken Wuppertal-Ronsdorf
Treffpunkt: Bushaltestelle TSV Sportplatz
Im Naturschutzgebiet Scharpenacken entsteht in Kürze ein neuer Jugendknast, ein neues Domizil der Bereitschaftspolizei und die Justizvollzugschule. Wir lehnen den Neubau des Knastes aus vielen Gründen ab: Die weitere Betonierung der Umwelt und die Vertreibung von Molch und Co.lehnen wir genauso ab wie die Zerstörung des Schiessstandes, an dem im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Deserteure ermordet wurden. Hier muss endlich eine würdige Gedenkstätte gegen Militarismus und Kadavergehorsam und für alle Deserteure entstehen.
Ein weiterer zentraler Aspekt unserer Kritik ist der Jugendknast selbst.
Nachdem letzte Woche Freitag ein Soli-Konzi im Wuppertaler AZ gegen 01.00 Uhr jäh durch eine Stürmung des AZ durch die Polizei beendet wurde, haben wir die heutige Party temporär in den öffentlichen Raum verlegt: Ca 70 Leute tanzten eine Stunde lang auf Hauptverkehrsstrassen und in der Innenstadt.
Am Freitag den 13. wurde ein Solidaritätskonzert durch die Polizei gestürmt, um unter Führung des Wuppertaler Ordnungsamtes nach Minderjährigen, die es wagen nach Mitternacht noch zu feiern, und durch den Zoll nach sog. „Schwarzarbeitern“ zu suchen. Gefunden wurden allerdings nur fünf Minderjährige, die in Gewahrsam genommen wurden – wie auch Teile der Konzerttechnik, der Kassen und Getränke.
Als Reaktion folgen schon am Samstag und Montag unangemeldete Demos quer durch Wuppertal-Elberfeld.
bundeswehr-wegtreten vs. Bundeswehr-Musikkorps: Alljährlich findet in der Wuppertaler Stadthalle ein Benefizkonzert des Bundeswehr-Musikkorps statt. Heute jedoch ging der Kampfeinsatz des Musikkorps nicht unwidersprochen vonstatten – musikalisch „angetreten“ war im Foyer statt des Musikkorps zunächst ein Ghetto-Blaster, aus dem laut und deutlich hörbar nicht Wohlklang, sondern Marschmusik und Kriegsgetöse zu vernehmen war.
Alljährlich findet in der „Historischen Stadthalle“ zu Wuppertal ein Benefizkonzert des Bundeswehr-Musikkorps (mit Sitz in Siegburg) statt, veranstaltet von diversen Lions Clubs. Diesjährlich jedoch ging der Kampfeinsatz des Musikkorps an der Wuppertaler Heimatfront nicht unwidersprochen vonstatten, sondern wurde zum von einigen Anti-Militarist_Innen zum Anlass genommen, nun endlich mit dieser musikalischen Tradition in ihrer Stadt zu brechen. Während im großen Saal der Stadthalle sich das soldatische Musikantenstadl langsam formierte, mischten sich etwa 25 bw-wegtreter_Innen unter die abendgarderobierten Konzertbesucher_Innen, die mit dem Sektglas in der Hand und Konversation betreibend auf den Beginn des fragwürdigen militaristischen Ton-Vergnügens warteten – musikalisch „angetreten“ war im Foyer (welches eine beachtliche Akustik bereitstellt) statt des Musikkorps jedoch ein Ghetto-Blaster, aus dem laut und deutlich hörbar nicht Wohlklang, sondern Marschmusik und Kriegsgetöse zu vernehmen war, begleitet von einem bunten Transparente-Meer.
Am 18 März gab es in der Wuppertal-Elberfelder City eine kleine, aber feine Kundgebung zum Tag der politischen Gefangenen. Es wurden zahlreiche Flyer verteilt und Redebeiträge gehalten.
Gegen 16 Uhr versammelten sich ca. 30 Menschen vor den Cityarkaden am Denkmal von Minna Knallenfalls. Einige AktivistInnen hatten sich in Sträflingsmontur geworfen, Handschellen angelegt und den Mund mit Klebeband verklebt, um so auf die Situation der politischen Gefangenen weltweit aufmerksam zu machen. Es wurden Redebeiträge zur Situation Mumia Abu-Jamals und zum Paragraph 129 ff. gehalten und viele Flyer verteilt. Die immer zahlreicher auftauchenden Streifenhörnchen witterten wohl eine Aktion gegen die Stürmung des AZ am Freitag und forderten eine Anmeldung der Aktion. Dies wurde ignoriert und nach einer halben Stunde ging die Gruppe begleitet von einigen Sraßenmusikern geschlossen zum AZ.
Abends wurde im Rahmen der Filmkneipe im AZ ein Ausklang des Tages mit Vortrag, Lesung, Film und lecker Vokü veranstaltet.
Am gestrigen Abend versammelten sich etwa 400 Menschen in Wuppertal, um gegen das Vorgehen der Polizei am Freitag abend, vgl. http://de.indymedia.org/2009/03/244084.shtml , so wie gegen städtischen Ordnungswahn zu demonstrieren. Die Demo zog lautstark, entschlossen und unangemeldet durch die Innenstadt und das anliegende Kneipenviertel um, anch einer kleinen Runde über den Ölberg, am Autonomen Zentrum zu enden.
Die Demo verlief größtenteils friedlich, denn die Polizei hielt sich zurück.